Herzlich willkommen
OV Abende
Soweit nicht anders angegeben, finden die OV-Abende jeden 1. Donnerstag im Monat statt!
Aktuelles
Der nächste OV-Abend
findet am Donnerstag,
05. Dezember 2024 statt
um 19:00 Uhr.
DG3DJ sammelt QSL-Karten
ein und bittet um Vorsortierung.
Conteste:
Am 26.12.2024 ist der Weihnachts-
Wettbewerb auf 80m und 40m.
FR
Ihr Ansprechpartner im Ortsverband Siegerland (O16)
Friedrich W. Reichling
DF2FR
E-Mail: df2fr@darc.de
Clubmeisterschaft im Distrikt O
Clubmeister im Distrikt O:
in 2019: 2. Platz
in 2020: 1. Platz
in 2021: 1. Platz
in 2022: 1. Platz
KW-Pokal 2019
Im Jahr 2019 belegten wir mit DL0SN den 3. Platz im KW-Pokal in Deutschland
Ham Radio 2020 Online
Hallo Funkfreunde,
eigentlich wären einige von uns zu dieser Zeit im Südwesten der Republik, am Bodensee. Das lästige Virus hat es aber geschafft, dass auch die „Ham Radio“ als Massenveranstaltung abgesagt werden musste.
Wer aber seine Nase in die aktuelle CQ-DL gesteckt oder aber die DARC-Homepage hin und wieder besucht, wird es bereits wissen: es wird eine Online-Version der „Ham Radio“ geben. Wie immer dieser Versuch auch aussehen und ausgehen mag, es ist eine Möglichkeit, sich wenigstens etwas „Ham Radio“ zu sich nach Hause zu holen. Die „Online-Ham“ wird wohl mehr einzelnen Fernsehbeiträgen ähneln und das Flair der „echten“ Funkermesse wird man nicht übertragen können, aber schaltet euch doch auch mal ein. Das Programm ist in der CQ-DL in gedruckter Variante zu finden oder in der aktuelleren Version auf der DARC-Seite. Von dort aus kommt man auch in die virtuelle Messe.
Nach der Eröffnung geht es gleich mit den Preisverleihungen zu diversen Contests, der Clubmeisterschaft und dem Kurzwellen-Pokal los (ab 19.00 Uhr). Dort müsste auch das Call unserer Clubstation „DL0SN“ auftauchen. Unter etwas widrigen Umständen hatten wir es in 2019 geschafft, einen dritten Platz der Teamwertung im KW-Pokal zu erreichen.
Es sind aber auch viele technische Themen zu finden (Schwerpunkte offenbar QO-100 und die SDR-Academy), die Bastler werden auf die eine oder andere Anregung stoßen, und auch die Sparte „DX“ ist im Programm zu finden.
Dank geht an die Referenten und Koordinatoren, die diese Online-Ham-Radio auf die Beine stellen. Hoffentlich läuft sie gut…
Ach – mit den Siegerländern ist es wie mit den Galliern: nicht alle sind zu Hause geblieben: Hans, DK3JB hat sich sein Fahrrad geschnappt und ist einmal mehr in die Region gefahren. Wir wünschen ihm eine gute und sichere Fahrt und Wiederkehr.
Stefan, DJ8WK
Zurück zu den Wurzeln
Hallo Funkfreunde,
da haben wir jahrelang darauf geachtet, dass sich die auch in Verbindung mit Amateurfunk oft und gern eingesetzten PCs und Notebooks keinen Virus oder anderen Schädling einhandeln, und nun werden wir plötzlich alle von einem Virus biologischer Art bedroht.
Reihenweise werden Veranstaltungen abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben, wir alle sind aufgerufen uns möglichst aus dem Weg zu gehen. Natürlich kann unter diesen Umständen kein OV-Abend stattfinden, die für April terminierte Distriktversammlung ist auch schon längst aus dem Programm genommen. Und wir werden voraussichtlich noch auf manche Veranstaltung – mit oder ohne Bezug zum Amateurfunk – verzichten müssen.
Der Amateurfunk aber bietet uns allen die Möglichkeit, Kontakte mit Gleichgesinnten zu suchen und zu pflegen – bei kleineren, etwas größeren oder sogar ganz großen Distanzen. Um von den Funk-Nachbarn zu hören gibt es ja schon die einschlägigen täglichen oder wöchentlichen Runden. Wir könnten uns aber auch ein wenig zurück zu den Wurzeln bewegen und die O16-OV-Frequenzen 145,325 MHz oder 28,430 MHz wiederbeleben. Und natürlich steht uns ja prinzipiell – völlig ohne Reisebeschränkung – die ganze Welt offen. Ein schönes QSO um die Ecke oder ans Ende der Welt kann das erzwungene zu Hause bleiben auflockern und Abwechslung im fade gewordenen Alltag bieten. Also: ran an Mikrofon, Morsetaste oder Lötkolben – der ist zwar nicht zur Kommunikation gut, sorgt aber für Beschäftigung.
Bitte seid in dieser Zeit entsprechend zurückhaltend und vorsichtig und bleibt gesund, damit wir uns nicht bloß hören, sondern uns auch treffen, sobald das wieder möglich sein wird. Es wird aber wohl noch eine Zeit lang dauern…
Stefan, DJ8WK
Radio-Aktivität im OV Siegerland
Am OV-Abend im Juli 2019 kam – etwas sehr leise und zurückhaltend – die Frage nach einer Teilnahme am SSB-Fieldday im September auf. Das Echo darauf fiel genauso zurückhaltend aus und das Thema wurde nicht weiter diskutiert.
