Landauer Funkamateure funken über den Mond

EME Antennenanlage Foto: Mathias Wohnsiedler

Alljährlich, zum ersten vollständigen Augustwochenende, treffen sich die Landauer Funkamateure zum Fieldday, einem Grillfest mit funktechnischem Hintergrund, bei der Niederhorbacher Grillhütte. Erstmalig wurde jedoch im Jahr 2010 eine Antennenanlage aufgebaut, die es ermöglichte, Funksignale von der Erde, über den Mond, zurück zur Erde zu senden.

 Mit Erde-Mond-Erde (EME) – international auch Moonbounce genannt – bezeichnet man eine Funkverbindung, bei welcher der Mond als passiver Reflektor verwendet wird. Diese Methode findet heute insbesondere im Amateurfunkdienst Anwendung. Durch die hohe Streckendämpfung des Signals, bedingt durch das geringe Rückstrahlvermögen des Mondes für Hochfrequenz und die weite Strecke, die das Signal durchläuft, werden Frequenzen im UKW-Bereich genutzt, da hier Antennensysteme mit dem benötigten, sehr hohen Gewinn möglich sind. Das Funksignal benötigte für die rund 740000 km zum Mond hin und zurück zur Erde nur rund 2,5 Sekunden. Mathias Wohnsiedler, mit dem amtlich zugeteilten Rufzeichen DH1WM, der zum  Ortsverband der Landauer Funkamateure gehört, gelangen an diesem Wochenende 50 Funkverbindungen in 17 verschiedene Länder über den Mond. Die weitesten Verbindungen gingen nach Brasilien, Japan, USA und Südafrika. Durch die Verwendung moderner digitaler Betriebsarten, die selbst Signale unter der Rauschgrenze auswerten können, war dies mit einer, für diese Sparte des Amateurfunks verhältnismäßig bescheidenen Antennenanlage möglich. Das Antennensystem wurde von Wohnsiedler selbst konstruiert und  kann manuell dem Mond nachgeführt werden. Eine Korrektur alle 10 Minuten ist bei der relativ hohen Geschwindigkeit des Mondes notwendig, weshalb auch schon eine computergesteuerte Nachführung geplant ist.                     

Bei dieser Aktivität waren 9 Funkamateure der Landauer Ortsgruppe, sowie 17 Gäste, darunter 9 weitere Funkamateure beteiligt. Der Deutschen Amateur Radio Club OV Landau  bedankt sich bei der Ortsgemeinde Niederhorbach für die Nutzung der Grillhütte, sowie bei Herr Andreas Jung, auf dessen Feld die Antennen errichtet wurden.

 

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