Internationale Deutsche ARDF-Meisterschaft 2012

Matthias, DL3SDO, beim "Briefing".

Die diesjährige Internationale Deutsche Meisterschaft im Amateurfunkpeilen stand anfangs unter einem nicht so guten Stern. Bedingt durch den kurzfristigen Ausfall des Veranstalters konnte diese nicht wie geplant in der Nähe von Ravensburg stattfinden. Bedauerlich, aber nicht zu ändern. Ein Ersatzstandort hatte schnell gefunden werden müssen. Matthias Kühlewein, DL3SDO, ARDF-Referent im Distrikt Württemberg nahm sich der Aufgabe an und fand Unterstützung im OV Aalen, P22. Diese hatten bereits die ARDF-DM 2009 durchgeführt und konnten somit auf einen gewissen Erfahrungsschatz in Sachen "Organisation" einer solchen Veranstaltung zurückgreifen. Die Verbindung zu den Verwaltungen von Aalen und Oberkochen funktionierte immer noch recht gut. Die Genehmigungen wurden ohne größere Rückfragen erteilt. Somit stand der Peilmeisterschaft vom 10.08. bis 12.08.2012 nichts mehr im Wege.

Am Freitag abend fand ein Sprintwettbewerb zur DM 2012 auf 80m statt. Organisiert wurde dieser von Wolfgang Böhringer, DL9TE. Immerhin 24 Peilsportler ließen es sich nehmen, daran teilzunehmen. Am Samstag mittag war dann der 2m-Wettbewerb dran. Auf einem Parkplatz bei den Limes-Thermen in Aalen versammelten sich alle Läuferinnen und Läufer, um nach einer kurzen Ansprache von Matthias, DL3SDO, zum Startpunkt am Aalbäumle zu laufen. Dort angekommen, legten die Peilsportler ihre Peilempfänger am Startbereich ab. Im Wartebereich konnte sich jeder auf seine Art und Weise auf den Wettkampf vorbereiten. Einige studierten die Orientierungslaufkarte, andere machten sich durch Gymnastik warm und widerum andere bestiegen den Aussichtsturm um den herrlichen Rundblick zu genießen.

 

Strategie festlegen?

Leicht verspätet ging es dann mit der Jagd auf die Füchse los. Es wurde immer in zwei Richtungen gestartet. Dabei mussten die Peilsportler, je nachdem in welcher Kategorie sie gestartet waren und in welcher Reihenfolge sie die Füchse gefunden hatten, Strecken zwischen 3,8 km und 7,3 km zurück legen. Aus württembergischer Sicht belegten in der Kategorie W35 Carmen Eipper, DH3SC, vom OV Herrenberg P18 den 4. Platz und Susanne Walz, DG4SFF, aus dem OV Tübingen P12 den 5. Platz. In der Kategorie W50 erreichte Brigitte Roethe, ebenfalls aus dem OV Tübingen, mit dem 3. Rang eine Bronze-Medaille.

In der Kategorie M50 erkämpfte sich Ernst Eipper, DH1EE, vom OV Herrenberg P18 die Gold-Medaille. Er benötigte für die fünf Füchse, bei einer Laufstrecke von 6,34 km etwas über 64 Minuten. Bernhard Gartner, DF7SF, OV Stuttgart P11 erlief sich in der Kategorie M60 in 65 Minuten Bronze. Michael Berger, DF7SA, OV Esslingen P02 wurde Siebter und Ulrich Timm, DK2MF, vom OV Tübingen P12 wurde in der Kategorie M70 Neunter.

Am Abend gab es im Gasthaus im Hirschbachtal ein gemeinsames Abendessen mit anschließender Siegerehrung für den 2m-Wettbewerb. Das dies keine "Open-End"-Veranstaltung wurde lag an dem für den kommenden Morgen angesetzten 80m-Wettbewerb.

Am Sonntag morgen spürte mancher noch die Anstrengung vom Vortag in den Knochen, aber das gute Wetter und die ausgelassene Stimmung motivierte alle noch einmal für den letzten Wettkampf auf 80m. Gegen 9:00 Uhr ging es vom Parkplatz der Kolpinghütte bei Oberkochen-Heide zum Startpunkt. Das war schon mal ein kleiner Marsch, so dass man bereits gut aufgewärmt dort ankam. Am Aufenthaltspunkt warteten die Peilsportler auf ihren Start. Wie am Vortag wurde wieder in zwei Richtungen gestartet. Das Zeitlimit betrug 135 Minuten, übrigens genau gleich wie auf 2m. An beiden Wettkampftagen wurde von allen Teilnehmern dieses Limit nicht überschritten.

Diskutieren und warten...
Robert Vickers, G3ORI, Silber-Medaille M70 2m

Bernhard Gartner, DF7SF, erreichte nach 56 Minuten und fünf gefundenen Füchsen in seiner Kategorie M60 als Zweiter das Ziel. Ulrich Timm, DK2MF, wurde in der Kategorie M70 mit vier Füchsen und 63 Minuten Laufzeit Dritter. Ernst Eipper, DH1EE, in der Kategorie M50 mit 83 Minuten und fünf Füchsen errang ebenfalls Bronze. Aus dem OV Tübingen P12 errang Brigitte Roethe in der Kategorie W50 den zweiten Platz und somit die Silber-Medaille. Für fünf Füchse und einer Strecke von 4,4 km benötigte Sie 73 Minuten. Ebenfalls einen Medaillen-Rang, nämlich Bronze, erkämpfte sich Odette Lessig, DO1GLO, in der Kategorie W21. Bei einer Laufstrecke von knapp 6 km benötigte sie 123 Minuten.