Nun hat die Teilnahme am SSB-Fieldday im letzten Vierteljahrhundert eine große Tradition entwickelt, daher konnte das so nicht stehenbleiben. Per E-Mail an die „üblichen Verdächtigen“ griff Stefan, DJ8WK das Thema nochmals auf. Diesmal gab es mehr Antworten und Stellungnahmen dazu. Nach dem Tod von Karin, der XYL von Peter, DL4KM während des Fielddays 2018 hätten wir prinzipiell alle eine Pause akzeptiert. Jedoch war uns auch bewusst, dass ein Wiedereinstieg in das Contest-Geschehen dann schwer und möglicherweise unmöglich geworden wäre. Der Tenor der Truppe war demnach „machen!“
Noch bevor die Organisation begonnen werden konnte, gab es schlechte Nachrichten: beide Landwirte, die uns über viele Jahre die Nutzung ihrer Wiesen gestattet haben, hatten reichlich Mais gesät. Der ist Anfang September hoch und nicht abgeerntet. Die erste Maßnahme war damit ausgemacht: wir mussten einen anderen Standort für DL0SN/P suchen.
Bei brütender Hitze haben wir uns an einem Juli-Wochenende verschiedene Plätze angeschaut, die vom Take-Off gute Möglichkeiten anboten. Letztlich haben wir uns dann dazu entschieden, unsere Station bloß um einige hundert Meter in Richtung Südwest zu verlegen, dort war noch ein Stück Wiese übrig und, obwohl etwas eingeengt, sollte sie für unsere Antennen groß genug sein.
Mit der Zeit wurden dann mehr und mehr Details geklärt: Erlaubnis die Wiese zu benutzen, wie kommt der fahrbare Antennenmast dorthin und wo soll er aufgestellt werden, wir bekommen auch dieses Mal wieder ein Fahrzeug, das als Transportmittel und Shack genutzt werden kann, wer hilft beim Stationsaufbau und wer funkt mit.
Am Morgen des 7. September trafen sich dann alle zuverlässigen Helfer bei etwas unfreundlichem Wetter am Fieldday-Platz. Unerwartet hatten wir unseren KT34-Beam jedoch nicht zur Verfügung. Der Pneumatik-Mast von Heini, DL6OA wurde stattdessen mit einem Spiderbeam ausgerüstet, das Aufsetzen musste erst einmal besprochen werden, klappte dann aber im ersten Anlauf. Bis Mittag stand der Antennenmast mit Beam und den daran aufgehängten Monoband-Drahtdipolen für 160, 80 und 40 Meter.
Zur Freude aller gab es auch diesmal wieder einen leckeren Eintopf und ein Glas Kölsch vom Fass dazu. Das gemeinsame Essen sättigt nicht nur, es stärkt auch die Gemeinschaft. Schade, dass der Tisch dann aufgehoben werden muss, um der Funkstation Platz zu machen – aber dafür sind ja alle vor Ort.
Während draußen noch Antennen-Enden befestigt und Kabel verlegt wurden, erfolgte im Fahrzeug die Installation der Kurzwellen-Station und des Logbuch-Notebooks. Anschließend das Prüfen der Antennen und ein Test von Funkgerät und der Hard- und Software. Alles war soweit okay, wir standen in den Startlöchern.
Um 15.oo Uhr Küchenzeit ging es für DL0SN/P in der Klasse „Multi Operator, Low Power, Assisted“ los, die ersten Verbindungen wurden getätigt und geloggt.
Nach einer Weile hatten wir den Eindruck, dass alles zufriedenstellend läuft, Wir wurden gut gehört und prinzipiell waren alle hörbaren Stationen auch für uns erreichbar. So kam ein QSO und ein Multiplier nach dem anderen ins Log. Zunächst wechselten sich Uwe, DL9US und Stefan, DJ8WK bis über die Nacht hinweg ab, dann wurden beide morgens für eine Weile durch Erhard, DK1WI abgelöst; da waren schon rund 700 Verbindungen im Log.
Wir haben versucht, die seltenen – aber vorhandenen – Bandöffnungen auf 10 Meter zu erkennen und zu nutzen und auch auf das Arbeiten der wichtigen Multis zu achten. Nebenher war es trotzdem möglich, auch „Schlagzahlen“ zu machen. So standen nach 24 Stunden Betrieb mehr als 900 QSOs und eine gute halbe Million Punkte zu Buche. Das ergab erst einmal ein gutes „Bauchgefühl“.
Weil parallel zum SSB-Fieldday auch ein VVHF-Contest stattfindet, hatten sich ein paar OV-Kameraden entlang des Feldwegs, der zu unserem Platz führt, mit Auto und Portabel-Antennen aufgestellt, um im 2-Meter-Contest ihr Glück zu versuchen. So kam es, dass an dem betreffenden Wochenende nicht nur ein Log, sondern gleich mehrere erzeugt und eingereicht wurden. OM Kurt, DL1DKB meinte dazu, der gesamte Hühnerkamp wäre Radio-Aktiv, was mich zur Überschrift für diesen Beitrag geführt hat.
Beim Betrachten der fertigen Antennen-Anlage hatten wir uns schon am Samstag abgestimmt: diese Antennen sollen nicht nur zum Fieldday Hochfrequenz bekommen, sondern eine Woche später auch im „Worked all Europeans DX Contest“ genutzt werden.
Also trafen sich alle am Freitagnachmittag bei bestem Wetter zur zweiten Runde. Shack und Biergarten mussten wieder aufgebaut und eingerichtet werden, die Stromversorgung über Generator wiederhergestellt und die Antennen wieder angeschlossen werden. Diese hatten noch ein wenig Zuwachs bekommen: auf der Wiese war genügend Platz, um wenigstens in Richtung Nordamerika und Südost-Asien eine Beverage aufzustellen, das sollte beim Betrieb auf den unteren Frequenzen hilfreich sein. An der Station kam diesmal noch eine Endstufe hinzu; für die Klasse „Multi-Operator“ gibt es keine Unterteilung in Low und High Power, dann also gleich High Power.
