Selbstbau-Seminar vom 13. bis 15. Mai 2011 in Jessern

1. Der Rahmen

Schon die Anfahrt am Freitag durch das Brandenburger Land, entlang der von Felder und Wiesen gesäumten Alleen im weichen Licht der Nachmittagssonne beruhigte die noch aufgekratzten Nerven der vergangenen Arbeitswoche.

Fehlte nur noch der Rote Adler am Postkartenhimmel aber ein Bussard tut es ja auch schon mal … Im Grünen vor der vertrauten Alten Schule begrüßten „ZP-Reiner“ und seine Frau, zwischen Verticals mit dem K2 QRV. Sie reisten schon paar Tage früher an und genossen die Ruhe und die guten Bedingungen einstweilen. Der Wirt vom Lindenhof hatte Tischaufsteller angefertigt, auf denen in Morseschrift „herzlich willkommen“ stand.

Das Frühstück war jeweils ländlich herzhaft, stets frische Bäckerbrötchen und Rührei mit Speck, was den Namen echt verdiente, also nicht das Zeug aus dem Tetrapack.

Das Mittagsmahl am Samstag bestand aus einem zarten und knusprig saftigen Schnitzel aus der Pfanne, bedeckt mit frischem Spargel und mit allerlei leckerem Blattwerk schön garniert. Wahlweise konnte man sich einer Hollandaise (ohne Haut) oder zerlassener Butter bedienen.

Zum Abendessen brachte der Wirt Lachsstücke mit Rahmspinat auf den Tisch, was eigentlich nichts Besonderes ist. Wie das seine Küche jedoch gemacht hat, war allerdings etwas Besonderes, mehr ist dazu nichts sagen.

Angeblich haben sich über die Jahre nächtens böse Geister in der Alten Schule eingenistet, die sich durch Geschnaufe und andere nichtlineare Verzerrungen bemerkbar machen sollen und manch einen um den Schlaf bringen. Ich selbst habe nichts davon nichts bemerkt.

Vielleicht kann unser Schatzmeister Ulf, DH7HU, deshalb beim nächsten Mal einen Preisnachlass bei den Übernachtungskosten durchsetzen … ;-))

2. Der Inhalt

Wenn darüber vom Umfang her weniger berichtet wird, sagt das nichts über die Qualität aus, im Gegenteil. Jeder war strebsam um sein Projekt bemüht und es herrschte eine betriebsame Arbeitsatmosphäre. Es wurde überlegt, gelötet, gewickelt, geschraubt, gefräst und gebohrt was das Zeug hielt. Von draußen hörte sich das manchmal an wie eine Feldschmiede. Ein gemeinsames Projekt gab es nicht, jeder werkelte an dem herum, für das er zu Hause keine Ruhe oder keine Zeit hat. Man war also beschäftigt. Nur YL Corinna schien Probleme mit dem Materialnachschub zu haben. Sie war so schnell mit ihrem UKW-Radio fertig, dass sie noch eine Kleinserie für ihre Klassenkameraden hätte auflegen können. Während Papa Peter, DK2WL, seinen 2m-Transverter für den K2 baute, widmete sich das Töchterchen derweil halt ihren Englisch-Hausaufgaben (5.Klasse) oder stand für Fragen zur Verfügung. Jedenfalls weiß ich jetzt, welcher der Anschlussdrähte einer LED Anode und Kathode ist. Wurde ja auch Zeit.

3. In eigener Sache und Fazit

Das Frühjahrs-Selbstbauwochenende in Jessern vor genau 10 Jahren war mein erstes „Auswärtsspiel“ im OV D15 und ich erinnere mich noch sehr genau daran. Peter, DL2FI, warf mir mit kühnem Schwung eine Folientüte voller Bauteile auf den Tisch mit der Aufschrift „SW 40 plus“ und sagte: “Wirst ja irgendwann die Lizenz haben, dann musste QRV sein, Junge.“ Der damalige OVV Kalle, DL7UAL, überwachte höchst persönlich den Fortgang meiner Lötarbeit und am Ende bin ich, Dank der Zwei, mit einem richtigen Funkgerät nach Hause gefahren. Das kleine Ding bereitet mir immer noch viel Freude, obwohl mittlerweile ganz anderes da ist.

Und damit zum Fazit:

Es tut gut, dass es das nach so vielen Jahren noch gibt. Wenn die Fleschners mit ihren Gerätschaften ihre angestammte Ecke beziehen, das unterschwellige Gerangel um die besten Antennenplätze beginnt und die Klage: „Also, jetzt reicht`s! Wie soll man denn messen, wenn dauernd Träger gesetzt werden ?!“ anschwillt, (Letzteres haben wir heuer vermisst !!…) dann ist die Welt irgendwie sehr in Ordnung.

Unser OVV Ralf, DL1BQF, hat in das Gästebuch des Lindenhof unter anderem geschrieben: Nach Jessern ist vor Jessern.

Also dann bis nächstens, gute Zeit und

73,

Andreas, DL3JAB

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