Egbert, schon als Schüler Funkamateur, der sich dann bald für Datenfunk interessierte, ist Im VUS-Referat des DARC für HAMNET zuständig und zugleich VUS-Referent im Distrikt Ruhrgebiet (L) des DARC. -
HAMNET (Highspeed Amateurradio Multimedia NETwork) ist ein von Funkamateuren konzipiertes funk- und kabelbasiertes IP-Netzwerk, das als leistungsfähiges Backbone für die bereits verfüg-bare Infrastruktur des Amateurfunkdienstes verwendet wird und IP-Anwendungen damit ermög-licht. Es war als sukzessive Substitution des bestehenden Packet-Radio-Netzes intendiert und ist heute bereits fester Bestandteil des Amateurfunks. Die Anfänge kamen aus Oesterreich, Kern-gebiet ist heute i.w. der deutschsprachige und mitteleuropäische Raum; es findet sich aber auch darüber hinaus.
Das HAMNET ermöglicht die Anwendung von APRS, ATV, Packet-Radio (die alte klassische Anwendung), Flexnet, Relaiskopplungen in FM und User-Einstiege bei D-Star, DMR und Echolink, Remote-TRX, SDR und Web-SDR, D-Rats (Datenkommunikation per D-Star), DX-Cluster, Funkruf, Fernsteuerungen aller Art (auch via VPN), Hambook (ein soziales Netzwerk ähnlich Facebook, aber ohne Werbung!), Suchmaschine (dezentral, vernetzt), sowie SIP-Telefonie über den Asterisk-Server DBØGW mit rufzeichengebundenen, und damit weltweit einmaligen Telefon-Nummern - ohne Vorwahl. Raspbian Software für HAM-Server Pi ... - also die Summe aller digital möglichen Übertragungs-Anwendungen.
HAMNET ist kein Internet-Ersatz. Es ist auf TCP/IP-Basis für Funkamateure konzipiert und soll möglichst nur über Funk betrieben werden – dies auch im Hinblick auf Notfunk-Einsätze.
Der Netzaufbau wurde ermöglicht und gefördert durch Mittel aus der 'Mitgliedschaft Pro', bei der DARC-Mitglieder für derartigen Zwecke freiwillig einen höheren Jahresbeitrag leisten.
Detailliert ging Egbert auch ein auf die erforderliche Koordination und Einheitlichkeit der System-Komponenten im Netz, die benutzten Frequenzen, die Notwendigkeit der uneingeschränkten Sicht-verbindung - sowohl zwischen User und Relais als auch der Relais untereinander (ein besonderes Problem bei der Standortfindung für die Relais-Stationen!) -, auf die Notwendigkeit der Bandbrei-tenbeschränkung und der unbedingten Vermeidung von Störungen bei Primärnutzern, insbeson-dere z.B. dem Wetter-Radar. Abschließend berichtete er noch über die gängigsten Hardware-Fabrikate und ihre wesentlichen Unterschiede, über die Zuständigkeiten der 3 Koordinatoren für die Bundesrepublik (er selbst für den nordwestdeutschen Bereich), sowie über den Aufbau bei DBØGOS in unserer Nachbarschaft.
Als nach gut 1 ½ Stunden auch die gestellten Fragen beantwortet waren, dankte der stv. OVV dem Referenten mit einem kleinen Weinpräsent für sein Engagement und den interessanten Vortrag, aufgrund dessen sich der Eine oder Andere aus dem Zuhörerkreis künftig sicher einmal näher mit dem Thema befassen dürfte.
- Fotos von dem Abend finden sich hier. -
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