Vorab

Auf dieser Seite wollen wir die Gelegenheit nutzen um uns direkt an Neugierige und Interessierte zu wenden, für die der Begriff "Amateurfunk" vielleicht schon faszinierend klingt, die aber ansonsten noch nicht viel Kontakt mit diesem Hobby hatten. Hier gibt es viel zu erzählen.

Und weil es so viel zu erzählen gibt und der Tag nur 24 Stunden hat, würde es sehr lange dauern, bis wir wirklich alle Informationen zusammen haben. Deshalb wollen wir diese Seite, die Mitte 2022 ins Leben gerufen wurde, langsam wachsen lassen.

Amateurfunk? Worum geht es da eigentlich?

Eigentlich kann man es kurz machen: Amateurfunker beschäftigen sich mit dem Funken.

Das tun aber auch andere. CB-Funker tun das. Betriebsfunker tun das. Und wer auf dem Smartphone seine Oma anruft, tut das letzten Endes ebenfalls.

Bei den genannten Beispielen geht es aber immer alleine um den Austausch selbst. Da zieht man das Funkgerät dem Telefon, dem persönlichen Gespräch oder der Postkarte vor, weil die Funkverbindung jeweils ihre individuellen Vorteile hat.

So geht es AmateurfunkerInnen manchmal auch. Aber Amateurfunk ist noch mehr. Menschen, die sich dem Amateurfunk widmen, möchten natürlich kommunizieren. Bei ihnen kommt aber allgemeinen noch eine Neugierde auf Technik und Physik hinzu. Und Amateurfunker wollen mit der Technik experimentieren.

Im Gegensatz zu anderen Funkern dürfen wir Amateurfunker ja unsere Funkgeräte selber bauen oder erworbene Geräte verändern und damit experimentieren. Auch wenn viele diese Freiheit vielleicht nur gelegentlich nutzen, dürfte dieser Punkt schon ein wesentlicher sein, auf den kaum ein Funkamateur verzichten will.

Selbst wenn man ganz auf das (Um-)Bauen seiner Geräte verzichtet, gibt es immer noch den Reiz der Herausforderungen, die sich aus den Ausbreitungsbedingungen ergeben. Jenseits von UKW-Ortsrunden sind Verbindungen in bestimmte Regionen oder über große Distanzen keineswegs selbstverständlich. Damit bewegen sich Funkamateure immer an der Grenze des jeweils machbaren und versuchen, diese Grenze mit ihren eigenen Mitteln zu verschieben.

Mit den zurückgelegten Distanzen kommt dann zu guter Letzt noch ein Aspekt hinzu, der den Amateurfunk attraktiv macht: Amateurfunk bietet Gelegenheiten, mit Menschen aus anderen Ländern oder gar auf anderen Kontinenten in Kontakt zu treten.

 

Bedeutet Amateurfunk ein Leben im Bastelkeller?

Hier lautet die Antwort ganz eindeutig: Nein! Es gibt auch Leute, die ihren Bastelraum im Erdgeschoss, in den oberen Stockwerken oder unter dem Dach bei den Antennen haben.

Im Ernst: Zunächst einmal braucht man gar nicht unbedingt einen Bastelraum. Natürlich ist es oft der große Traum, einen Raum für sich zu haben, in dem allerlei teure Meßgeräte und Werkzeuge ihren Platz finden. Aber wer sich beispielsweise mit dem Bau von Antennen befasst (ein sehr beliebter Aspekt in unserem Hobby), braucht oft erstmal nicht viel mehr als einen einigermaßen gefüllten Werkzeugkoffer und einen freigeräumten Küchentisch um seine Strahler zu bauen.

Übrigens: Hier im OV-Salzgitter verfügen wir mit unserem Clubheim auch über eine hervorragend ausgestattete Werkstatt, zu deren Benutzung gerne eingeladen wird.

Zudem sind viele Funkamateure auch gerne unterwegs und freuen sich über Fielddays oder Fieldweeks (wie wir sie in unserem Club zum Beispiel zum 60-jährigen Jubiläum in Salzgitter-Bad organisiert hatten). Bei solchen Veranstaltungen trifft man sich irgendwo im Grünen um dort zu Funken und zu klönen.

