Hier ist Harry´s abenteuerlicher Bericht von einem ganz normalen Fieldday, viel Spaß beim Lesen:
Bericht der Drei vom Bollenberg(DG1IU, DL6IAK und DK2GZ) aka DP7X/P im SSB-FD 2011
Wie bereits für den CW-Teil hatten wir die Zeit genutzt und bereits am Freitagnachmittag ab 15:00 Uhr die Antennen und Station aufgebaut. Als zusätzliche Antenne wurde diesmal auch eine 40 Meter fullsize Vertikal mit elevated Radials erstmalig verwendet.
Der Aufbau ging ohne größere Schwierigkeiten über die Bühne und wir konnten gegen 18:00 Uhr die Station testen. Zuerst wurde der K3 mit Win-Test konfiguriert, damit wir auf der sichern Seite waren, falls wir eventuell doch das Loggingprogramm von Michael nach ein paar Anpassungen verwenden sollten.
Nachdem die Soundkartenverbindungen hergestellt waren hatten wir das 1. Mal einen Brumm auf der Audio. Schnell stellte sich der Spannungswandler als Ursache heraus und es begann die Schlacht der Klappferitte. Irgendwann hatte wir den Brumm auf ein erträgliches Maß reduziert, aber ganz zu beseitigen war nie. In der Folge hatten wir wieder den Effekt, dass der K3 von Michael nach einem Bandwechsel recht lange benötigt um wieder volle Leistung zu machen. Es stand daher wieder ein TXGAIN calibration an. Leider hatten wir kein Dummy-Load dabei und mussten dies auf den Samstag verschieben. Als nächstes kam dann auch wieder der PLL ERROR1 wenn wir auf 10 Meter gingen. Dies bekamen wir noch am Freitag mit den Bordmitteln des K3 in den Griff. Michael hat dann die Nacht am Bollenberg verbracht um Softwareentwicklung zu betreiben und nebenher die neue 40 Meter Vertikal etwas mit der Doppel-Zepp auf 40 Meter vergleichen können. Nach DX ging diese i.d.R. 6 db lauter, prima.
Am Samstag hatten wir uns dann alle wieder gegen 12:00 Uhr eingefunden und Michael hat sein eigenes Loggingprogramm soweit erweitert, dass wir dieses statt Win-Test, wie bereits im CW-Teil, eingesetzt hatten. Kurz vor Contestbeginn ist dann mal wieder das Heil-Headset runtergefallen und der Boomhalter gebrochen. Es wurde kurzerhand mit einem heißen Nagel zwei Löcher in das vorhandene Plastik "gebohrt" und der Boomhalter, mit zwei farblich passend zu den roten Earphones, mit roten Kabelbindern wieder fixiert.
In den ersten zwei Stunden kam eine kurze Diskussion auf, ob nun Multis gearbeitet oder doch besser QSOs gemacht werden sollten. Wir hatten uns dann wohl "in der Mitte" geeinigt und sind auch auch recht früh schon auf 40 Meter gegangen. Auch beim Loggen des gleichzeitigen All Asia Contest waren wir uns nicht ganz einig, ob wir nun das Alter des OP oder die Nummer "000" ins Log eintragen sollen. Wir haben dann uns auf das Alter geeinigt.
Insgesamt lief es in den ersten Stunden, zumindest gefühlt, etwas zäh, aber wir sollten noch alle Hände voll zu tun bekommen im den nächsten Stunden!!!
Recht schnell stellte sich heraus, dass die Telnetverbindung für das DX-Cluster sich immer wieder aufgehängt und durch einfachen Neustart nicht zu beheben war. Im Laufe des Contest hat Michael verschiedene, ich glaube es waren mindestens 5 Versionen, Quellcodeänderungen durchgeführt, die per USB-Stick wieder auf das Notebook mussten. Aber auch das hat nichts gebracht und wir mussten damit leben, immer mal wieder ohne DX-Cluster zu arbeiten. Es war nicht nachvollziehbar warum wir dieses Problem hatten, denn im CW-Teil hatten wir den identischen Telnetclient der zudem noch die ganzen Skimmermeldungen verarbeiten musste.
Bereits gegen 22:00 Uhr gingen die Batterien in die Knie und wir mussten feststellen, dass ein K3 unter 11 Volt Spannung wohl in SSB nicht mehr "verständlich" klingt. Da wir nicht den großen Diesel anwerfen wollten, wurde kurzerhand der kleine 2-Takter zum Leben erweckt und über ein 12 Volt Netzteil die Batterien nachgeladen. Nach vielleicht 90 Minuten ging aber der "kleine" einfach aus und wollte auch nicht mehr anspringen, also wurde doch der Diesel aktiviert. Reparaturversuche im Laufe des Sonntag durch Michael am 2-Takter führten auch nicht zum Ziel und dies wird wohl eine kleine Aufgabe für Hermann, DJ5HPA werden.
