EME
Mit Erde-Mond-Erde (EME) – international auch Moonbounce genannt – bezeichnet man eine Funkverbindung, bei der der Mond als passiver Reflektor verwendet wird.
Diese Methode findet heute insbesondere im Amateurfunkdienst Anwendung. Durch die hohe Streckendämpfung des Signals (etwa 250 Dezibel), bedingt durch das geringe Rückstrahlvermögen (Albedo) des Mondes für Hochfrequenz und die weite Strecke, die das Signal durchläuft, werden Frequenzen im UKW-Bereich genutzt, da hier Antennensysteme mit dem benötigten, sehr hohen Gewinn möglich sind.
Das Funksignal benötigt für die rund 770.000 km zum Mond hin und zurück zur Erde nur rund 2,5 Sekunden. (Quelle: wikipedia.de)
Was ist EME ?
EME (Erde Mond Erde) ist eine Betriebsart des Amateurfunks, bei der der Mond als Reflektor für Funksignale genutzt wird. Man bedient sich der Tatsache, daß Ultrakurzwellen (UKW) sich geradlinig ausbreiten, in der Lage sind, die Ionosphäre zu durchdringen und von festen Körpern reflektiert werden. Funkkontakt zwischen zwei Stationen, deren Antennen auf den Mond ausgerichtet sein müssen, erfolgt durch Aussenden eines Funksignals, das dann von der Mondoberfläche reflektiert wird und so zum Empfangsort gelangt.
Für diese Art der Kommunikation werden alle im Amateurfunk zugelassenen UKW Bänder genutzt, hauptsächlich jedoch das 2 Meter, 70 cm und das 23 cm Band. Die dominierende Betriebsart ist Telegraphie, in Ausnahmefällen sind auch Sprachverbindungen möglich.
Der besondere Reiz dieser Betriebsart ist zum einen die Tatsache, daß weltweiter Funkkontakt auf Frequenzen möglich ist, auf denen terrestrisch nur einige hundert Kilometer überbrückt werden können. Zum anderen ist bemerkenswert, daß ein Reflektor außerhalb unserer Erde benutzt wird und somit ein Funksignal vom Sender zum Empfänger ca. 800.000 Kilometer zurücklegt (Erde - Mond - Erde).
Die meisten Anhänger dieser Betriebsart sehen darin die ultimative Herausforderung, ihre Funkstation auf das mit amateurmässigen Mitteln machbare (Sendeleistung, Antennengewinn und Rauschzahl) zu optimieren, denn nur so ist Funkverkehr in dieser Betriebsart möglich.
Wie alles begann...
Bodo, DL2FCN und Kurt, DL4ZAG hatten 1995 die Idee, daß man sich mal mit EME beschäftigen könnte. Zuerst wurde es als eine Schnapsidee angesehen, aber dann sagten wir uns, warum eigentlich nicht. Es wurden alle möglichen Informationen eingeholt, auf der UKW Tagung in Weinheim Vorträge besucht und dann entsprechende Pläne gemacht.
Wir entschieden uns für das 70 cm Band, weil wir der Meinung waren, hier die besten Voraussetzungen anzutreffen. Die Antennenanlage sollte aus mindestens 4 mal 10 WL DJ9BV Antennen bestehen. DL4ZAG organisierte die mechanischen Teile, und die erste Antenne wurde unter Mithilfe einiger Clubmitglieder gebaut. Nachdem die Antenne fertiggestellt war und auf prinzipielle Funktion geprüft war, schliefen die Aktivitäten ein.
1998 rafften wir uns wieder auf. Wir setzten uns zum Ziel, im folgenden Jahr an dem ARRL EME Contest teilzunehmen, egal wie. Die restlichen drei Antennen wurden gebaut, ein Mast organisiert, die Rotoren besorgt usw. Es dauerte natürlich alles viel länger als geplant, der Herbst kam in Windeseile.