Eine besonders bewegungslastige Variante unseres Hobbys ist sicher der Peilsport (ARDF, Amateur Radio Direction Finding), bei dem es darum geht, kleine Sender zu finden in einem bestimmten ausgewählten Gelände versteckt sind. Dazu gehen die Peilsportler dann mit handlichen Peilempfängern auf die Jagd. Solche Veranstaltungen gibt es als gemütliches Event, aber auch als echtes Wettbewerbsereignis. Im Peilsport gibt es sogar Meisterschaften.

Ein besonderer Pluspunkt im Peilsport ist wohl, dass man zwar eine Amateurfunklizens benötigt, wenn man die Sender positionieren möchte, für die Benutzung der Peilempfänger aber keine Lizens vorausgesetzt wird. Deshalb bietet sich das Funkpeilen auch als toller Einstieg für Kinder und Jugendliche an. Mit unserem OV hatten Kinder während der letzten Ferienpass-Aktionen immer wieder die Möglichkeit, das Funkpeilen auszuprobieren.

Aber man braucht eine Lizens, oder?

Im Prinzip: Ja.

Grundsätzlich kann man sagen, dass man eine Lizens benötigt, wenn man Amateurfunkgeräte selber bauen und betreiben will. Wer allerdings nur einen Empfänger betreiben will, benötigt dafür keine Lizens. Nicht nur im Peilsport gibt es daher Leute, die nie eine Amateurfunklizens erworben haben.

Es gibt auch den SWL oder die SWL. SWL ist die Abkürzung für "Shortwave Listener". Also für Kurzwellenhörer. Auch wenn man sich auf den Empfang beschränkt, hat man gerade auf der Kurzwelle trotzdem ein spannendes Hobby. Denn im Gegensatz zu anderen Funkarten spielen im Bereich der Kurzwelle die Ausbreitungsbedingungen eine große Rolle. Diese Ausbreitungsbedingungen werden durch den Zustand der Atmosphäre beeinflusst und ändern sich ständig.

So kann es sein, dass man heute Stationen hört, die vom anderen Ende der Welt senden und morgen vielleicht nur Stille aus den Lautsprechern schallt.

Nun zur Lizens. Und hier wird es etwas trocken. Denn "Lizens" ist ein etwas unscharfer Begriff. Wer in Deutschland ein Amateurfunksender betreiben will, benötigt eine Zulassung. Diese Zulassung wird von der Bundesnetzagentur erteilt. Mit dieser Zulassung erhält man auch ein persönliches Rufzeichen, mit dem man sich bei jeder Funkverbindung melden muss.

Voraussetzung für die Zulassung ist wiederum ein Amateurfunkzeugnis. Das bekommt man, nachdem man in einer Prüfung nachgewiesen hat, dass man ausreichend Kenntnisse hat, um dem Hobby nachzugehen.

Prüfungsinhalte

In der Amateurfunkprüfung werden Kenntnisse aus drei Bereichen abgefragt: Gesetze und Vorschriften, Betriebstechnik und Technik.

Der Bereich Gesetze und Vorschriften ist sicher für die allermeisten Einsteiger der trockenste Teil der Prüfung. Wie oben beschrieben, werden dem Amateurfunker mit der Möglichkeit, intensiv mit der Funktechnik zu experimentieren, weitreichende Freiheiten zugestanden. Um Konflikte mit anderen Frequenznutzern oder gar mit anderen Amateurfunkern zu vermeiden, ist es wichtig, zu wissen, wo (also auf welchen Frequenzen) Funkamateure aktiv werden dürfen und welchen Regeln die Funkverbindungen unterliegen.

Innerhalb des Rahmens, der durch Gesetze vorgegeben ist, hat der Funkamateur große Freiheiten in Bezug auf die Funkverbindungen, die er herstellen möchte. Was er aber auf jeden Fall benötigt, um eine erfolgreiche Funkverbindung aufbauen zu können, ist ein weiterer Funker, der den Wunsch nach einer Funkverbindung aufnehmen, verstehen und beantworten kann. Hier kommt die Betriebstechnik ins Spiel.

