Vortrag über Blitzortung von Thomas, DL1THN, am OV-Abend am 01. Juni 2012

 

Täglich spielen sich Naturereignisse am Himmel ab. Nur nehmen wir sie meist erst wahr, wenn es richtig kracht, also blitzt und donnert. Davor fürchten wir uns alle und schalten dann meist unsere elektrischen Geräte aus. Aber es gibt auch einige wenige, die ihre Computer und empfindliche Elektronik eingeschaltet lassen und sich mit den Blitzen beschäftigen und im PC auswerten.

So konnten wir im letzten Ortsverbandsabend des DARC e.V. bei den Reutlinger Funkamateuren einem spannenden Vortrag von Thomas Hogenschurz, DL1THN,  aus der Nähe von Nürtingen lauschen, wie er Blitze in Europa, über dem Atlantik oder Nordafrika mit selbst gebauter Technik erfasst und auswertet. In einem technisch fundierten und gut verständlichen Vortrag mit vielen Bildern wurden wir mit diesem Thema vertraut gemacht.

In dem vorgestellten "TOA- Verfahren (Time of Arrival)“ werden Blitzentladungen, die ein Spannungsspektrum zwischen 3 und 30 kHz erzeugen, über 2 kurze rechtwinklig zu einander angeordnete Ferritantennenstäbe in einem niederfrequenten Empfänger mit Vorverstärker mikrosekundengenau erfasst und mit einem sehr genauen Zeitstempel versehen. Dieser Wert wird zusammen mit den geografischen Koordinaten der Empfangsstation, die eine GPS-Maus liefert, als Datendiagramm über den Stationsrechner und eine Internetverbindung (Flatrate) an den Zentralrechner in Düsseldorf übertragen. Erfassen nun mehrere Stationen die Entladung eines Blitzes, kann der Ort des Blitzeinschlags recht genau geortet werden. Die Genauigkeit der Ortung beträgt 500 m in einem optimalen Stationsnetz bei einer Knotendistanz von maximal 50 km. An einer Blitzortung sind minimal 6 Stationen beteiligt.

Eine der an dem Projekt teilnehmenden Stationen ist Manfred Kühn, DL2GKM in Gönningen, der seine selbst gebaute Station (Stationsnummer 337) mit Bildern vorführte und erklärte. Die Station von Thomas steht in Elektrosmog freier Umgebung in Göhren-Leppin in Mecklenburg-Vorpommern. Dadurch werden die Messdaten durch äußere Störeinflüsse so gut wie nicht beeinträchtigt. Thomas kann seine Anlage (Stationsnummer 126) sogar von seinem süddeutschen Standort aus fernsteuern, was er uns auch vorführte.

Wer an dem Projekt mit einer eigenen kostengünstigen Blitzortungsstation im Selbstbau mitwirken möchte, kann sich über http://www.blitzortung.org oder bei Manfred Kühn informieren. Der Ortsverband Reutlingen ist im Internet unter http://www.darc.de/distrikte/p/07/ erreichbar.

Text: DF8TX   Bilder: DF8TX, DL9SA, DL2GKM, DL1THN

( Bildvergrößerung durch Anklicken)

 

1.Teil des OV-Abends: DARC Infos
DL9SA, DF4UM, DO1ALR
Aufmerksames Zuhören
Kurz vor dem Vortrag
DG7SAA und DL8SAO
Ausbildungsstation DN2RT
Geschehen in der Stratoshpäre: Wolke-Wolke-Blitz, Wolke-Erde-Blitz
Frequenzspektrum 3 bis 30 kHz
Laufzeitdifferenzen der Stationen ergeben die Einschlagorte ---->
Zwei 20 cm Ferritantennen (90 Grad) mit Empfänger von DL2GKM
Controller mit A/D-Wandler und Auswertung. Rechts die Unterdachmontage (Antenne, Empfänger) bei DL2GKM
Außenmontage (Ferritstäbe im Plastikrohr als Wetterschutz) und Empfangsplatine im Gehäuse bei DL1THN in Mecklenburg-Vorpommern
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