Bereits im Vorfeld war klar, Karlheinz darf wieder in der Nacht 80 Meter leerfunken und Michael und ich nehme eine kurze Auszeit.
Gegen 00:30 Uhr hatte ich mich dann in das neue Schlafwagenabteil, das ist ein Anhänger mit Plane und einer Gartenliege die viel bequemer ist als eine Holzeckbank, zurückgezogen und ein Gewitter mit Regen trat auf den Plan. Nach rund einer halben Stunde höre ich Stimmen und Sätze wie:
Schei..., schnell weg hier usw., Autotüren schlagen zu, Motoren werden gestartet, aber der Diesel läuft weiter. Aha, denke ich, da muss einer zur Tankstelle und noch einkaufen. Nach einer weiteren halben Stunde höre ich wieder Stimmen und denke, das sind doch zwei unterschiedliche Stimmen, fahren die nun in der Nacht spazieren, ich dachte wir sind zum Funken hier?
Dann kloppft es an die Plane und ich bekomme die Mitteilung: Harry ich glaube wir können aufhören, dein Notebook ist abgestürzt und bootet nicht mehr. Ich also aus dem Schlafwagenabteil raus und zum Notebook marschiert. Alle Kabel abgemacht, Akku rein und raus und dann half nur noch beten. Der gute alte IBM kam wieder in seine Windows-Welt zurück und es wurde die Datei auf ein USB-Stick gesichert. Puhh, sonst wäre der Contest bei QSO-Nummer 497 beendet gewesen.
Durch das Gewitter hatte es ordentliche Aufladungen gegeben und Michael hatte eine ordentlich "gewischt" bekommen, als er den K3 oder Antennenschalter berührt hatte. Daraufhin hatten die zwei beschlossen nichts wie weg. Dass ich unter einem Baum im Schlafwagen liege und Blitze gerne in hohe Bäume einschlagen wurde dabei nicht in Betracht gezogen. Naja wer solche Freunde hat braucht keine F....Ich habe dann nochmals den Diesel nachgetankt und mich wieder in den Schlafwagen zurückgezogen.
Durch diese Aktion ist uns rund eine Stunde bester OP-Zeit wohl durch die Lappen gegangen, aber die Gesundheit geht vor!
Gegen 06:30 Uhr kam dann Weckdienst Karlheinz, der keine Lust mehr auf 80 Meter leerfunken hatte. Unsere QSO-Zahlen waren zwar ganz ordentlich, auch auf 80 Meter hatten sich in der Nacht noch verschiedene Multi eingefunden, aber insgesamt war ich mit der Multiausbeute nicht zufrieden. Daher stand der Sonntag mehr unter dem Fokus: Multis, Multis und nebenher halt auch QSOs machen. Die Telnetproblematik bestand weiterhin, aber da mussten wir halt nun durch.
Irgendwie bekommen wir auf 20 Meter seit Jahren nicht so richtige die Füße auf den Boden, denn unsere QSO-Zahlen auf 20 Meter sind einfach lausig. Speziell Richtung Osten tun wir uns immer sehr schwer, vielleicht liegt es auch daran, das ein Beam ca. 3 Meter vor einem Baum in Richtung Osten nicht gerade in der Kategorie "Waffen" einzuordnen ist.
Trotzdem hatten wir es dann noch geschafft, die Multis über den Stand aus 2010 zu bringen und die QSO-Anzahl in etwa auf dem Niveau von 2010 zu halten.
Wenn ich es richtig sehe, war das unser bisher bestes Ergebnis im SSB-Teil des Fieldday, schauen wir mal was die Anderen zu bieten haben.
In Rekordzeit wurde dann alles wieder abgebaut(danke auch an DF9IX) und verstaut, denn bereits um 16:40 Uhr waren wir wieder auf dem Weg nach Hause.
Gefunkt wurde mit:
K3/100 mit eingebautem Tuner(DL6IAK)
40 Meter fullsize Vertikal mit zwei elevated Radials(DK2GZ)
2x20 Meter Zepp und 1:4 Balun(OV A36)
FB23 2 ele Tribander(DG1IU)
Band | Good | Invalid QSO´s | Dupe QSO´s | Deleted QSO´s | Multis | Points |
160m | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
80m | 315 | 0 | 0 | 0 | 27 | 1122 |
40m | 320 | 0 | 3 | 0 | 35 | 1075 |
20m | 96 | 0 | 0 | 0 | 42 | 317 |
15m | 66 | 0 | 0 | 0 | 32 | 225 |
10m | 31 | 0 | 0 | 0 | 16 | 111 |
all | 828 | 0 | 3 | 0 | 152 | 2850 |
Final result = 2850 * 152 = 433.200