Macherdaach 2018
Erstmalig fand am 27.10.2018 in der SÜWEGA-Halle auf dem Landauer Messeplatz der Macherdaach statt. Wer mit der Bezeichnung jetzt erst mal nichts anfangen kann dem sei erklärt, dass hier die international gebräuchliche Bezeichnung Makerday (Machertag) auf pfälzisch übersetzt wurde. Organisiert wurde diese Veranstaltung von regional ansässigen Vereinigungen, welche alle der technische Hintergrund verbindet. Im Einzelnen sind dies die Linux User Group Landau e.V., dasZentrum für Technikkultur Landau, Freifunk Südpfalz e.V.und der DARC Ortsverband Landau K14.
Was keine der einzelnen Gruppen im Alleingang hätte stemmen können, sollte gemeinschaftlich bewältigt werden. In zahlreichen Vortreffen wurde geplant und vorbereitet. So lernte man sich gegenseitig kennen und die Ressourcen konnten gebündelt werden. Erst wurde mit der SÜWEGA-Halle in Landau ein Veranstaltungsort gefunden und dann gingen wir in die aktive Phase der Werbung über. Jede Vereinigung machte auf ihren jeweiligen Webseiten und Chats auf den Macherdaach aufmerksam. Plakate und Flyer mit einem eigenen Logo wurden gedruckt und verteilt. Es wurde ein Bausatz entwickelt und zusammengestellt. Das sogenannte Badge sollte dann unter der Anleitung fachkundiger Helfer von den interessierten Besuchern bestückt und in Betrieb genommen werden. Langsam kam die Sache ins Rollen und die ersten Aussteller meldeten sich an, doch niemand von uns wusste, ob es in der Region auch ein Publikum für solch eine Veranstaltung gibt. Der große Tag rückte immer näher und als am Samstagmorgen um 10 Uhr die Tore für die Besucher öffneten, waren wir alle doch sehr überrascht. Es gibt definitiv in unserer Region ein breites Publikum, welches in der Freizeit mehr machen will als nur vor dem Fernseher abzuhängen. Leute, die Lust haben auf basteln, bauen und programmieren und davon gab es einiges zu sehen.
Vom elektrisch angetriebenen Sessel, mit dem man bequem durch die Halle fahren konnte, bis zum selbstgebauten Elektroflipper, für den ein nagelneuer Fernseher aus seinem Gehäuse befreit wurde, gab es einiges zu bestaunen. Ausgestellt wurden auch Themen wie Hausautomatisierung, 3D-Druck, Elektroskateboard, Linux, Freifunk, CNC-Fräsen um nur einige zu nennen und natürlich Amateurfunk.
Unser Ortsverband präsentierte sich an drei Tischen mit verschieden Themen. So wurde in der Mitte der Halle ein Hexbeam aufgebaut, an welchem die DARC Fahne gehisst werden konnte. Da innerhalb der Halle, wegen verschiedener Störquellen, nicht mit ungestörten Kurzwellenempfang gerechnet werden konnte, und wegen des Geräuschpegels SSB und CW zur Vorführung ausschieden, wurde die Bakenbetriebsart WSPR präsentiert. Wir sendeten den ganzen Tag mit ca. 2W PEP auf 20m in abwechselnde Richtungen und konnten dank der Rückmeldungen über das Internet, dem interessierten Publikum auf der Karte zeigen, wo unsere Funksignale in der ganzen Welt empfangen werden konnten. Der weiteste Rapport kam von Bruce -PY1EME-, der seine Station von einer brasilianischen Insel zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo betreibt. (9500km).
Am zweiten Tisch kam in bewährter Form das Morsespiel zum Einsatz. Das Wort Diode konnte unter Anleitung gemorst werden und ein Telereader, der mit einem Flachbild-TV verbunden war, zeigte an, was tatsächlich gegeben wurde. Hier trafen erfahrene Kurzwellenfunker, wie z.B. ein pensionierter Bundesgrenzschutzbeamter, mit einer morsekundigen Pfadfinderin und auch absolute Anfänger, die erstmalig an der Taste saßen, aufeinander. An keinem unserer Plätze wurde mehr gelacht als hier.
An einem weiteren Tisch führte Christian -DO6FOX- vor, wie man mit einem preiswerten SDR-Empfänger sehr günstig ins Hobby einsteigen kann. Philipp -DG0LF- stellte seinen selbstgebauten Funkrufsender aus und übermittelte Nachrichten auf Amateurfunkfrequenzen an verschiede Pager.
Mit einer so großen Menge an Besuchern hätte niemand von uns gerechnet. Es entwickelten sich viele interessante Gespräche, da das Publikum hier doch häufig unserer Zielgruppe entsprach. Auch regionale Politiker sowie Vertreter aus der Industrie und Wirtschaft kamen, um sich am Macherdaach zu informieren. Alle 100 vorbereiteten Bausätze wurden aufgebraucht und auch vom Kuchen war nichts mehr übrig. Alles in allem ein voller Erfolg und eine Veranstaltung, die auf jeden Fall wiederholt werden sollte.
Vielleicht bringt dieser Auftritt in der Öffentlichkeit uns auch in unserem langfristigen Ziel weiter, wieder zu eigenen Räumlichkeiten zu kommen. Auch hier liegt es nahe, dies gemeinschaftlich anzugehen, weil das auch ein Wunsch der anderen beteiligten Vereine ist. Und ob die einen das dann Hacker-Space und die anderen es OV-Heim nennen ist ja letztendlich auch egal.
Patrick Ackermann DH2PA
OVV Landau K14
Presse: https://ztl.space/doku.php?id=veranstaltungen:macher_daach_2018
https://www.pfalz-express.de/macherdaach-in-landau-heute-tueftler-morgen-ingenieur/
https://www.rheinpfalz.de/lokal/landau/artikel/fussgaenger-als-kraftwerk/