So lernt man in der Betriebstechnik beispielsweise internationale Abkürzungen, die es einem ermöglichen, eine Funkverbindung mit Menschen aufzubauen, deren Sprache man nicht spricht. Man lernt aber auch, wie man überhaupt eine Funkverbindung aufbaut (meistens durch einen allgemeinen Anruf oder durch das Beantworten eines allgemeinen Anrufs) und wo man innerhalb des zulässigen Frequenzbandes am ehesten Stationen findet, die eine bestimmte Betriebsart (Frequenzmodulation, Einseitenband, Digitale Betriebsarten etc) nutzt.

Zuletzt umfasst die Amateurfunkprüfung dann noch den Bereich der Technik. Hier geht es also tatsächlich um die Elemente und Komponenten von Sende- und Empfangsanlagen.

Die Lizensklassen

Grundsätzlich gibt es in Deutschland derzeit zwei verschiedene Lizensklassen: Die Klasse "A" und die Klasse "E". Wer die Prüfung zur Klasse "A" bestanden hat, darf auf allen Amateurfunkbändern mit den jeweils höchsten zulässigen Sendeleistungen Betrieb machen. Mit der Klasse "E" ist man dagegen auf ausgewählte Bänder beschränkt und darf im allgemeinen nur mit einer im Vergleich zur Klasse "A" reduzierten Leistung senden.

Die Prüfungen für die beiden Klassen unterscheiden sich nur im Bereich Technik. Wer die Prüfung in der Klasse "A" bestehen will, muss hier sehr viel mehr Kenntnisse nachweisen als für die Klasse "E". In Bezug auf Gesetze und Betriebstechnik wird hingegen von "A"-Klasse-Anwärtern das gleiche Wissen verlangt wie von "E"-Klasse-Anwärtern.

Wer das Amateurfunkzeugnis der Klasse "E" in der Tasche hat und auf die Klasse "A" aufstocken möchte, muss nur noch die entsprechende Technik-Prüfung ablegen.

Wie bereitet man sich am besten auf die Prüfung vor?

Dreh und Angelpunkt der Prüfungsvorbereitung sind sicher die offiziellen Prüfungskataloge. Diese werden von der Bundesnetzagentur (vor der man ja auch die Prüfung ablegen muss) herausgegeben. Man kann sie sich als PDF von deren Webseite herunterladen.

Aktuell sind die Fragenkataloge so aufgebaut, dass einem zu jeder Frage vier mögliche Antworten präsentiert werden, von denen genau eine die richtige ist. Im Prüfungskatalog lernt man nicht nur die richtigen Antworten kennen sondern auch die Formulierungen für die falschen Antworten.

Alleine nach dem offiziellen Katalog zu lernen dürfte schwierig sein. Um ein wenig mehr Verständnis für die jeweilige Materie zu erlangen, sind entsprechende Lehrbücher empfehlenswert, die man sich über Buchhandlungen oder das Internet bestellen kann.

Heute gibt es auch Lernprogramme und Apps, mit denen man sich systematisch auf die Prüfung vorbereiten kann.

Und zu guter letzt sind da noch Lehrgänge, die immer wieder von einzelnen Ortsverbänden, auch vom OV-Salzgitter, durchgeführt werden. In den vergangenen Jahren haben auch Ortsverbände das Internet als Lehrort entdeckt und bieten Kurse im virtuellen Klassenzimmer an. Diese Angebote beschränken sich häufig nicht auf die Mitglieder des eigenen Clubs sondern stehen auch Nichtmitgliedern aus allen Ecken Deutschlands offen.

Ausbildung im OV H33

Unser Club hat ein großes Interesse daran, Nachwuchs auszubilden. Insbesondere Christian, DJ9PH, engagiert sich hier sehr und steht Interessenten gerne Rede und Antwort. Am besten kontaktiert ihr ihn, wie hier beschrieben.

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