Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des VDIni-Clubs Essen, Hans-Bernhard Mann, hieß auch Kursleiter Dietrich, DJ2IO, die Kids in den Räumen des OV LØ5 herzlich willkommen, und schilderte anhand einer PowerPoint-Projektion zunächst die Vorgeschichte des diesmal vorgesehenen Projektes „Mini-Orgel“.
Das vom Elektronik-Museum Tettnang in 'Reißzwecken-Technik' entwickelte elektronische 'Musik-Instrument' war im Sommer 2016 auf der 'Maker-Fair Bodensee', einer Messe, die zugleich mit der HAM-Radio in Friedrichshafen stattfindet, vorgestellt und danach im 'Maker-Magazin' 2016 / 11 veröffentlicht worden. Es gibt aber (noch) keinen Bausatz dafür zu kaufen. Daher mussten nun anhand vom Museum freundlicherweise zur Verfügung gestellter Unterlagen alle mechanischen und elektronischen Bauelemente einzeln beschafft und vom Kursleiter selbst zu Bausätzen zusammengestellt werden. Zum Glück halfen ihm seine beiden Enkel dabei mit viel Einsatz und Freude. Im Baumarkt zugeschnittene Träger-Brettchen waren zu schmirgeln, das nach Vorlage ausgedruckte Layout aufzukleben, je Bausatz 1 Schalter, 1 Trimmpotentiometer (für das Stimmen der eine ganze Oktave umfassenden „Tastatur“), 4 Transistoren, 1 LED (zur Betriebsanzeige), 1 Kondensator, 20 Widerstände, 1 Kleinstlautsprecher, 1 Batteriehalter samt Befestigungsschraube, 1 9V-Blockbatterie mit Anschlusskabel, 1 Tastspitze und einige abgelängte Drahtstücke in ebenfalls extra beschaffte, wiederverschließbare Folientaschen einzusortieren.
Um mit dem für die Bastelaktion angesetzten Zeitrahmen von 3 Stunden auszukommen, wurden auch die je Bausatz als Lötstützpunkte erforderlichen 31 Reißzwecken bereits bei dieser Vorbereitung in die Trägerbrettchen eingedrückt und (dann beim Workshop selbst) auf eine Vorübung zum / vor dem Verzinnen verzichtet. Außerdem wurden – weil die Identifikation nach Farbringen bei solchen Gelegenheiten meistens schwierig ist, - die Ω-Werte der einzelnen Widerstände auf die 'Fähnchen' geschrieben, die beim Auseinanderschneiden der Verpackungsklebestreifen an den Drahtenden verbleiben.
Anhand des Schaltbildes wurden die einzelnen Bauteile kurz kindgerecht erklärt. Nachdem auch das fertige Gerät in der PPP und im Original gezeigt und über einen kleinen Verstärker akustisch vorgeführt war, ging es an die eigentliche Arbeit. Zunächst erfolgte das Verzinnen der Reißzweckenköpfe, sodann anhand des Layouts und eines Fotos auf der Leinwand der Teileaufbau 'von unten nach oben', d.h. beginnend mit den Drahtverbindungen über die Widerstände bis hin zu Transistoren, LED, Poti, Schalter und den (für Eltern angenehm leisen) Lautsprecher; zuletzt Batteriehalter und 9V Blockbatterie.
In einer kleinen Pause konnten sich die ebenso disziplinierten wie voll konzentrierten Kids bei 'Capri-Sonne' und Butterkeksen ein wenig entspannen, und nach insgesamt genau 3 Stunden waren die ersten Orgeltöne zu vernehmen.
Auf alle Begeisterung folgte dann allerdings eine – auch für die Betreuer - herbe Enttäuschung.
5 der 9 'Mini-Orgeln' gaben keinen Mucks von sich. So etwas gab es bisher noch nie! Eine erste Kontrolle ließ sichtbar keinerlei Fehler erkennen, für eine systematische Suche blieb leider keine Zeit. So konnten die Erbauer dieser Geräte nach Erhalt der Teilnahme-Urkunde vom VDIni-Club und dem üblichen Gruppenfoto nur mit der Zusage nach Hause gehen, dass wir den Fehler suchen und die Geräte schnellstmöglich reparieren.
Während unseres 'Sonntagsklöns' am nächsten Morgen fand Norbert, DG7EAO, bei mit Meßgerät systematischer Suche nach einer ganzen Weile dann heraus, dass weder eine kalte Lotstelle, noch ein falsch eingesetzter oder 'geschossener' Transistor schuld war, sondern „lediglich“ der Kleinstlautsprecher seinen Dienst versagte.
Reserve-Bausätze standen diesmal glücklicherweise auch für diesen Extrem-Fall in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Also nahm der Kursleiter die 5 Geräte mit nach Hause und wechselte am Montag die defekten Kleinstlautsprecher aus. Letztere wurden übrigens eher wohl nicht bei der Montage beschädigt, sondern waren – wie sich nun herausstellte – offenbar schon bei der Lieferung defekt!
Alle Kinder haben also fehlerfrei gearbeitet und nunmehr hoffentlich lange Freude an ihrer selbst gebauten Mini-Orgel. Eine Liste mit 25 bekannten und beispielhaft möglichen Lied- bzw. Melodie-Titeln bekamen sie vom Kursleiter schon mal dazu.
- Bilder vom Workshop samt Vor- und Nachbereitung gibt es hier. -
Auch auf diesem Wege nochmals herzlichen Dank an die Betreuer, diesmal Uwe, DD5JC; Gerrit, DG4AM, Dietmar, DH1SAI; Bernd, DL9BBE; Reiner, DL9RV und Volker, DL9VDV sowie für die erfolgreiche Fehlersuche an Norbert, DG7EAO. -