Während es noch hell war, haben wir uns draußen und drin eingerichtet. Anschließend Abgleichen der Röhren-PA und Tests aller Komponenten. Zwischendrin Abendessen und ein Gläschen Kölsch vom Fass.
Der WAE geht über 48 Stunden, daher hat es sich so eingebürgert, dass Uwe, DL9US ab 02.00 Uhr Küchenzeit die erste Nachtschicht übernimmt und Stefan, DJ8WK sich zu Hause noch einmal ausruht.
Im WAE können für uns Europäer nur Stationen gewertet werden, die sich auf den anderen Kontinenten befinden. Dass die DX-Bedingungen auch in 2019 nicht die besten waren, konnte man schon in den ersten Stunden feststellen. Wir hätten gerne mehr QSOs gemacht, es war aber eben nicht mehr drin. Zum Schichtwechsel gegen 10.00 Uhr morgens waren rund 130 Verbindungen im Log – es gab Zeiten, da hatten wir nach 35 Minuten schon 50 QSOs. Naja, man konnte am Betrieb merken, dass sich auch andere schwer taten.
Über den Tag hinweg spielte sich das übliche Geschäft ab: Wechsel von den Low-Bands auf höhere Frequenzen, wobei im Wesentlichen nur 20 und 15 Meter nutzbar waren. Morgens und mittags vorzugsweise Betrieb in Richtung Sibirien, Asien und Persien, nach dem Mittag hofften wir auf viele Signale aus Nord- und Südamerika. Die kamen dann auch und es wurde deutlich lebhafter. Aber auch hier wurden nicht die Raten erzielt, wie es sonst schon einmal der Fall war. Natürlich haben wir auch bei guten Verbindungen nach QTCs gefragt und – wenn wir welche bekommen haben – diese ins Log geschrieben. QTC sind Rückmeldungen von vorherigen Funkverbindungen bestehend aus Uhrzeit, Rufzeichen und Kontrollnummer und können in einer Anzahl von max. 10 nur von DX-Stationen an Europäer gegeben werden. Sie zählen wie eine „normale“ Funkverbindung.
So ging der erste Tag dahin und wir konnten bis fast 02.00 Uhr Betrieb auf dem 20-Meter-Band machen, danach ging nur noch 40 und 80 Meter. Das aber war eine zähe Angelegenheit. Obwohl die Beverage-Antenne beim Hören einmal mehr einen guten Job machte, gingen unsere CQ-Rufe zu oft ins Leere. Da hatten wir mehr erwartet. Nachtarbeiter Uwe wurde diesmal morgens von Erhard, DK1WI abgelöst, der bis Mittag blieb. Ihm ist Sprechfunk fast schon fremd, er schlägt sich aber dennoch recht gut. Morgens geht ohnehin nicht viel, da ist das Einsammeln von QTC angesagt, die kamen sogar aus Neuseeland ins Log.
Nach dem Mittag ging Amerika wieder auf, aber am Sonntag war 15 Meter in schlechter Verfassung, die QSO-Rate war nicht sonderlich hoch. Aber sowohl am Samstag, auch am Sonntag kam hin und wieder sogar ein DX auf 10 Meter zustande. Die Öffnungen waren aber kurz und man musste Glück haben, diese zu erwischen. Ab dem späten Nachmittag verließ Uwe abgekämpft die Bühne und die letzte Schicht bis zum Contest-Ende übernahm Stefan, DJ8WK. Obwohl um jeden Multiplier und jedes QTC gekämpft wurde, ging es die letzten Stunden wirklich sehr schleppend. Außerdem war das Bierfass leer, da konnte ja nichts mehr gehen… Das eröffnete die Gelegenheit, einen „neuen Mitarbeiter“ einzuarbeiten. Cornelius, DB5DY kam uns abends besuchen und hat sich nicht lange bitten lassen, auch ein paar QSOs zu machen – nach anfänglichem Zögern sogar inklusive QTC-Verkehr.
Wieder um 02.00 Uhr Küchenzeit fiel der Hammer. Es standen rund 830 zu wertende Verbindungen und knapp 700.000 Punkte im Log. So gut das Bauchgefühl beim Fieldday war, so schwer fiel es diesen Contest einzuordnen. Vor dem Herunterfahren des Notebooks noch das Log erzeugen und auf einen Stick sichern, dann nach Hause ins Bett.
Als ich morgens um 09.30 Uhr wieder zurück war, wimmelten schon etliche Helfer vor Ort. Zügig wurden die Dipole herunter genommen, Kabel aufgewickelt, der Mast abgelassen und der Spiderbeam heruntergenommen. Das ganze Material musste zusammengetragen und sortiert werden. Als wir soweit waren, war es Mittag. Die Gelegenheit haben wir gleich genutzt, um all die Reste zu essen, die wir von verschiedenen wohlmeinenden XYLs bekommen hatten. Es gab noch Eintopf, Kartoffelsalat und abschließend Kuchen, dann waren alle satt und es blieb nichts übrig.
Danach wurde das Material verladen und zurück in die Keller von Gerätewart und den OM gebracht, die auch Teile zur Verfügung stellen.
Abschließend waren alle Helfer und vor allem die Operator müde, aber auch froh, dass alles so gut geklappt hatte und wir eine so große Unterstützung erfahren hatten. Einmal mehr geht ein herzliches Dankeschön an die XYLs, die unser kulinarisches Überleben gesichert haben, das war wieder toll!
