HamNET für Einsteiger zum Schnuppern
HamNet steht für Highspeed Amateurradio Multimedia NETwork (HamNET) und ist ein überwiegend funkbasiertes, TCPIP-gestütztes Hochgeschwindigkeitsnetz für Funkamateure.Das HamNET ist ein abgeschlossenes Netzwerk für Amateurfunkzwecke und stellt die Kommunikation über schnelle Richtfunkstrecken in den Vordergrund. Derzeit werden je nach Funkstrecke und eingesetzter Technik Übertragungsraten zwischen 1MBit/s und 200 MBit/s erreicht. Jeder Funkamateur kann an diesem Netz teilnehmen.
Funkamateure können sich mit einem üblichen Windows-PC in das Netzwerk HamNet einwählen und surfen. Ein Beitrag aus der Zeitschrift „amateurfunk“ Anfang des Jahres erklärt wie es mit wenigen Schritten geht. Der Beitrag an einem praktischen Beispiel kann hier geöffnet werden. (PDF Dateigröße 1 MB)
Die Arbeitsschritte in der Projektarbeit stichpunktartig dargestellt
10.02.2014 Genehmingung BnetzA
08.03.2014 Installationsbeginn mit Kabelverlegung, DB0MR-Board
01.04.2014 Beginn Erstellung der Dokumentation DB0MR
28.04.2014 Freischaltung Internet Ports für Tunnel DB0LJ und zur Hochschule Kaiserslautern
02.05.2014 DIGI Testbetrieb ohne Hamnet aufgenommen
03.05.2014 DIGI 9K6 Connect erfolgreich getestet durch DH2PG
05.05.2014 Antennenmontage, Kabelkonfektionen und Erdungsanlage
08.05.2014 Anlagentest bei Stromunterbrechungen
23.05.2014 Montage und Ausrichtung Linkspiegel bei DB0RPL + DB0MR
29.05.2014 Inbetriebnahme Hamnet Linkstrecke
01.06.2014 Abschlusstest und Inbetriebnahme durch DL5DI und DH2PG
01.06.2014 Dokumentation DB0MR durch DL1PBC
Die Projektmitglieder namentlich benannt:
Projektleiter: Winfried, DH2PG
Rufzeicheninhaber: Arno, DL1PBC
Support und SysOp: Hans-Jürgen, DL5DI
Technik Team bei DB0MR: Arno, DL1PBC
Technik Team bei DB0RPL: Jürgen, DF7WL
Helferteam: Mitglieder des OV Mittelrhein K32
Herzlichen Dank an alle Helfer für den Arbeitseinsatz und den zügigen Aufbau der gesamten Anlage.
Das Projekt wurde ausschließlich über Sach-, Geld- und Gerätespender finanziert.
Herzlichen Dank an alle Spender.
OVV K32, Arno DL1PBC
12.04.2014, Bericht von Hans-Jürgen DL5DI
Funkamateure waren mit die ersten Nutzer des Internets und besitzen seither ein eigenes Class-1-Netz 44/8, das sog. amprnet. Dieses eigene Netz ermöglicht eine klare Trennung vom öffentlichen Internet, da Funk-basierende Teile nur von lizensierten Funkamateuren genutzt werden dürfen.
Im Ursprung basierte das "amprnet" auf Packet-Radio-Strecken (AX25, ca. 9600-19200 Baud). In den USA wurde sehr bald das Internet mitgenutzt, wogegen das in Europa recht teuer war. Ausgehend von Deutschland entstand in Europa das HAMNET (Highspeed Amateurradio Multimedia Network). Es ist Teil des weltweiten "amprnet" (Amateur Packet Radio Network), hat jedoch das Ziel, weitgehend unabhängig vom Internet Funk-basierend zu arbeiten, dabei Multimedia-tauglich zu sein und als Backbone für Amateurfunkdienste zur Verfügung zu stehen, wie z.B. zur weltweiten Vernetzung digitaler Sprachrepeater.
Eingesetzt wird modifizierte WLAN-Technik für 2.4 und 5.6/5.8 GHz. Modifiziert bedeutet dabei, eigene Frequenzbereiche, einzeln durch die Bundesnetzagentur genehmigt, eigene Bandbreiten (schmaler), unverschlüsselt (Amateurfunk ist per Definition offen), mehr Leistung (max. 15W ERP/43.5dBm). Kommerzielles Equipment einiger Hersteller ist für diesen Einsatz modifizierbar, nicht einsetzbar sind jedoch normale Notebooks und WLAN-Equipment, das ausschliesslich im freien nicht-Lizenz-pflichtigen ISM-Bereich arbeitet.
Das Hamnet kann nicht flächendeckend über ganz Europa per Funkstrecken realisiert werden. Es gibt Landesteile, wo keine Funkamateure aktiv sind, topografische Hürden es nicht erlauben und es ist auch nicht immer möglich, an erforderlichen Stellen Standorte zu bekommen, die HF-technisch gut liegen und eine entsprechende Internet-Anbindung ermöglichen. So gibt es Inseln um aktive Zentren, die per Tunnel über das Internet miteinander versetzt sind. In Deutschland liegen die meisten Tunnelenden an Hochschulen, wo Amateurfunkgruppen aktiv sind, wie. z.B. in Karlsruhe, Nürnberg, Hamburg, Niederrhein.
Das Hamnet selbst arbeitet mit BGP4-Routing, jeder Distrikt des Deutschen-Amateur-Radio-Clubs (entspricht in etwa einem Bundesland) bildet dabei ein Autonomes System. Der geplante Tunnel wird den Norden von Rheinland-Pfalz über die Uni Karlsruhe an den Süden des Landes anbinden.
