Ein schöner, warmer Spätsommertag liegt hinter uns.
Nachdem im letzten Jahr der Naturfamilientag wegen schlechtem Wetter leider ausfallen musste, wurden wir in diesem Jahr mit einem Traumwetter belohnt.
Wir waren erstmals mit einem Stand vertreten und präsentierten uns mit einem Teil unserer familienfreundlichen Outdoor-Varianten.
Gleich nach dem Gottesdienst starteten wir unsere Fuchsjagd im Wald. Die Bahn wurde von Ralf, df9ik gelegt. Felix, dl2ik hatte die Verantwortung am Start, übernahm die Einweisung und erklärte den zahlreichen Interessenten die Regeln und die Empfänger. Sogar einige erfahrene Fuchsjäger aus der Region konnten wir anlocken.
Bis zum Ende konnten wir ca. 35 Teilnehmer verbuchen.
Ziel war es einfach einmal ohne Wettbewerbsdruck zu probieren.
Ab 13:00 Uhr wurde der Start des Wetterballons auf dem Gelände des MSV-Walzbachtal unter der Leitung von Michael, dl6iak vorbereitet.
Gestartet wurde ein 1,8m "Partyballon".
Diesmal flog eine neue, sehr leichte Minikamera mit. Diese wurde natürlich für ihren neuen Verwendungszweck etwas modifiziert und mit einem starken Akku versehen. Die Batterielaufzeit beträgt so ca. 200h! Die Aufnahmedauer ist von der Speicherkarte abhängig.
Tschüss Ekki, tschüssss Ballon
Bei ruhigem, warmen Herbstwetter stieg der Ballon gleich nach dem Start nahezu senkrecht in die Höhe. Nach ca. 20min war er erst ca. 1km Kilometer vorangekommen und bereits auf 4000m gestiegen.
Der Modellflugplatz des MSV aus 500m Höhe
Ein letzter Blick zum Naturfamilientag
Vorne sieht man das Industriegebiet von Jöhlingen, hinten die Siedlung Sallenbusch, in der Mitte unsere Clubhütte
Blick auf Jöhlingen
Fraueneich von oben. Sieht irgendwie aus wie ein Hase :-)
Obergrombach aus knapp 4000m
Wössingen
Vorne Helmsheim, hinten Heidelsheim
Der Ballon ist immer noch vor Gondelsheim
Langsam gewann er an Fahrt und passierte den Kraichgau um dann "etwas spektakulär" in Neckarwestheim zu Landen. Dabei erreichte er eine Höhe von ca. 13km.
Bereits nach sehr kurzer Zeit konnte die Bergungsmannschaft die Nutzlast retten und noch etwas Gutes tun :-)
Im Bergungsdacia waren Lothar, dh1lc, Michael, dl6iak, Lore, Ekki und Eva sowie das komplette Bergungsgerät. Andere benötigen hierfür einen schweren LKW :-)
Hier noch der Bergungsbericht von Eva :
Die Bergung des Ballons brachte einige spannende Momente mit sich. So hatte erst einmal niemand damit gerechnet, dass dieser wirklich eine Flughöhe von 13 km erreichen würde, was sich natürlich dramatisch auf die Reichweite des Objektes auswirkte. Nach einer doch relativ wilden Autofahrt mit mehrmaligen Richtungswechseln und Verlust des Ballonsignals, war irgendwann klar:
Er geht entgegen aller Voraussagen doch über den Neckar! Wetten, ob wir den Kühlturm vom AKW treffen, wurden entgegen genommen. Leider kam das letzte empfangene Signal kurz vor der Landung mitten aus einem Neubaugebiet im Nordwesten von Neckarwestheim. Langsam machte sich Unruhe breit, da auch die Geschwindigkeit, mit der das Objekt gen Erde fiel, wesentlich schneller war als erwartet.
Die Bergung wurde zusätzlich durch die Bundesliga im Radfahren erschwert, da wir schließlich nicht auf dem kürzesten Weg nach Neckarwestheim hinein fahren konnten. So waren wir durch zahlreiche Straßensperren gezwungen, ein paar Umwege mehr in Kauf zu nehmen. Im Wohngebiet angekommen, war das Signal zunächst kaum hörbar, mit Hilfe der letzten, vom Ballon gesendeten Koordinaten, konnte der Landepunkt jedoch näher eingekreist werden. Auf dem Weg zu den Koordinaten, war der Schreck groß, als wir einen mit Blut überströmten Passanten auf der Straße sitzen sahen. Den Fantasien, wie es dazu kam, waren erst einmal keine Grenzen gesetzt. Nach ein paar gezielten Fragen stellte sich jedoch heraus, dass er gestürzt und der Rettungswagen schon unterwegs war. Zwei von fünf Leuten des Bergungsteams wurden zum Aufpassen abgestellt, der Rest versuchte weiter, das Signal des Ballons zu orten.
Dieser musste zweifellos irgendwo in der Nähe sein. Ein paar Seitenstraßen weiter kam uns eine Polizeistreife entgegen. Die erste naheliegende Vermutung war, das diese zum Unfallort in der Nachbarschaft wollte. Falsch gedacht. Die wollten genau dahin, wo wir auch hin wollten. Unser Wetterballon war bei einem Rentnerehepaar auf der Garage gelandet. Angesichts des wohl doch beachtlichen Schlags, den es bei der Landung getan hat, und dem mit schwarzem Klebeband umwickelten und mit zahlreichen roten und schwarzen Schnüren versehenen Paketes auf ihrer Garage, waren die beiden so in Panik geraten, dass sie die Polizei gerufen hatten. Nach ein paar Erklärungen und Entschuldigungen, durften wir unsere Nutzlast schließlich einsammeln und mitnehmen. Allerdings verriet der Gesichtsausdruck der Polizistin, dass sie weder uns, noch unserem ominösen Paket wirklich traute. Am Ende wurden die anderen Mitglieder des Trupps wieder eingesammelt und zum Startpunkt zurück gefahren.
Ende gut, alles gut
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle Helfer sowie einen ganz besonderen Dank an den MSV-Walzbachtal für die freundliche Aufnahme und Überlassung der Landebahn für unseren Start.