Stefan, DJ8WK
WRTC, die letzten zwei Tage
Hallo Funkfreunde,
um die Berichterstattung zur WRTC zu komplettieren, fehlt noch ein letzter Report, den ich allerdings schon nicht mehr aus dem Umland von Jessen, sondern von zu Hause aus schreibe.
Am Montag bin ich an meine Site REI3 gefahren, und habe dort noch den Generator und auch den Abfall aufgenommen. Eines der Stationspakete hatte ich im Februar schon erstanden und für unseren OV gesichert, obwohl wir noch nicht über Details der weiteren Verwendung gesprochen haben. Die Teile des Stationspaketes durften wir in der Scheune vom Nachbarn bis zur Abholung zwischenlagern.
Anschließend ging es mit dem Transporter ans Lager in Jessen. Es war noch ein weiteres Stationspaket zum Einlagern an Bord, der Abfall wurde übernommen und auch das uns zur Montage der Stationen zur Verfügung gestellte Werkzeug wurde ausgeladen. Nach erfolgter Besen-Reinigung konnte ich mich einer Flotte von sieben weiteren Transportern anschließen; im Konvoi ging es zurück nach Wittenberg. Dort haben wir an der Tankstelle und an der Autovermietung jeweils für ein kleines Chaos gesorgt, aber es bleib alles heil und auch beherrschbar. Mit dem VIP-Shuttle ging es dann wieder nach Jessen, wo mein privater PKW schon geparkt war. Gegen 14.00 Uhr war ich in meinem Hotel und ich hatte keinerlei Verpflichtungen mehr.
Friedhelm hat mich dann gegen 17.00 Uhr abgeholt und wir sind gemeinsam zur Abschlussveranstaltung und Siegerehrung in die Exerzierhalle nach Wittenberg gefahren. Dort trafen wir schnell auf viele alte und neue Bekannte. Eingerahmt in Reden der Organisatoren und Offiziellen wurden dann auch die Sieger der WRTC 2018 festgestellt und geehrt. Sieger wurde das Team aus Litauen (LY9A und LY4L), die unter Y81N gefunkt hatten, vor dem deutschen Team Y81A (DJ5MW und DL1IAO) und den Amerikanern N6MJ und KL9A), die das Call Y82V bekommen hatten.
Danach ging es zur Parade-Disziplin: Essen und Trinken im nahen Stadthaus. Auch dort gab es überall ein großes Hallo, viele Gespräche, ein paar Fotos und später dann auch die Verabschiedung, in aller Regel verbunden mit dem Wunsch sich bald wieder zu sehen oder wenigstens auf den Bändern zu hören.
Am Dienstagmorgen haben FR und ich mich dann bei den Nachbarn von REI3 getroffen, gemütlich eine Tasse Kaffee getrunken und anschließend unser Stationspaket in beide PKW gepackt. Sogar die Stückliste ging noch ins Auto, wir mussten nichts zurücklassen.
Meine persönlichen Eindrücke von diesem „Fieldday XXL“: das Organisationsteam hat über vier Jahre hinweg eine Riesenleistung hingelegt, die Zusammenarbeit untereinander war phantastisch. Das ist bei Teams, deren Mitglieder sich vorher nicht gekannt haben nicht selbstverständlich. Besonders beeindruckt hat mich die freundliche Offenheit der Anwohner, die immer mal wieder zu einem kleinen Schwätzchen zu uns kamen und sich für das Geschehen interessiert haben. Wir haben von dort Gurken, Tomaten, Eier, Salate bekommen und ein Team-Mitglied durfte sogar seine Geburtstagstorte dort backen. Ob das im Siegerland auch geklappt hätte…?!?
Die nächste WRTC findet 2022 in Italien im Umfeld von Bologna, der Heimat von Guglielmo Marconi statt. Mal schauen, ob wir uns dann wieder als Volunteers zur Verfügung stellen.
Stefan, DJ8WK
WRTC 2018 ist zu Ende
....stimmt das?!?
Ja - was den Contest und die Ermittlung eines Sieger-Teams angeht. Aber die WRTC ist noch nicht ganz zu Ende. Die Antennen- und die Site-Teams müssen alle 65 Stationen noch abbauen. In FRs Cluster und auch bei uns haben wir die für Sonntag und Montag geplanten Arbeiten schon alle am Sonntagnachmittag erledigt. Für den Rückbau von vier Anlagen haben wir etwa sechs Stunden benötigt.
An unserer Site "REI3" hatten wir übrigens Felipe, NP4Z und Julio, AD4Z betreuen dürfen, die unter "Y82B" gefunkt haben.
Morgen müssen noch ein paar Dinge erledigt werden, u.a. geht noch ein Stations-Paket zurück ans Lager in Jessen, anschließend bringe ich meinen "Dienstwagen" zurück nach Wittenberg. Am Abend findet dann die Abschlussveranstaltung statt, zu der auch die Helfer eingeladen wurden. Hoffentlich werden wir miteinander das eine oder andere Kaltgetränk aus einer Brauerei oder Winzerei genießen.
Mehr erzählen wir, wenn wir wieder zu Hause sind.
Gruß
Stefan, DJ8WK
Ach so: es sieht so aus, als habe ein Team aus Litauen gewonnnen, vor einem deutschen Team - Morgen werden die Sieger offiziell bekanntgegeben.
Already worked a Y8?
Hallo Funkfreunde,
gestern oder vorgestern ist meine Report-Serie gerissen; es war einfach zu spät geworden. Es gibt jede Menge zu tun, aber mindestens genauso viel Spaß.
Was ist inzwischen passiert? Am Donnerstagabend wurde die WRTC offiziell eröffnet und den Teilnehmern die Standorte und die Schiedsrichter zugelost. Am Freitag morgen wurden die Teams dann von den Sitemanagern abgeholt und wir waren natürlich gespannt, wen unser Chef denn im Auto hätte.