Zum ersten Teil des ARRL EME Contests (30.-31. Oktober 1999) waren wir tatsächlich empfangsmässig QRV. Das Sonnenrauschen betrug ca. 12-13 dB, einige bekannte Baken waren sehr gut zu hören. Wir konnten in wenigen Stunden mehr als 20 Stationen loggen. In unseren kühnsten Träumen hatten wir nicht mit solch einem Erfolgserlebnis gerechnet.
Dies motivierte uns, noch einmal alle "Register zu ziehen", um am zweiten Teil des Contests auch sendemässig QRV zu sein. Am 27. November war es soweit, wir hatten ca. 350 Watt an der Antenne, alles schien UFB zu sein. Abends haben wir die Baken abgehört; irgendwie waren sie nicht mehr so laut. Der Mond ging auf, und wir haben die ersten Signale vom Mond gehört, aber sehr, sehr leise. Es war wohl irgendetwas faul. Mit Mühe haben wir 7 QSOs zustande gebracht. Reichlich frustriert beschlossen wir, die EME Saison 1999 zu beenden. Für das Frühjahr steht die Überprüfung der gesamten Anlage an, so daß wir beim DUBUS EME Contest wieder mit UFB Equipment dabei sein können.
Meilensteine
Winter 94/95 | Formulierung der Idee, sich in der Betriebsart EME zu versuchen |
1995 | Beschaffung von Informationen, Anhören von Vorträgen etc. |
Winter 95/96 | Bau der ersten Antenne, DJ9BV 28 Element 17,8dB |
Sommer 99 | Bau von weiteren 3 Antennen |
Herbst 99 | Aufbau der Antennenanlage |
Oktober 99 | Empfangsmäßige Teilnahme am ersten Teil des ARRL EME Kontests mit sehr gutem Ergebnis (TRX YAESU FT 847, VV angelehnt an DJ9BV Design mit MGF 1302) |
Winter 2000 | Bau einer 70 cm Endstufe nach CT1DMK mit der Röhre GS1b. |
April 2000 | Teilnahme am DUBUS EME Kontest mit Endstufe nach CT1DMK, GRT 22 als Treiber und Koaxrelais von Fa. EME. Output 850 Watt, ca. 750 Watt an der Antenne. Kein Erfolg, 0 QSOs. Erkenntnis: die Anlage hat irgendeinen Fehler, den wir derzeit noch nicht überblicken |
Sommer 2000 | Erkennen und Beseitigen eines grundsätzlichen Fehlers in der Anlage |
Sommer 2000 | Bau einer neuen Treiberstufe mit 2 mal MRF 309, Output ca. 100 Watt |
Sommer 2000 | Versuch, Kontakt zur OX2K DXpedition aufzunehmen. Beim Abstimmen der Röhrenendstufe zu unvorsichtig gewesen, Feuer im Anodentopf. PA defekt. |
Herbst 2000 | Endstufe repariert (Röhre defekt), Vorbereitungen zum ARRL Kontest 2000 |
Oktober 2000 | Teilnahme am ARRL Kontest 2000. Treiberstufe abgeschossen. Ersatz GRT 22. Hochspannungsnetzteil der PA erzeugt Prasselstörungen. Schalte Hochspannung bei Empfang ab. Output ca. 900 Watt. 5 QSOs gefahren. Zum ersten Mal eigene Echos laut und deutlich gehört. Am 2. Tag durch Unachtsamkeit PA Röhre erneut zerstört. Keine weiteren QSOs. |
Equipment
Antenne | 4 * DJ9BV 10 WL Eigenbau, Gewinn der Gruppe 23 dBd |
Vorverstärker | MGF 1302 Eigenbau, angelehnt an DJ9BV Design |
Endstufe | Treiber: 2 mal MGF309 ca. 100 Watt, PA: Eigenbau nach CT1DMK mit GS1b ca. 1KW |
Transceiver | YAESU FT 847 mit DSP Filter |
Wir danken allen, die mit Arbeitsleistung, Spenden oder Leihgaben dieses Projekt ermöglicht haben. Unser besonderer Dank gilt DL6WU, der uns den richtigen Weg wies.