Was ist Amateurfunk?
Handy und Internet - Kommunikation heute
Seit der Zeit des Internets ist Kommunikation einfach geworden - einfach eine Internetadresse eintippen und schon geht's los, immer und überall.
Ja - wenn es denn geht - denn oft genug versagt das Internet aufgrund seiner komplexen Technik. Abstürzende Computer, Viren, Würmer und Verbindungsabbrüche sind die Kehrseite der Medaille.
Auch ein weiteres Gerät der modernen Kommunikation bietet weltweite Telefonverbindungen mit der Größe einer Handfläche: das Handy. Dabei ist seine eigentliche Funkreichweite bis zur nächsten Basisstation bescheiden: Auf dem Land sind höchstens ein paar Kilometer drin, in der Stadt kann schon nach wenigen hundert Metern Schluss sein.
Bei Netzüberlastung oder gar bei Stromausfall ist man mit dem Handy und auch mit dem Computer aufgeschmissen - selbst eine Kommunikation von Handy zu Handy ist aufgrund von Einschränkungen im Protokoll nicht möglich.
Amateurfunk funktioniert, wenn alle andere Kommunikation zusammenbricht
Wir Funkamateure dagegen wollen mit möglichst einfacher - und damit zuverlässiger - Technik möglichst weite Funkverbindungen herstellen. Es geht dabei nicht vordergründig um die Kommunikation - der Weg ist das Ziel.
Schon oft hat der Amateurfunk daher bei Naturkatastrophen, wie z.B. der Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein 1978/79, wertvolle Dienste zur Aufrechterhaltung der Kommunikation liefern können, als die herkömmlichen Kommunikationsmittel versagten.
Zu diesem Zweck haben wir Funkamateure freigehaltene Frequenzbereiche (sog. Bänder) in allen Wellenbereichen zur Verfügung - von Langwelle über Kurzwelle und Ultrakurzwelle bis zu den Mikrowellen, während sich Handys nur auf zwei Frequenzbereiche im Ultrakurzwellenbereich beschränken. Auch unsere maximale Sendeleistung von 750W kann ich im Vergleich zu den 2W eines Handys sehen lassen.
Selbst eigene Satelliten haben Funkamateure schon ins All geschossen, um über sie weltweite Funkverbindungen auch auf Ultrakurzwelle herstellen zu können. Dann gibt es noch Amateurfunkfernsehen, Bild-, Text-, und Sprachübertragung, kurzum: der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Außerdem sind Funkamateure die einzigen, die ihre Funkgeräte selber herstellen dürfen - bei allen anderen Funkdiensten müssen die Geräte vorher behördlich geprüft und zugelassen werden.
Wie werde ich Funkamateur?
Diese enormen Möglichkeiten bringen natürlich auch Verantwortung mit sich. Während ein Handy viele Schritte wie Einbuchung ins Netz und Verbindungsaufbau für den Benutzer übernimmt, hat man beim Amateurfunk die direkte und unmittelbare Kontrolle über seine Aussendungen. Bei unkundiger Benutzung ließe sich damit eine Menge Schaden anrichten - Störungen des Seefunks, des Flugfunks, des Rundfunks und anderer Funkdienste.
Aus diesem Grund ist für angehende Funkamateure eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur, einer staatlichen Behörde, vor Aufnahme des Sendebetriebes vorgeschrieben. Dabei werden Kenntnisse über den Aufbau von Funkgeräten, die Abwicklung von Amateurfunkverbindungen und über die Vorschriften im Amateurfunkbereich geprüft. Nach bestandener Prüfung erhält der frisch gebackene Funkamateur ein weltweit einmaliges Rufzeichen zugeteilt, mit dem er sich bei seinen Funkverbindungen meldet.
Kurzum: Im Amateurfunk ist für Jeden etwas dabei: Für den Bastler, der seine Geräte gerne selber baut, für den Sportler, der Verbindungen mit möglichst vielen verschiedenen Ländern haben will, und für den Geselligen, der den Austausch mit anderen Funkamateuren schätzt.
Wo erfahre ich mehr?
Auf den Geschmack gekommen? Interessenten sind bei unseren monatlichen OV-Versammlungen (siehe Startseite) stets willkommen. Einfach vorbeischauen und reinschnuppern...