Noch muss ich dazu schweigen, aber es sind zwei sehr nette und auch nicht unbekannte OM. Sie durften dann ihre Funkgeräte, Triplexer, Filter und PCs installieren und die Station unter ihren eigenen Rufzeichen mit vorangestelltem "DL" ausprobieren. Alle Probleme in den Griff zu bekommen hat gedauert, daher wurde es spät.
Heute Morgen waren die Jungs dann wieder zurück bei uns. Nochmal testen, Probleme lösen, dann ein wenig Mittagessen, 15 Minuten vor Contestbeginn wurden den Contestern erst ihre Calls bekanntgegeben. Unser Team funkt unter Y8?? - das darf ich noch nicht sagen.
Der Contest läuft jetzt seit knapp 12 Stunden und auch ich bin zu ein paar wenigen QSOS von einem anderen Standort aus gekommen.
Auch die Anteilnahme der Nachbarn ist riesig: andauernd bekommen wir Essbares aus den Gärten oder einen Salat, wir können uns Wasser holen, dort backen oder auch Material zwischenlagern, müssen aber über unser Tun berichten, das tun wir natürlich gerne.
Eins ist schon lange sicher: dies ist das größte Amateurfunk-Event seit vier Jahren und wird es für die nächsten vier Jahre auch bleiben - wir treffen hier großartige Menschen am laufenden Band.
Morgen gibt es wieder viel zu tun: die vielen Antennen haben dann ihren Dienst getan und werden wieder abgebaut.
Na dann, ran an die Sache...
Bis die Tage
Stefan , DJ8WK
Bald QRV: Y8
Hallo liebe Leser,
der heutige Tag bei der WRTC begann mit schlechten Nachrichten: amtliche Warnung vor Starkregen - leider berechtigt. Es schüttete morgens wie aus Eimern. Für die Natur bitter nötig, zum Antennenbau eher unerwünscht.
Wir haben an der Site bis Mittag gewartet, dann stoppte der Regen und wir konnten mit Arbeiten beginnen. Aufgrund der Übung ging es heute schneller und wir waren gegen 19.00 Uhr mit zwei weiteren Antennen-Anlagen fertig.
In der Zwischenzeit hatten wir erfahren, dass die WRTC-Contester deutsche Calls mit "Y8" bekommen werden - eine tolle Chance für alle, noch einmal eines der lange nicht mehr genutzten Rufzeichen aus dem Kontingent der früheren DDR arbeiten zu können. Ruft doch am kommenden Wochenende im Contest mal an und verteilt Punkte. Und denkt vielleicht auch mal an ein paar QSOs mit DA0HQ.
Unter den Helfern herrscht übrigens eine tolle Atmosphäre und ein phantastischer Teamgeist, ein großes Kompliment geht aber auch an das Organisationsteam.
Grüße aus Jessen
Stefan, DJ8WK
WRTC - Tag 2
Hallo,
heute fällt mir das Berichten schwer, der Tag war anstrengend.
Morgens haben erst einmal die Team-Mitglieder zueinander gefunden. Anschließend wurden die Antennen der ersten Site mitsamt Mast aufgebaut. Bei uns leider nicht ohne Probleme. Der Generator lief zunächst nicht, damit hatten wir keinen Strom, um den Rotor nach Norden auszurichten.
Dann kam hinzu, dass der Spiderbeam auf dem 10-Meter-Band die Vorgaben bei den Messungen nicht erfüllte. Aber weil Funkamateure improvisieren können und irgendjemand immer ein Stück Draht dabei hat, konnte das Problem aus dem Weg geräumt werden.
Und irgendwann, ganz plötzlich, ließ sich auch der Generator starten. Dann konnten wir mit kräftiger Verspätung den ersten der uns zugeteilten Standorte fertigstellen.
Dann folgte der Umzug zur zweiten Site. Alle hatten schon etwas Übung und es lief deutlich besser, wenn auch zum Schluss hin nicht reibungslos. Nach drei Stunden war die Site aber fertig.
Während sich die anderen zu ihren Zelt- und Ruheplätzen begeben konnten, musste ich mit meinem Dienstwagen noch einmal ans Lager und das Material für zwei weitere Sites holen, dann war auch für mich Feierabend. Und deswegen endet mein Report auch genau hier.
Mal schauen, wie es morgen läuft...
Gruß aus Jessen
Stefan, DJ8WK
Vorbereitungen zur WRTC laufen
Hallo Funkfreunde,
wir wollen mal eine Art Live-Berichterstattung von der WRTC versuchen.
Heute, am Dienstag wurden im Wettkampfgebiet die ersten Aktivitäten in Gang gesetzt. So wurden u.a. 16 Transporter in Wittenberg abgeholt und mit dem Material für jeweils zwei Stationen beladen und anschließend an eine der Sites gefahren. Dort fanden auch die ersten Zusammentreffen zwischen Sitebetreuern und Antennenbauern statt.
Es gibt immer etwas zu klären, aber Tag eins verlief dennoch weitgehend nach Plan.
Morgen geht es für alle Antennenteams an den Aufbau von zwei Antennensystemen, anschließend wird Nachschub geholt.
Grüße aus der Gegend um Jessen
Stefan, DJ8WK
Auf dem Sprung zur WRTC 2018
Hallo Funkfreunde,
am Wochenende 14./15. Juli 2018 findet die „Word Radio Team Championship“ oder kurz „WRTC2018“ statt.
Eine WRTC findet nur alle vier Jahre an wechselnden Standorten statt, in diesem Jahr sind die deutschen Funkamateure in der Gastgeberrolle. Teams aus jeweils zwei Contestern reisen aus mehr als 30 Ländern an, um bei der WRTC herauszufinden, wer denn diesmal die besten Contester sind. Der Funkwettbewerb ist dabei eingebettet in die „IARU-HF-Championship“, hat aber ein eigenes Regelwerk.
