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HAM RADIO 2023 - Impressionen von Thomas / DL4DAC

Am 24.06.2023 hatte ich die Gelegenheit, die Ham Radio in Friedrichshafen zu besuchen. Nun weiß ich, diese Messe ist ein Treffpunkt für Funkamateure weltweit.

Zahlreiche Unternehmen präsentierten Ihre Produkte, das größte zu meinem Erstaunen waren jedoch, die weltweiten Anreisen, die die YL's und OM's auf sich genommen haben.

Nepal, Australien, Neuseeland ... etc

 

Bereits beim Betreten der Messehalle spürte man die Energie und Aufregung, die in der Luft lag. In der Eingangshalle gab es die DARC Bühne mit einer großen LED Videowand, auf der man die im Innenhof der Messe gestarteten Stratosphärenballons verfolgen konnte. Es wurden Daten über Wetter, Luftqualität und andere Umweltfaktoren präsentiert. Für Amateurfunker können Stratosphärenballons auch eine Möglichkeit bieten, Experimente oder Amateurfunkausrüstung in die Höhe zu transportieren und von dort aus Signale zu senden oder zu empfangen. Dies ermöglicht den Aufbau großer Reichweiten und die Durchführung von Experimenten in der Atmosphäre.

 

Vorausgehend sind immer sorgfältige Planungen und Vorbereitungen, einschließlich der Einholung von Genehmigungen für den Luftraum. Die von Funkamateuren gestarteten Ballons, kann man meist über https://aprs.fi verfolgen. 

Ich wollte mir auf jeden Fall Informationen über das Thema Satellitenfunk mit nach Hause nehmen. Charly Eichhorn, DK3ZL, ein Experte als Referent, berichtete über die Anfänge bis Heute zum Thema Satelltenfunk.

Ende 1950 - bis Anfang 1960 entwickelten Funkamateuere bereits Möglichkeiten, die Reflektion des Mondes (Oscar 0) zu nutzen (Oscar = Orbital Carrying Amateur Radio) / so ein richtiges Radio war auf Oscar 0 noch nicht dabei ;)

Der erst aktive Satellit mit einem Transponder an Bord, war Oscar 1. Dieser wurde am 12. Dezember 1961 gestartet und die Batterie hielt nur einige Tage. Es folgten viele Satelliten mit aufsteigenden Nummern, zu fast jedem Einzelnen wurde etwas berichtet, Langeweile kam hier nicht auf.  Ein entscheidener Durchbruch kam mit OSCAR-40 (Jahr 2000), auch bekannt als Phase 3D. Leider hatte AO40 eine recht kurze Lebensdauer. Die CubeSat's folgten ebenso im Jahr 2000. Der Cubesat-Standard ermöglichte eine kostengünstigere Entwicklung und Bereitstellung von Kleinsatelliten, einschließlich Amateurfunksatelliten. Dies führte zu einer Zunahme  der Zahl von Amateurfunksatellitenmissionen auf der ganzen Welt.

Am Ende des Vortrages wurde uns ein solcher (in Planung für Ende 2023) CubeSat gezeigt, dieser Würfel besteht rundherum aus Solarzellen und misst an jeder Kante nur 5 cm.

Ich habe mich immer gefragt, wie lange steht uns der QO-100 als geostationärer Amateurfunksatellit zur Verfügung? Das kann man nicht genau berechnen, aber man geht von 15 Jahren aus.  Am Ende dürfte ein Treibstoffmangel den Satelliten aus seiner Bahn werfen, jede Woche wird er ca. 150km in seine ursprüngliche Position korrigiert. Weiteres Aus könnte jedoch schon früher eintreten. Die Senderöhre, die wir Funkamateure auf dem QO-100 zur Zeit verwenden dürfen, muss immer vorgewärmt sein um einen Defekt auszuschliessen.

Der Betreiber (Es'hailSat Qatar Satellite Company) nutzt diesen Satelliten zur Verteilung von Bezahlfernsehen. Wird also ein anderer Transponder unerwartet ausfallen, könnte unsere (geliehene) Röhre plötzlich für das Pay-TV benötigt werden.

Hoffen wir mal, dass alles noch lange weiterläuft ohne einen Defekt. 

Insgesamt war mein Besuch auf der Ham Radio äußerst lohnenswert. Ich konnte neue Kontakte knüpfen, wertvolle Informationen sammeln und einen Einblick in die Zukunft des Amateurfunk gewinnen. Die Messe bot ausserdem ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit Experten der Unternehmen auszutauschen.

Freue mich schon aufs nächste Jahr.

Thomas / DL4DAC  
 

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