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Besuch im Polizei-Museum

Vor längerer Zeit hatte Peter, DM2PA, einmal angeregt, das Polizei-Museum der IPA (International Police Association, Verbindungsstelle Essen) zu besuchen. - Kürzlich wurde es in der Serie „Das nicht alltägliche Museum“ in einer Samstag-Ausgabe der WAZ, Teil 'Leben & Familie', beschrieben. -

Da bot sich der Zeitraum, in dem der Seminarraum an der Clubstation wegen Renovierung nahezu 3 Wochen nicht nutzbar war, zu einem (kostenlosen) Besuch mit 'Blick über den Zaun' an. Dietrich, DJ2IO, übernahm die Organisation, und am Dienstag, den 27. Februar, trafen sich um 18:00 Uhr neun OM und eine XYL vor der Zufahrtschranke zur Polizeischule an der Norbertstraße zur Besichtigung dieses, wie sich herausstellte, „Kleinods“ in unserer Nachbarschaft.

Der für die polizeihistorische Sammlung Verantwortliche, Herr Heinz Zengeler, und sein Vorstands-Kollege, Herr Rainer Wittka, holten uns an der Pforte ab und boten uns an, mit unseren PKWs ins Gelände einzufahren. Die standen jedoch gut geparkt am Rande des Wendeplatzes vor der Pforte, und ein paar Schritte zu Fuß durch die Luft (dann allerdings längs durch das gesamte Gelände!) taten ganz gut.
Bereits im Treppenhaus des mehrstöckigen, langsam verfallenden Gebäudes / IPA-Heimes begegneten uns die ersten Ausstellungsobjekte; im obersten Geschoss dann, auf mehrere, engste Räume, ehemalige Wohnräume, verteilt, die komprimierte Fülle von ca. 5.000 Exponaten. Sie verschlägt Einem förmlich den Atem: Von preussischen Pickelhauben über Prunk-Tschakos aus der Zeit der Olympiade 1936 in Berlin bis zu modernen Polizeimützen und Uniformen aus aller Herren Länder, von einer Erkennungsmarken-Sammlung mit u.a. der ältesten israelischen Erkennungsmarke bis zum Passierschein der ehem. Volkspolizei der DDR, von einer Gummiknüppelsammlung bis zur ersten Überwachungs-Kamera für Großveranstaltungen, von der eleganten Handtasche (mit Schusswaffe!) weiblicher Zivilbeamten bis zu Fußfesseln und Knebelketten, die sogar vom FBI übernommen wurden, vom Wählscheiben-Telefon des Essener Polizeipräsidenten bis zur Telefonzentrale mit Handvermittlung und zum guten, alten Fernschreiber, vom ersten 'Volksempfänger' über Feldtelefone mit Handkurbel für die Stromerzeugung (ältesten Formen der Mobiltelefonie) bis zu moderneren Handfunkgeräten, von alten Dienstanweisungen bis zu schrecklichen Fahndungsplakaten (z.B. nach den Mitgliedern der Baader-Meinhof-Bande) etc., etc. - Nicht zu vergessen auch die Ankündigung der unwiderruflich letzten Vorstellung und Original-Puppen des ehemaligen Verkehrs-Kaspers...
Die beiden Herren, die uns begleiteten, haben die Dinge über Jahre/Jahrzehnte zu großen Teilen selbst gesammelt und zusammen gestellt und konnten daher alle Fragen kompetent beantworten. Eine Führung im üblichen Sinnen ist in der Enge der Räume leider gar nicht möglich. Trotz der Beschränkung auf 10-12 Personen muss sich eine Gruppe nahezu überall auf mehrere Räume verteilen.
Einige Fotos finden sich hier.
Nach etwa 1 ½ Stunden war zum Abschluss in dem unterhalb im Gebäude gelegenen, ca. 50 Personen fassenden Gemeinschaftsraum mit Theke und Zapfanlage noch Gelegenheit, offen gebliebene Fragen zu klären, als Dankeschön eine kleine Spende der Teilnehmer zu überreichen und deren Wunsch Ausdruck zu verleihen, dass diese interessante Sammlung möglichst bald eine attraktivere Bleibe findet, um noch eindrucksvoller präsentiert werden zu können. -
Ein - wie alle Teilnehmer meinten - auf jeden Fall lohnender Abend!

DJ2IO

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