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      Video fesselt

      Video-Direktsendung-via-WLAN

      Die kleinen Zuschauer blicken durch die „Frontscheibe“ der fahrenden Lok und fühlen sich dabei wie Lokomotivführer.

      Wir TV-Amateure wussten dies schon immer, und es gilt Generationen übergreifend. Auf Modellflugveranstaltungen ist es am schönsten zu beobachten. Drohnen sind regelmäßig, man kann sagen zwangsläufig, mit Videosendern ausgerüstet. Sonst wäre es Blindflug. Selbst in „Matchbox“-Autos passen miniaturisierte Video-Sender.
       

      Auf der kürzlich in Neusäß bei Augsburg besuchten Modelleisenbahnausstellung war gut zu beobachten, wie sich Kinder und Erwachsene fasziniert vor einem Monitor versammelten und zusätzlich vor einem Smartphone. Im Eisenbahnmodellbau ist die Videoübertragung noch nicht so verbreitet. Der Videosender in einem Triebwagen, Maßstab 1:87 (H0) übertrug den Blick des fiktiven Lokführers per WLAN auf 2,4 GHz direkt auf ´s Handy. Video per WLAN-Technik braucht keinen Umweg über einen Router. Die jungen und alten Zuschauer fühlten sich unmittelbar wie Lokomotivführer. 
      Und schon kamen aus dem Publikum die Fragen, wie das Live-Video übertragen wird? Inzwischen gibt es ein Reihe Miniaturkameras im Angebot, oft sogar mit elektronischer Bildstabilisierung. Da wackelt nichts mehr. Die Funkübertragung läuft störungsfrei. Dabei muss man wissen, dass Steuersignale hin zu den Eisenbahnen, Signalen und Weichen heutzutage fast ausschließlich digital nach Standard DCC übertragen werden. Steilflankige Signale befinden sich also genügend in der Luft oder entlang der Gleise. 
       

      Vor vier Jahren berichtete ich, wie Modellbauer die Übertragungstechnik aus Flugmodellen, z. B. des chinesischen Hersteller Eachine, verwendeten, dort die Kamera und Sendetechnik ausbauten und sie z.B. in einen Infrarot gesteuerten Miniatur-Omnibus (DC-Car) einbauten. Es werden die lizenzfreien Bänder bei 2,4 GHz und 5,8 GHz verwendet. Diese Methode ist immer noch gängig. Eine größere Reichweite ist mit Eachine in der Regel gegeben. Aber hoppla, jetzt wäre für Funkamateure die Gelegenheit, an Fragen der Zuschauer anzuknüpfen. Nicht um die kommerzielle WLAN-Technik oder Eachine-Technik zu substituieren. Wir könnten schlicht DATV und seine Möglichkeiten vorstellen als Kommunikationsmittel im Amateurfunk. Ein bisschen Werbung ist in unserem ATV-Interesse, Videos vom Modellbau wären eine Bereicherung… 
      Das Gute: Ein erheblicher Teil der Modellbauer hat ein offenes Verhältnis zur Elektronik. Da muss man nicht erklären, an welchem Ende ein Lötkolben anzufassen ist. Vielleicht ist nur etwas Phantasie gefragt, wie Modellbauer und Funkamateure zusammenwirken können.

       

      Bericht von Klaus Welter, DH6MAV, Hofstetten-Hagenheim
       

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