Wie jedes Jahr wurde ich von unserer Redaktion vom Rundspruch ermahnt rechtzeitig an den Weihnachtsgruß und Neujahrswünsche zu denken. Besonders dieses Jahr fällt mir dazu nichts
(wirklich) Gutes ein. Ein paar von den ganz Alten haben mir gesagt, es ist wie damals im Krieg. Es gab nur vereinzelt Aktivität und eigentlich gar keine Vereinsarbeit mehr. Alle waren mit sich und ihren Sorgen beschäftigt. Oft hat man sich monatelang nicht gesehen „ …Junge das ich so was noch mal erleben muss…höre… auch das haben wir überstanden. Nach jeder Nacht kam ein Tag… und nach immer wieder schlechten Nachrichten…kamen die Berichte von den Wunderwaffen und man spielte Musik mit berühmten Leuten in der Weihnachtszeit…“ Irgendwie scheint es mir ist es heute ganz ähnlich…das Fernsehen bringt in der Zeit Ankündigungen von Wundermitteln. Oft gibt es Musikabende mit heute berühmten Personen. Florian Flacheisen, Helene Fleischer…zum Durchhalten und Ablenken.
Was hat jeder - und wir alle - nicht dieses Jahr alles getan, um diese Geisel der Menschheit zu überwinden. Wir haben uns verschanzt in Häusern, kaum noch einen Nachbarn oder Freund gesprochen oder Kontakt gehabt, wie schon im letzten Viruswinter. Wir haben uns fast alle geimpft, ohne zu wissen ob es richtig war oder nicht. Wir haben uns (fast) alle nach den Regeln verhalten, die uns die Führenden aufgetragen haben. Alle, insbesondere die unter uns Arbeiten müssen, haben ihre Aufgaben weiter erfüllt. Manche im Gesundheits- und Pflegebereich wieder mal bis zum buchstäblichen Umfallen. Einen Applaus will von denen aber keiner mehr…weil es allen reicht. Was sollen wir aber noch tun? Und nun bin ich auch noch aufgerufen meinen Mitgliedern da draußen Mut für die weitere Zeit zu machen. Sie über die Hindernisse zu helfen, die uns auferlegt sind.
In dem Zusammenanhang fällt mir dabei ein…Meine Vorfahren haben viele Bücher über die Vergangenheit geschrieben. Oft wurden darin von den „So schweren Zeiten“ der letzten Jahrhunderte berichtet. Darin beschrieben wurden oft auch die Umstände in den Familien. Die Familie war oft der letzte Zusammenhalt im Zusammenbruch von Ordnung, Gesundheit und des täglichen Lebens. Diese Geschichten wurden in den letzten 30 Jahren verfasst. In der von heute aus gesehenen „guten freien Zeit“. Die Bücher sollten erinnern, ermahnen und sich vor Augen führen in welcher herrlichen, friedlichen, ruhigen und drumherum ausgeglichenen Zeit zum Zeitpunkt der Veröffentlichungen man sich befindet. Der Bruder meines Großvaters und Verfasser von Büchern, über die Dinge der letzten 1000 Jahre unserer Gegend, nahm mich an die Hand als junger Mann und sagte „…merke, es bleibt nicht immer Sonnenschein wie es grade ist…diese Zeit ist eine ungewöhnlicher Zufall des Schicksals….es wird wieder Zeiten geben wo es uns schlecht ergehen wird…das war schon immer so…ich hoffe, dass die Leute verstehen was ich mit den Geschichten neben der reinen Dokumentationen vermitteln will…ich will ihnen mitteilen wie man das Leben überlebt (hat)…In nicht so ganz früherer Zeiten haben die meisten Leute in solchen Perioden fest an Gott geglaubt… Das hat ihnen die Kraft zum durchhalten gegeben.
Heute…wer glaubt noch von uns westlichen Gesellschaften noch an Gott? Vielleicht noch die Erzkatholiken. Der Rest - die glauben doch nur noch an Ihr Geld, an Urlaub, die Freuden des Lebens. Letztlich zählt das alles nichts... Sie müssen es erst wieder lernen an sich und ihre Fähigkeiten zu glauben. Und vor allem - an das wie sie sind - ohne alle dem. Sie müssen lernen wieder mit Unerbittlichen Unausweichlichem umzugehen. Und mit einer Aufgabe - durch Schlechten zukommen…aber das lernen sie erst wieder in Mitten einer solchen Katastrophe. Bis dahin werden sie es nicht glauben durch ähnlich tiefe Täler in ihrem bisher so sorglosen Leben jemals gehen zu müssen…Sie müssen das Leben der Vergangenheit begreifen um die Zukunft zu bestehen….“ Aus heutiger Sicht auf die Worte von vor 20 Jahren…wie wahr!
An der Stelle müssen wir, egal wie alt wir sind, genauso wieder lernen mit lang anhaltenden Krisen fertig zu werden. Wie auch schon Generationen vor uns. Um all das derzeit durchzustehen müssen wir uns wohl oder übel auch im zweiten Winter wieder eingraben.
Wer hätte das gedacht. Wir glaubten uns schon aus allem heraus zu sein. Egal- Macht den Funk an und lauscht all den anderen Stationen zu, die da QRV sind, auf KW und UKW. Oder meldet Euch am besten selbst und tragt dazu bei die Umklammerungen zu durchbrechen. Das kann uns Funkamateuren insbesondere keiner nehmen und zeichnet unser Hobby aus. Verbindet Euch und überbrückt die dunkle Zeit, in der wir im Moment leben.
Nach dem Winter kommt der Frühling…schon immer. Den glücklichen Fortgang kann nicht einmal das Virus aufhalten. - Wenn alles gut geht - werden wir von weiteren Wunderwaffen der Medizin, aber ganz sicher mit den ersten Blumen und Sonnenstrahlen des kommenden Jahres wieder befreit, sodass wir uns dann wieder sehen und treffen können.
Allen Euch da Draußen - kommt gut durch die Zeit und bleibt gesund.
73’, Oliver, DH8OH
für den Distrikt Niedersachsen