Funkübung am 16.04.2011 mit dem THW Lauf

Beschreibung der Übung

"Gemeinsame Datenfunkbetriebsübung „Land unter 2011“ DARC-Distrikt Oberbayern mit DARC-Clubstationen am Sitz von Bezirksregierungen"

  • Übungsart: Datenfunkbetriebsübung auf UKW und KW-Frequenzen des Amateurfunkdienstes
  • Zweck der Übung:
    • Erkunden und Einrichten ortsfester Amateurfunkstellen
    • Herstellen und Betreiben von Datenfunkverbindungen
    • Anfertigen und Führen von Betriebsunterlagen
    • Weiterleiten von Nachrichten
    • Errichten und Betreiben eines M3TR von R&S
    • Zusammenarbeit mit BOS-Fernmeldekräften
  • Übungsraum: Bayern, ÖRK-Clubstationen in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg
  • Beginn: 10.00 Uhr MESZ
  • Ende: ca 12.00 Uhr MESZ
  • Teilnehmer: lizensierte Funkamateure

Schadenslage

Nach mehrtägigen Regenfällen in Süddeutschland und Österreich sind weite Landesteile überschwemmt, zahlreiche Orte können nur auf dem Luftweg erreicht werden. Für den Freistaat Bayern wurde durch das Innenministerium Katastrophenalarm ausgelöst, der Katastrophenführungsstab hat die Arbeit aufgenommen. Durch Abschaltung bzw Ausfall von Energieversorgungsanlagen sind nur noch mit Netzersatzanlagen ausgestattete Gebäude oberhalb des Wasserspiegels mit Stromversorgt. Telekommunikationsanlagen der Telekom bzw der GSM-Netzbetreiber sind bereits ausgefallen bzw funktionieren nur zeitweise und unzuverlässig.
Im Rahmen einer asymmetrischen Bedrohungslage Europas sind Angriffe auf NATO- und zivile Behörden-Netze festgestellt worden. Das Bundesamt für Datensicherheit hat vorsorglich die Ausserbetriebnahme von nicht zwingend erforderlichen Knotenrechner empfohlen. Das bayer. CERT hat daraufhin beim Netzbetreiber die Abschaltung des Behördennetzes veranlasst.
Das Innenministerium hat die Distriktsvorsitzenden der Distrikte Oberbayern, Franken und Niederbayern mit der Herstellung und dem Betreiben von Kurzwellenfunkverbindungen zwischen den Bezirksregierungen in Würzburg, Bayreuth und Landshut und dem vom Hochwasser erheblich betroffenen  Regierungsbezirk Oberbayern beauftragt.

Auftrag an den Amateurfunkdienst

  • Behelfsmäßiges Einrichten und Betreiben von ortsfesten Amateurfunkstellen
  • Übertragung formgebundener Nachrichten („Spruch“) mittels digitaler Betriebsarten
  • Zusammenarbeit/Erfahrungsaustausch mit BOS-Fernmeldekräften

Ablauf der Übung

Es wird von einem bereits funktionsfähigen, bayernweiten Funknetz mit vereinbarten Frequenzen und Betriebsarten ausgegangen. Die u.a. Angaben sind nur als Anhalt für diese Übung zu verstehen und nehmen zukünftige Vereinbarungen nicht vorweg!  Das Winmor-Protokoll ist als Kompromiss zu sehen da u.a. nicht davon ausgegangen werden konnte, dass andere soundkartenbasierte Verfahren für eine fehlerkorrigierte Dateiübertragung einheitlich bei allen Teilnehmern vorhanden bzw auch beherrscht werden.
Ab 10.00 Uhr wird DL0THM auf 3590 khz eine Lagemeldung mit Kräfteanforderung an die Teilnehmer versenden, Zeitbedarf jeweils ca 15 Min. Beginnend mit DL0LA sollen ab 11.00 Uhr von den Stationen fiktive Antworten gesendet werden. Diese könnten z.B. die im P2P-Fenster von RMS Express ausgegebenen Daten, eine Stationsbeschreibung, die örtliche Wetterlage oder auch eine Antwort auf die Kontingentanforderung enthalten (DL0THL!).

Nun zu uns

Das Funkteam bestand aus Mike DK2TUX (Notfunkreferent B12) und
Manfred DH1NHM (B34 und THW Lauf)
Unsere Ausstattung:

  • Kenwood TS570 mit Soundkartenmodem und Notebook für Winmor
  • NVIS-Antenne mit Smartuner SGC 239

Um 9.30 waren wir mit dem Aufbau der Antennen und Stationen fertig.Gespannt warteten wir dann auf den ersten Connect von DL0THM (Clubstation THW München Mitte).Der Connect kam zwar zustande, aber bei der Datenübertragung gabs dann Probleme.Wir hatten auf der Frequenz immer wieder Störungen. Ab einer bestimmten Anzahl„verlorener Daten“ wird die Verbindung dann automatisch getrennt.Wir hatten insgesamt 3 Connects wobei einer ca. 45 Minuten dauerte und dann abbrach ohne dass wir eine Nachricht empfangen haben.Fazit: Die Betriebsart Winmor funktioniert zwar , aber im NotfunkverkehrKein P2P-Verkehr (Punkt zu Punkt) sondern nur über die WL2K Server(siehe www.winlink.org)ist zwar kostengünstig durch vorhandene Soundkarte, aber bei Störungen schnell überfordert.

 

Unser zweiter Test war dann die G3Bridge. (ein Geschenk für die Clubstation von Richard DK8NZ )
Ausrüstung hier:
Kenwood TS50 mit PTC2e und G3Bridge am Faxgerät ( Multifunktionsgerät mit Faxfunktion)
Kelemen Dipol für 40m

Mit diesem Gerät kann man mit Hilfe eines Pactorcontrollers, einem Funkgerät und einem handelsülichen Faxgerätes ein Fax verschicken. (ohne Telefonanschluß und Computer!) Die Gegenstation braucht die gleiche Ausrüstung. Die „Telefonnummer“ wird aus dem Rufzeichen erstellt; d.h. es können verschiedene Station direkt angewählt“ werden. Unsere Gegenstation war Holger DH3RN in der Nähe von Berlin.
Kurz gesagt: Es funktionierte fantastisch.
Deckel auf, Dokument eingelegt, Deckel zu, Nummer gewählt und auf Start gedrückt
Faxgerät ließt ein, gibt die Daten an die Bridge weiter. Sind die Daten in der Bridge
„ruft“ der Pactorcontroller die Gegenstation(Funkgerät geht immer kurz auf Senden)
Nach 2 mal Rufen kam der connect zustande und die Bridge gab die Daten an den
Controller weiter der sie dann durch das Funkgerät „in die Luft“ brachte.
Eine DIN A4 Seite braucht ca. 5 Minuten bis sie beim Empfänger aus dem Fax kommt.
Unser DV Peter DG4NBI sah dann gleich mal wie problemlos dieses Equipment funktioniert. Das empfangene Fax von Holger wurde dann vom THW-Helfer Andre „beantwortet“. Er durfte das neue Schriftstück einlegen und die Nummer wählen.
Damit war für uns die Frage, ob man die G3Bridge im Katastrophenfall einsetzen kann, beantwortet.

NVIS-Antenne mit Smartuner SGC239
Winmor-Station TS570 mit Notebook
G3Bridge mit PTC2e und TS50 und das empfangene Fax von Holger
Andre beim Faxen
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