WXRD-Geschichte
Die Wetterrunde existierte schon gegen 1957 und hatte damals ungefähr 10 Teilnehmer. Diese trafen sich täglich und tauschten normale Rapporte und zusätzlich Wetterinfos aus.
OM Helmut, DJ2MV, übernahm 1969 die Leitung der Runde, die zu der Zeit ca. 25 Mitglieder hatte. Während die Teilnehmer anfangs ihre Wetterdaten nach Belieben ablieferten, ging man in Anbetracht der großen Datenmengen und der vorgesehenen Auswertung mittels eines Rechners dazu über, ein standardisiertes Format zu benutzen. Man hielt sich dabei an Definitionen des Deutschen Wetterdienstes und der WMO.
Ein Beispiel für die Auswertung der Daten ist die Übermittlung von Gewitterdaten an Professor Mühleisen von der Universität Tübingen. Man kann die Berichterstatter als synoptische Beobachtungsstationen bezeichnen, die auch Daten über den Bedeckungsgrad des Himmels und die Sichtweite sammeln, welche nicht so leicht von automatischen Stationen geliefert werden können. Da Ende der sechziger Jahre Teilnehmer aus 14 Ländern mitmachten, wurde die Bezeichnung "Internationale Wetterrunde" gewählt. Diese Runde ist ein gutes Beispiel für den Amateurfunk als wissenschaftlicher und technischer Funkdienst, wie es auch in den Regelwerken steht.
Geschichte der Wetterrundenzeitung
Und nun folgend ein Artikel aus dem Wetterrundenheft November 1975 - Nr. 3 Seite 3 von Dipl. Berging. Kurt A. Schütte, DJ6SY / EA2JE
Unter der Überschrift "Das Wetterrunde-Diplom zum 15-jährigen Bestehen der Wetterrunde".
Nach den Unterlagen unseres Oberfrosches DL1WZ wurde die Wetterrunde am 9.September 1959 durch die OM DJ5OK, DL3KR, DL1WZ u.a. OM aus der Taufe gehoben, in der Absicht, in einem Frühmorgen-QSO eigene lokale Wetterberichte durchzugeben. Diese Meldungen konnte man in den folgenden Jahren, mit periodischen Unterbrechungen z.B. durch winterliche Ausbreitungsbedingungen hervorgerufen, in den frühen Morgenstunden oft verfolgen. Es beteiligten sich mit der Zeit immer mehr OM an diesem interessanten Spiel und verständlicherweise konnten sich nicht alle Stationen regelmäßig beteiligen.
Den älteren Wetterfröschen werden noch einige Rufzeichen und die Stimmen der OM bekannt sein: Paul, DL9LV; Karl, DL3KR, dann DL2IS, DJ2PP, DJ6WU, DL7LN, DL7XZ, G3LAZ, PAØAH, HB9HCM, OZ3WP, I1SCK, ON4CFO, LX1JH.
Ab August 1966 beteiligten sich DJ8NO, DM4SG, DJ9WN, DM4BGA und 1975 waren es 60 und mehr Stationen, die ihren Wetterbericht aus allen Randstaaten unserer BRD abgaben. Man hat den Eindruck, dass sie alle gern noch vor ihrem QRL bestätigt haben möchten, das ihre Funkstation auch wirklich noch funktioniert.
Die Wetterrunde verdankt, wie bereits erwähnt, ihre Entstehung einer Idee die plötzlich da war. Wesentlich bei allen Ideen ist, dass sie in die Tat umgeformt werden. Dazu hat DL1WZ ganz hervorragend beigetragen, denn er war es, der nicht nachgelassen hat, die Wetterfrösche und Frühaufsteher zur Abgabe des Wetterberichtes aufzufordern. Er hat lange Jahre in seiner verbindlichen und schnurrigen Weise den Ablauf der Wetterrunde gelenkt und als Leitstation fungiert. Persönliche Kontakte haben ihrerseits zur Festigung der Freundschaften unter den Wetterfröschen und zur Aufrechterhaltung und Durchführung der Wetterrunde beigetragen.