Friedhelm, DF2FR und ich sind quasi auf dem Sprung, um im Wettkampf-Gebiet südöstlich der Lutherstadt Wittenberg die WRTC als Helfer zu unterstützen. Der Plan sieht vor, dass alle 63 Teilnehmer-Teams gleich ausgerüstete Funkstandorte vorfinden, so dass eine nahezu perfekte „Waffengleichheit“ herrscht. An jedem Standort wird eine Kombination aus Antennenmast, Spider-Beam für 10/15/20 Meter, Rotary Dipol für 40 Meter und Inverted-V-Dipol für 80 Meter sowie ein Zelt als Stationsunterkunft aufgebaut, Strom kommt aus dem Generator. Funkgeräte und Log-Computer dürfen die Teilnehmer selbst mitbringen, damit mit der gewohnten Gerätschaft gefunkt werden kann. Die Einhaltung der Leistung und der übrigen Wettbewerbsregeln überwacht an jeder Station ein Schiedsrichter. Die Auswertung erfolgt unmittelbar nach dem Contest, die Sieger werden am Montagabend bekanntgegeben und geehrt.
DF2FR und ich werden schon ab Mittwoch bzw. Dienstag als Mitglieder in Antennenbau-Teams tätig sein. Jedes Team ist für den Aufbau von vier bzw. fünf Stationen verantwortlich. Wenn alles steht, vermessen und auch protokolliert ist, werden wir die sogenannten „Site-Teams“ ergänzen und jeweils einen Standort mit betreuen. Sonntagnachmittag beginnen wir dann mit dem Rückbau der Antennenanlagen.
Uns stehen mit Sicherheit sehr interessante Tage und Erfahrungen bevor, eine Art „Lampenfieber“ macht sich jetzt schon breit, aber im Rampenlicht werden die besten Contester aus aller Welt stehen.
Es wäre toll, wenn auch die Siegerländer Funkamateure ins Geschehen eingreifen würden und am Samstag/Sonntag möglichst viele QSOs mit den WRTC-Stationen machen würden. Die WRTC-Paare werden mit ziemlicher Sicherheit ein Kontingent aus deutschen Rufzeichen mit einstelligem Suffix bekommen. Welches Team sich hinter welchem Call verbirgt, bleibt bis zum Abschluss des Contests geheim, damit auch alle die gleiche Unterstützung bekommen.
Wer sich näher über die WRTC informieren möchte: auf www.wrtc2018.de findet man viele Informationen, u.a. zu den Regeln, zu den Teilnehmern und natürlich auch zu den vielen Vorbereitungen, die über die letzten Jahre gelaufen sind.
Wir melden uns dann mal ab…
Kurzwellen-Pokal 2017 für DL0SN
Durch die Teilnahme von unserer Clubstation DL0SN an Contesten im Herbst 2017
konnten wir zusammengefasst aus 3 Gruppen in der Klasse Multi-Operator in Deutschland
im KW-Pokal Platz 1 erreichen.
Mit Spaßfaktor in Richtung Südsee
Es ist schon wieder eine ganze Weile her, dass ich einen ausführlicheren Bericht zur Teilnahme von DL0SN am SSB-Fieldday und am SSB-WAE versprochen habe. Jetzt möchte ich dieses Versprechen endlich einlösen und – weil es so lange gedauert hat – wird ein Dreiteiler daraus…
Fieldday
Die Teilnahme am SSB-Fieldday am ersten September-Wochenende ist im Grunde genommen zum Selbstläufer geworden. Der Wettbewerb hat mittlerweile eine große Tradition und mindestens einmal im Jahr im Grünen funken muss einfach sein.
So traf sich also das Team von DL0SN nachmittags am 2. September, um schon einmal mit dem Aufbau der ersten Antennen zu beginnen. Wir wollten wie üblich in der Klasse „Multi Operator, Low Power, Assisted“ an den Start gehen, da gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich Art und Anzahl der Antennen.
Bei schönem und trockenem Wetter ging die Arbeit schnell voran und am frühen Abend stand der Pneumatikmast mit KT-34-Beam mitsamt den Draht-Dipolen für 80 und 40 Meter. Feierabend.
Am Samstagmorgen ging es dann weiter: das übrige Material wurde angeliefert, als Shack sollte einmal mehr das Innere eines Lieferwagens dienen. Generator und Stationstisch mitsamt Geräten wurden aufgestellt, Kabel wurden verlegt. Mittags dann eine Pause mit einem leckeren Eintopf und einem Pils, frisch vom Fass.
Auf der Nachbarwiese wurde nachmittags dann noch die HF2-Groundplane mit abgestimmten, elevated Radials aufgestellt, während im Wagen Funkgerät und Computer aktiviert und getestet wurden. Natürlich wurde auch das SWR der bereits errichteten Antennen gemessen, alles bestens!
Als der Contest dann um 15.00 Uhr Küchenzeit begann, gab es erst einmal einen Schreck, gefolgt von Rätselraten: unsere ersten Anrufe waren alle vergeblich, niemand schien uns zu hören – und das bei den guten Antennen und dem Top-Standort. Was war die Ursache? Am Transceiver leuchtete die Anzeige für hohes SWR, aber die Antennen hatten wir doch durchgemessen!?! Nun, wir konnten die Ursache nicht wirklich klären, aber das Einschalten des Antennentuners beseitigte das Problem. Mit einer halben Stunde Verspätung starteten wir also aktiv in den Betrieb. 10 Meter war tot, auf dem 15-Meter-Band war es ruhig, aber es waren doch einige DX-Stationen am Persischen Golf und im Indischen Ozean zu arbeiten. Wir sind dann aber auch relativ schnell nach 20 Meter gewechselt. Dort ging es recht gut nach Osten: Japan, Brunei, Thailand, Malaysia, China, Singapur – alles da. Es lief ja auch zeitgleich der All-Asian-Contest und so war das Angebot an asiatischen Stationen recht groß.
