Bereits zum achten Mal hat der DARC Ortsverband Ottobeuren-Unterallgäu T10 zusammen mit dem Distrikt Schwaben T und dem Bundesreferat für Not- und Katastrophenfunk am 29. April 2023 zum Notfunksymposium ins Haus des Gastes nach Ottobeuren eingeladen. Schon um 9 Uhr waren die ersten YLs und OMs eingetroffen und konnten sich bei Kaffee, Tee, Softdrinks und interessanten Gesprächen auf die Veranstaltung einstimmen. OVV Michael, DJ1MGK, hat ein interessantes Programm zusammengestellt und pünktlich um 10 Uhr Ortszeit das Symposium mit seiner Begrüßung offiziell eröffnet. Inzwischen waren rund 40 YLs und OMs aus dem ganzen süddeutschen Raum im Saal. Auch der Online Stream wurde rege angenommen. Als Vertreter der Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Unterallgäu konnten Kreisbrandmeister Hans-Peter Schneider, Leiter des Fachbereichs Informationstechnik und Funk, sowie Peter Drexel begrüßt werden.

Oliver, DL7TNY, DARC Notfunkreferent, startete im Anschluss mit seinem Vortrag über Notfunk im OV. Ziel sei, ohne großen technischen Aufwand, ein soziales Netz im nahen Umfeld zu schaffen, um im Bedarfsfall nach Hilfe zu fragen oder einfach mal reden zu können. BOS Technik soll nicht ersetzt werden, es ist dagegen wichtig, über die geographischen Grenzen des OVs zu denken und ebenso über den Tellerrand des Amateurfunks zu schauen und andere Funkdienste einzubinden. Bei der anschließenden Diskussionsrunde hat u.a. auch KBM Schneider das Wort ergriffen und die gute Zusammenarbeit mit den DARC OVs im Landkreis betont. In der Kreiseinsatzzentrale konnte so kürzlich eine UKW Amateurfunkstation installiert werden.

Vor dem Mittagessen im benachbarten Brauereigasthof Hirsch mit vielen interessanten Gesprächen, hat am späten Vormittag Sebastian, DL3SD, die Notfunk PBX Telefonanlage vorgestellt. Über ein AREDN-Mesh Netz und einen Kleinrechner wird eine einfache und sich selbst konfigurierende, robuste, netzunabhängige und standardisierte SIP Telefonanlage realisiert. Per Anbindung ans Hamnet ist so auch eine ortsübergreifende Kommunikation möglich.

Frisch gestärkt ging es am Nachmittag in den Endspurt mit dem Vortrag von Markus, DL1MDR, Notfunkreferent des Distrikts Oberbayern (C). Markus hat als Feuerwehrler und Rettungssanitäter viel Erfahrung im BOS Umfeld und berichtete aus der Praxis im Kontakt mit Behörden anhand verschiedener Beispiele. Er konnte sowohl von positiven als auch negativen Erfahrungen berichten.

Positiv war u.a. die Zusammenarbeit im echten Notfall beim Hochwasser im Berchtesgadener Land 2021 sowie die Vorstellung von Amateurfunk beim Landratsamt Ebersberg. Wie das Unterallgäu ist der Landkreis Ebersberg eine hügelige und bewaldete Endmoränenlandschaft. Trotz der schwierigen Topographie ist ein erfolgsversprechendes Konzept in Arbeit. U.a. konnte die Vorführung einer Hamnet VOIP Verbindung zwischen dem Landratsamt Ebersberg und dem Rathaus Poing die Behörden von den Vorteilen des Amateurfunks überzeugen.

Negative Erfahrungen wurden vor allem an Stellen gemacht, bei der Behörden seitens der Funkamateure unkoordiniert von verschiedenen Seiten kontaktiert wurden und so aus behördlicher Sicht eine Zusammenarbeit zu wenig vertrauensvoll erschien. Solltet ihr also konkret an Konzepten arbeiten und die Zusammenarbeit suchen, ist angeraten, mit dem DARC Notfunkreferat Kontakt aufzunehmen.

Nach einer angeregten Diskussionsrunde konnte OVV Michael die Veranstaltung beschließen. Wir danken allen Teilnehmern, allen Referenten und allen, die sonst zum reibungslosen Verlauf der Veranstaltung beigetragen haben und freuen uns aufs nächste Notfunksymposium.

Leider war die Internetanbindung nicht sonderlich stabil, einige haben wohl den Livestream im „Homeoffice“ irgendwann genervt aufgegeben. Wir bitten um Entschuldigung und laden alle Interessierten ein, sich die Videomitschnitte der Vorträge unter https://media.notfunk.radio anzusehen.

Bericht: bemi, DB3MI

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