Das Gerät was angeschlossen wird ist ein Mikrotik Router. Im Internet arbeitet er als Tunnel-Ende, im getunnelten Hamnet als BGP4-Router in der BGP4-AS "Rheinland-Pfalz".
Diese Router sind der Standard im Hamnet, sehr leistungsfähig, BGP4-fähig, aber anders als Cisco & Co auch mit Hobby-Mitteln bezahlbar. In der Regel kommen die Typen RB750 oder RB751 zum Einsatz:
i.mt.lv/routerboard/files/rb750.pdf
i.mt.lv/routerboard/files/rb751U-2HnD.pdf
Weitere grundlegende Informationen zum Hamnet findet man im Amateurfunk-Wiki:
www.amateurfunk-wiki.de/index.php/Kategorie:HAMNET
Die Hamnet-DB zeigt viele Informationen über das Hamnet in Europa incl. dem Status der Infrastruktur-Komponenten:
hamnetdb.net
Eine Karte mit den Strecken in Deutschland findet man hier:
hamnetdb.net/mapwindow.cgi=
Man kann in dieser Datenbank z.B. auch den Status der angeschlossenen Geräte bei DB0MR sehen (Amateurfunkstation der FH Koblenz):
hamnetdb.net
Momentan ist noch alles rot oder grau, noch nicht aktiv, hinterher wird das alles grün sein.
Je nachdem was selektiert wird, kann man dort den Status aller Hamnet-Geräte in Europa erkennen.
Oben rechts ist bei den Tabellen immer ein Button "Map", da bekommt man die Daten grafisch dargestellt:
hamnetdb.net/mapwindow.cgi
Blaue Links sind HF-Strecken, graue sind Internet-Tunnel.
Unten unter "other sites near db0mr" sind mögliche Linkpartner nach Entfernung angegeben.
Wenn man bei einem der Links in der Tabelle hinten auf "Show in Linktool" klickst, bekommt man die Linkstrecke grafisch dargestellt. Für DB0MR-DB0RPL (FH Koblenz zur Alarmstange im WW) sieht das dann so aus:
ham.remote-area.net/linktool/index
20.02.2014, HamNET und Linkverbindung DB0MR-DB0RPL
Im Aufbau befindet sich derzeit eine Linkstrecke von DB0RPL und DB0MR zur Hochschule Koblenz mit Internetanbindung und mit WLAN-Komponenten um Versorgungslücken in Koblenz und Umgebung besser abzudecken. Voraussichtliche Fertigstellung ist der 01.06.2014 geplant, hierzu paar kurze Infos für die Technikinteressierte:
HAMNET stellt ein Netzwerk zwischen automatisch arbeitenden Amateurfunkstationen dar. Dabei geht der Verbund über lokale Linkstrecken einer Region oder eines Landes hinaus; es sollen die Netze der verschiedenen Länder zusammengeschaltet werden, damit eine internationale Basis für Anwendungen und Nutzer entstehen kann.
Folgende Ziele werden damit verfolgt:
- Die Kommunikation von Funkamateuren untereinander und den Selbstbau zu fördern und so die Begeisterung für die Technik der Datenübertragung mittels Funkstrecken erwecken/aufrecht erhalten.
- Funkamateure zu motivieren kostengünstige Hard- und freie Software für hocheffiziente Modulationsarten mit hohen Bitraten zu entwickeln, ggf. in Zusammenarbeit mit Hochschulen in technisch/wissenschaftlichen Untersuchungen.
- Überregionalen Projekte, welche den Teilnehmer Wissen/Erfahrung in IT-Grundlagen, Wellenausbreitung, Antennentechnik und Filtertechnik vermitteln, zu ermöglichen.
- Synergien zwischen Alt und Jung zu schaffen (Wissenstransfer, Standortzugang, Statik).
- Das bisherige, schmalbandige FSK-Packetradio Netz abzulösen bzw. zu ergänzen.
- Den Funkamateuren im Endausbau einen HAMNET-Zugang mit hohen Bitraten zu ermöglichen
Die Genehmigungen DB0RPL und DB0MR wurden von der BnetzA erstellt. Derzeit laufen die Aufbauarbeiten mit Kabelverlegungen an der Hochschule Koblenz bei DB0MR und auf dem FM Turm Hillscheid bei DB0RPL. Der Aufbau wird von der Amateurfunkgruppe K32 in Zusammenarbeit mit der Packetradiogruppe Mittelrhein durchgeführt. Spendengelder für den Aufbau der Anlagen sind herzlich willkommen.
Packet Radio DX-Broadcaster für Koblenz
Auf der QRG 438,100 MHz arbeitet zukünftig ein 1k2-Simplex-Digipeater mit dem Rufzeichen DB0MR, der laufend die Meldungen des Packet-Radio-DX-Clusters DB0LJ-6 abstrahlt. Die Sendungen erfolgen als Broadcast, d.h. der Digipeater muss nicht connected werden.
Am 02.05.2014 nahm der Digi seinen Probebetrieb auf. Umfangreiche Kabelverlegearbeiten waren dafür erfolderlich. Derzeit läuft er im Testbetrieb und sendet alle 10 Minuten eine Bake. Der Digi hat noch keinen Hamnet-Zugang, ist also noch "einsam". Eine bessere und höher montierte Antenne wurde am 05.05.2014 installiert. Der Aufbau der Hamnet Linkstrecke DB0RPL - DB0MR läuft parallel.