Der Lauf kostete viel Kraft. Aber nach einer Erholphase wurden am Ziel die Bedingungen und Laufstrategien untereinander besprochen. Das falsche Reihenfolge bei der Peilung der Füchse kostete dem einen oder anderen kostbare Zeit, die eine gute Platzierung vereitelte. Kurzzeitig wurde es mal hektisch, als Matthias in den Zieleinlauf rannte. Man hatte festgestellt, das der Rückholfuchs nicht sendete. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, daß die Antenne nicht mehr am Sender angeschlossen war. Das Problem konnte schnell behoben werden und der Fuchs war wieder empfangbar. Für einige Peilsportler war dies allerdings zum Glück kein größeres Handicap. Im Gespräch erklärten sie, daß eigene Lauffehler sich im Zeitkonto mehr negativ niederschlugen als der kurzzeitig nicht empfangbare Zielfuchs.

Letztlich genossen aber alle die drei Tage in Aalen und Oberkochen. Keiner war wirklich über seine eigene Leistung enttäuscht, wenn er oder sie keine Medaille erhielt. Im Gegenteil. Jeder lobte die Strecken und die gute Organisation. Gegen Mittag wurde am Kolpinghaus der Grill angefeuert und nach einer Zeit konnte man seine Grillwurst mit Kartoffelsalat abholen und seine Hunger stillen. Der Wirt vom Kolpinghaus servierte dazu kühle Getränke. Bei den mittlerweile angestiegene Temperaturen eine notwendige Erfrischung. Nach dem Mittagessen im Freien wurde die Siegerehrung vollzogen.

Sarah Lehmann (W21) und Stephan Köberle (M21) beim 80m-Start.
Erholung nach dem 80m-Wettbewerb.
Ernst Eipper und Wolfgang Böhringer im Ziel.
Matthias Kühlewein, DL3SDO, während der Siegerehrung 80m

Hier wurden Medaillen an die ersten drei Plätze verteilt. Jeder Teilnehmer erhielt ein Urkunde mit seiner Platzierung. Die Ehrungen wurden durch Rainer Flößer, DL5NBZ, Referent für ARDF-Funksport im DARC e.V. und Dietmar Mondon, DH2SCA, OVV P22 durchgeführt. Matthias Kühlewein, DL3SDO, verließ dabei die Platzierungen. Nach den Ehrungen ergriff Rainer das Mikrofon und verlas die Nominierungen zur ARDF-Weltmeisterschaft im September in Serbien. Zum Schluß gab es für den durchführenden Ortsverband Aalen noch einen Pokal als Anerkennung. Die Mitglieder von P22 haben eine tolle Veranstaltung geliefert. Am Ziel waren immer ausreichend Getränke und Bananen zur Stärkung vorhanden. Ausserdem wurden die Rucksäcke der Teilnehmer vom Startplatz  wieder zurück zum Ziel transportiert.

Schöne Geschichte ergaben sich am Rande. So Robert Vickers, G3ORI, aus Stourbridge bei Birmingham, der seit 20 Jahren so an ziemlich allen Peilveranstaltungen in Deutschland teilgenommen hat und die Organisation dazu lobt. Er war damals einer der ersten Peilsportler in England. Aber wegen fehlender Wettbewerbe im eigenen Land nahm er an diesen in Deutschland und anderen Ländern teil. In England gibt es erst seit 10 Jahren  ARDF-Meisterschaften. Oder Ralph Körner aus Landshut, der aus dem Orientierungslauf zum Amateurfunkpeilen gekommen ist. Für ihn es es eine Abwechslung zu den Orientierungsläufen, an denen er sonst teilnimmt. Er freut sich über eine gute Platzierung, aber der Spaß dabei ist ihm auch sehr wichtig. Er belegte übrigens zweite und dritte Plätze bei dieser Meisterschaft.

Die Internationale Deutsche ARDF-Meisterschaft 2012 in Aalen/Oberkochen war eine gelungene Veranstaltung im Sinne der Organisatoren und Teilnehmer. Vielleicht trifft man sich zur ARDF-WM 2012 im September in Kopaonik in Serbien. Unserem DARC-ARDF-Team wünschen wir viel Erfolg und eine schöne Veranstaltung.

M16: Johannes Gumbrecht (3), Alexander Gütt (1), Lennart Stein (2)
M19: Christian Friedrich (2), Nils Stein (1), Jonas Stein (3)
W19: Odette Lessig (3), Sarah Lehmann (1), Kathrin Berse (2)
W35: Henrike Kaiser (2), Manuela Gütt-Mühlberg (1), Carola Stein (3)
W50: Ingrid Pomplun (3), Galina Krassowizkaja (1), Brigitte Roethe (2)
W60: Elfriede Lietz (2), Monika Zeise (1), Marga Voit (3)
M21: Alexander Hergert (2), Stephan Köberle (1), Ralph Körner (3)
M50: Wolfgang Böhringer, Bernd Höfner (1), Ernst Eipper (3)
M60: Bernhard Gartner (2), Heinrich Götte (1), Manfred Platzek (3)
M70: Wilhelm Lietz (3), Dieter Barg (1), Ulrich Timm (3)
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