Zum Sonnenuntergang wurde die Groundplane eingeweiht: QSOs auf 40 Meter in etliche Länder der oben erwähnten Region. Dann wieder zurück nach 14 MHz um die Nordamerikaner nicht zu vergessen. Bei den Kontakten mit deutschen Stationen merkten wir, dass viele schon deutlich höhere Seriennummern vergaben. Den Rückstand wollten wir in der Nacht verringern. Auf 80 Meter liefen dann auch gute Serien, wir hatten dort und auf 40 Meter noch nicht viel gefunkt. Als am Morgen dann langsam auch wieder höhere Frequenzen nutzbar wurden, merkte man, dass die Bedingungen nicht wirklich optimal waren. Die üblichen QSOs nach VK/ZL kamen diesmal leider nicht zustande.
Es fing dann am Vormittag auch an zu regnen und gegen 13.00 Uhr gab es ein kurzes Gewitter mit heftigem Regen, eine halbe Stunde lang war wegen statischer Aufladungen kein Funkbetrieb möglich, zweitweise konnte man den Störungen durch Wechsel auf ein anderes Band aus dem Weg gehen.
Zum Contestende standen dann 667 QSOs, 167 Multis und rund 372.000 Punkte im Log. Das sollte reichen, um keinen der hintersten Plätze zu belegen, dachten wir.
Rechtzeitig waren unsere treuen Helfer wieder vor Ort und der Abbau der Station, das Aufrollen der Kabel und Verstauen der Ausrüstung ging zügig vonstatten. Der Entschluss, sich in sechs Tagen dort wieder einzufinden, um auch am SSB-Teil des „Worked All Europeans DX Contest“ teilzunehmen, blieb aber stehen.
Worked All Europeans DX Contest (WAE)
Gegen Ende der Woche bekamen unsere Antennen noch Zuwachs: für den nächtlichen DX-Betrieb auf den Low-Bands sind Beverage-Antennen äußerst nützlich. Wir haben zwei dieser 180 Meter langen Hör-Antennen und dort haben wir auch den Platz dafür.
Am Freitagnachmittag haben wir uns also wieder am Standort getroffen, um die Antennen zu verkabeln, die Station – diesmal mit Linear – aufzubauen und einzurichten. Obwohl der WAE erst um 02.00 Uhr (Küchenzeit) in der Nacht beginnt, müssen wir schon nachmittags ran, da viele Dinge bei Tageslicht einfach besser von der Hand gehen. Wenn alles fertig ist, gibt es noch Gelegenheit für Gespräche, unterstützt vom einen oder anderen Getränk aus der üblichen Quelle.
Dies sollte unsere zehnte WAE-Teilnahme als Team werden. Über die Jahre hat Uwe, DL9US immer den Start übernommen, so auch diesmal. Für die harten Nachtschichten scheint er der richtige Mann zu sein. Es lief von Anfang an besser als im Fieldday, sogar das 20-Meter-Band war noch eine ganze Weile in Richtung Amerika nutzbar. Danach wurde umgeschaltet auf 40 Meter und auch dort konnte ordentlich Betrieb gemacht werden. Die ersten QTCs kamen auch nach und nach ins Log und auf dem 80-Meter-Band wurden erst einmal nur Multiplikatoren gearbeitet.
Nachdem morgens die ersten Neuseeländer auf 40 gearbeitet wurden, war es später an der Zeit, den Beam zu aktivieren und auf 14 MHz umzuschalten. Nach und nach kamen fast alle Rufzeichengebiete von Australien und einige ZLs ins Log, aber auch Ost-Kiribati wurde gearbeitet und es gab Anrufe aus Tonga und den südlichen Cook-Inseln. So macht Contest Spaß!
Gegen 09.00 Uhr wurde Uwe dann endlich abgelöst. In der Folgezeit ging die QSO-Rate zurück, was zu der Tageszeit aber normal ist. Wir haben das dazu genutzt, die DX-Stationen um QTCs zu bitten. Das hat auch gut funktioniert und der OP hatte weiter gut zu tun. Am Nachmittag konnten wir eine kurze Öffnung nutzen, um einige QSOs auf dem 10-Meter-Band zu machen. Ansonsten ging wie so oft viel in Richtung Amerika. Mit einsetzender Dämmerung wurde Grey-Line-DX auf 40 Meter gemacht: Hongkong, Japan, Australien, Sibirien – es kamen einige Multiplier mit teilweise starken Signalen ins Log. Danach konnten wir bis zum frühen Sonntag auf 20 Meter bleiben, ehe in der zweiten Nachthälfte wieder Betrieb auf 40 und 80 Meter angesagt war.
Am Sonntag arbeitet man sich dann mit dem Hellwerden wieder auf höhere Frequenzen und auch das Sammeln von QTCs geht wieder los. Allgemein ist sonntags die Gebefreudigkeit etwas höher, die DX-Stationen haben auch viele QSOs gefahren und müssen die QTCs loswerden, das bringt auch ihnen Punkte.
Bei schönstem Sommerwetter konnten wir unseren Funkbetrieb routiniert fortsetzen, unterbrochen von Essen und Trinken (was sonst…).