Heute, nachdem die Teilnehmerzahl der morgendlich qrven Wetterfrösche stark angestiegen ist, nehmen drei Stationen die Leitung des Ablaufes der Wetterrunde wahr. Diese Maßnahme ergab sich aus den unterschiedlichen morgendlichen Ausbreitungsbedingungen auf dem 80-m-Band. Durch ein QSP zwischen den Leitstationen in Kehl a. Rhein, Regensburg und Faistenau ist es jetzt möglich, Anrufe fast aller Stationen zu bestätigen, die u.U. von einer einzigen Leitstation nicht empfangen werden könnten. Unser wetterfröschlicher Dank gebührt den drei Leitstationen, Helmut, DJ2MV; Gottfried, DK3GT, und Harald, OE2JIL, die sich unermüdlich jeden WX-Morgen um 05:00 GMT an ihrer Station einfinden und für den geregelten Ablauf der Runde Sorge tragen, während andere OM in Decken gehüllt, den durch QS0s (?) versäumten Nachtschlaf nachholen. 60 und oft mehr Wettermeldungen im Verlauf einer halben Stunde (05.30 bis 06.00) abzuhören und zu bestätigen, ist mit Sicherheit eine vorzügliche Leistung, die auch wegen ihrer großen Regelmäßigkeit hier besonders rühmend hervorgehoben werden muss! Bitte haben Sie daher auch Verständnis für den Wunsch der Leitstationen, die QSOs lediglich auf den sachlichen Wetterbericht zu beschränken, damit in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit alle Wetterfrösche "an's Quaken" kommen!
Wenn Sie diese.Zeilen lesen, dann sollten Sie sich daran erinnern, dass der Kontakt unter den WXern lange Jahre durch die WXO-Zeitung unterstützt worden ist. Verf. erinnert sich noch lebhaft an die traurigen Äußerungen einiger Wetterfrösche, wenn diese Nachrichten ausblieben. Diese "Wetterzeitung" hatte ihr eigenes Fluidum, ihren eigenen Humor und Charme, sowie eine persönliche Note.
Freilich, die "WXO-Zeitung" war keine perfekte Zeitung. Aber gerade in der nonchalanten Art, wie sie bruchstückweise zusammengesetzt war, wurde sie originell, lustig, bunt und vergnügt, vielgestaltig und herzerfrischend.
Nichts gegen Perserteppiche! Wetterfrosch Walter, OZ3WP, lag es fern, einen vollendeten Perser weben zu wollen. Aus den Beiträgen anderer Wetterfrösche, aus eigenen Einfällen und Lageberichten schuf er einen Teppich eigener Art.
Wer bereit ist, die unendliche Kleinarbeit und die L i e b e anzuerkennen, die OM Walter, OZ3WP, in die von ihm inspirierten, geschriebenen, gezeichneten und gedruckten und meistens auch selbst versandten Exemplare der WXO-Zeitung, so nannte er sie, gesteckt hat, wird und sollte ihm herzlich dankbar sein.
Zugleich mögen diese Zeilen unsere schriftstellerisch begabten und auch die schriftstellerisch weniger begabten Wetterfrösche anregen, den neuen W X R D - N a c h r i c h t e n fleißig und unermüdlich Beiträge zu überlassen, denn es ist oft einem gewitzten Redakteur nicht möglich, jedem Leser einen "Perserteppich", vorzulegen. Walter, OZ3WP, hat mit seinem "Flickenteppich" zwar nicht jedermanns Geschmack getroffen, seine WXO-Zeitung gehört jedoch mit zur Geschichte der Wetterrunde. Sie war seine Idee! Dank für Deine jahrelange Mitarbeit, Walterl
Natürlich danken wir an dieser Stelle auch all den Freunden der W e t t e r r u n d e, die in den verflossenen 15 Jahren jemals an der Wetterrunde teilgenommen haben, sei es aktiv oder als SWL. Für sie alle wurde das 1965 erstmalig herausgegebene WX-Diplom (vgl. DL-QTC 1966, 5/99) im Jahre 1975 erneuert. Erarbeitet es, liebe OM und Wetterfrösche, um es zu besitzen.
Dipl.-Berging. Kurt A. Schütte DJ6SY - EA2JE
4962 Obernkirchen