Zum Sonntagabend hin hat unser Nachtarbeiter Uwe dann Dienstschluss, die Station wird für die letzte Nacht von DJ8WK übernommen. Zur Dämmerung gehen wieder einige QSOs und auch der Austausch von QTCs aus Neuseeland auf 40 Meter (die Beverage-Antennen sind toll!). Auf 15 und 20 Meter rappelt sich einiges zusammen, es gibt auch immer wieder QTCs. Bis auf einige Ausflüge auf 40 und 80 Meter bleiben wir auf 20 Meter. Kurz vor Schluss bildet ein Anruf aus Pitcairn ein letztes Highlight, das letzte QSO läuft tatsächlich um 23.59 UTC.
Am Ende stehen 1.155 DX-QSOS im Log, 980 QTCs, 616 Multiplier und rund 1.315.000 Punkte. Wir sind wieder einmal Millionäre – und mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Die Station wird abgeschaltet, Peter DL4KM hält vor Ort schlafend Wache und morgens gegen 09.30 Uhr treffen sich die unermüdlichen Helfer um Station und Antennen zügig, aber geordnet abzubauen und für den Rücktransport zu verstauen. Nach vier Stunden Arbeit konnten wir Feldweg und die Wiesen den Bauern wieder überlassen.
Claimed Scores zum FD und WAE
Am 23. September waren dann die „Claimed Scores“ zum SSB-Fieldday draußen. Wir konnten es kaum glauben, aber DL0SN/P führte die Ergebnisliste mit großem Abstand zum Zweiten an, trotz holprigem Start und Gewitterpause. Wir hatten ein paar QSOs weniger als die Verfolger, aber die Anzahl der Multis machte den Unterschied. Na, da machte sich schon einmal große Freude breit.
Ende September dann der nächste Kracher: bei den „Claimed Scores“ zum WAE-Contest liegt DL0SN auf dem zweiten Platz, hinter DF0HQ – und das nicht nur in Deutschland, wir sind diesmal sogar die zweitbeste Station in Europa! Wir wollen aber nicht verschweigen, dass beim 2016er WAE auch zwei oder drei Stationen gefehlt haben, die üblicherweise vor uns zu finden sind. Aber egal: selbstverständlich freuen wir uns über solch ein Resultat!
Durch diese beiden Top-Ergebnisse wurden wir natürlich angespornt, am dritten Oktober-Wochenende noch ein weiteres Mal anzutreten: die Teilnahme am „Worked All Germany Contest“ stand an. Das WAG-Ergebnis fließt zusammen mit dem jeweils besten Ergebnis aus den beiden Fielddays und den drei Varianten des WAE in die Wertung zum Kurzwellenpokal der Mehrmann-Stationen ein. Unsere Basis war nie besser als in diesem Herbst!
Worked All Germany Contest (WAG)
Unsere Station zum WAG sollte die gleiche sein, wie wir sie zur Teilnahme am WAE zur Verfügung hatten. Der einzige Unterschied: die Groundplane wurde diesmal auf dem Kurbelmast von DL1DKS aufgebaut. Das geht schneller, dennoch mussten wir am Samstag konzentriert arbeiten, um alle Antennen auf den Wiesen zu verteilen.
Der WAG startet erst am späten Nachmittag, die ersten QSOs wurden noch auf dem 10-Meter-Band gefahren, solange dieses noch offen war. Mit zunehmender Tageszeit klettert man dann die Frequenzen herunter. Im WAG können alle Stationen gearbeitet werden, wobei ein DX-QSO mehr Punkte bringt als ein EU-QSO, was aber wiederum höher gewichtet ist als ein QSO innerhalb des Landes. Als Multi-OP-Station kann man im „Mixed-Mode“, also Morsetelegrafie und Sprechfunk gemischt, arbeiten. Abends waren aber erst einmal nur die OP vor Ort, die weniger Routine als Tastfunker haben. Dennoch wurde zwischendurch der ein und der andere Multi auch in CW gearbeitet.
Für ein paar Stunden am Sonntag standen uns mit DK1WI und DL5DBY auch zwei geübte CW-OP zur Verfügung, die dann eine ordentliche Reihe Telegrafie-Verbindungen ins Log brachten.
Zum Contest-Ende standen dann rund 1.420 Funkverbindungen im Logbuch, diesmal wieder überwiegend in SSB. Mit der Anzahl der Multis waren wir nicht rundum zufrieden, aber die Ausbeute von 1.082.000 Punkten war letztlich nicht schlecht.
Weil wieder genügend Helfer pünktlich vor Ort waren, waren wir in der Lage, Station und Antennen noch knapp vor dem Dunkelwerden für den Rücktransport vorbereitet zu haben. Lediglich die Groundplane blieb bis zum Montag auf der Wiese und wurde erst dann heruntergenommen.
Erstes Fazit nach zusammen 96 Stunden Kurzwellen-Contest in sechs Wochen: anstrengend, aber mit jeder Menge Freude am Hobby verbunden. Wir hatten in diesem Jahr sehr viel Glück mit dem Wetter, was die Teilnahme mit einer Station auf freiem Feld deutlich angenehmer macht. Und ja, bei den Contest-Aktivitäten von DL0SN gibt es sowohl Bier als auch Kaffee und nicht bloß Tee, Fruchtsäfte, leichte Kost und ein Stück Schokolade. Unsere Küche kann sich mehr als sehen, und vor allem schmecken lassen – ein riesiges Dankeschön an die XYLs, die uns mit Eintöpfen, Salat, Brötchen und Kuchen versorgt haben. Der Dank geht aber auch an die gesamte Crew, die den mehrmaligen Auf- und Abbau der Station mitgemacht und ermöglicht hat. Und natürlich auch an die beiden Landwirte, die uns vor Ort gewähren lassen. Es hat uns gefreut – wir kommen wieder…
Stefan, DJ8WK
22.11.2016