Unser Amateurfunkkurs
Wie bauen wir denn einen Kurs speziell für Jugendliche auf?
Der Kurs sollte so interessant wie möglich gestaltet werden. Es sollte vor Allem nicht in Schule ausarten. Da verliert man schnell die Lust. Wir nehmen uns viel Zeit und sehen mindestens ein Jahr vor. Den Jugendlichen muss man schon sagen, dass es nicht einfach ist und dass man auch durch die Prüfung fallen kann. Viel Praxis und wenig Theorie ist das Erfolgsgeheimnis.
Fangen wir doch mit dem Bau einer Antenne an. Ein Dipol ist schnell aus Draht gebaut. Dabei kann die Funktionsweise erklärt werden und die Jugendlichen rechnen selber, wie lang der Draht sein muss. Dann wird gemessen, SWR, Vor-/Rückverhältnis. Dann gehen wir nach draußen und untersuchen das Verhalten genauer (Horizontal/Vertikal). Wir verkürzen oder verlängern den Draht. Was passiert?
Als nächstes bauen wir einen Sender. Einfacher Oszillator mit einem 48-MHz-Quarz. Wir testen die Reichweite ohne Antenne und danach mit unserer selbstgebauten Antenne. Zum Funken benötigen wir QSL-Karten. Wir entwerfen eine eigene Karte, vielleicht mit einem Gruppenfoto?
Als Bastelprojekt bietet sich der Bau einer HB9CV für 70cm an. Als Material dienen uns Messingröhrchen. Wir bauen ein einfaches SWR-Meter selber aus einem Stück Koaxialkabel. Mehr Aufwand ist es, eine Anzeige mittels LED-Zeile zu realisieren Wir bauen machen einen Ausflug auf eine Wiese und hängen einen KW-Dipol auf. Die Antenne wird getestet und gemessen.
Eine einfache UKW-Antenne (Yagi) wird aus Aluminiumstäben gebaut. Dann gehen wir nach draußen, befestigen die Antenne auf einen kleinen Mast und nehmen das Richtdiagramm auf. Da reichen Bleistift und Papier.
Wir besorgen eine Weltkarte. Dann setzen wir uns alle an die Clubstation und lauschen auf Kurzwelle. Immer wenn ein neues Land gehört wird, markieren wir das auf der Weltkarte. Schaffen wir 50 Länder in einer Stunde?
Es gibt einige nette Videos auf Youtube, z.B. der „Elektrosong“. Das Ohmsche Gesetz wird im RAP-Stil vorgetragen.
Wir nehmen einen Draht und schicken so viel Strom durch, dass er glüht. Wie viel Strom verträgt der Draht? Verträgt anderes Material mehr Strom?
Es gibt einfache und ungefährliche Schaltungen, mit denen die Resonanz deutlich veranschaulicht werden kann (Tesla-Spule). So etwas kann als Teamarbeit entstehen.
Wir zeigen, was Hochfrequenz noch so kann und bringen ein Birnchen an einer Antenne zum leuchten. Hierbei erklären wir die Stromverteilung auf einem Draht.
Modulation kann mit einer einfachen Schaltung am Oszilloskop erklärt werden. Es gibt auch interessante Software dazu im Netz.
Spule und Transformator erklären wir mit kleinen Java-Applets, die im Internet frei verfügbar sind. Den Transformator versteht man besser, wenn man selber einen gebaut hat. Zwei Spulen, ein Eisenkern und dann messen, was rauskommt.
In Diskussionen vermitteln wir, was man darf und was man nicht darf und gewinnen ein Verständnis für Gesetzestexte.
Wir machen ein Spiel. Aus einer Liste sagt einer ein Land und die anderen müssen den Landeskenner sagen. Das gibt Punkte (oder Gummibärchen). Der Gewinner bekommt eine Belohnung.
Wir nehmen an einem UKW-Contest teil. Ein Nachmittag reicht zum Funken. Nebenbei gibt es ein Lagerfeuer und es wird gegrillt und für die Nichtfunker ein Foxoring oder eine Nachtwanderung veranstaltet. Es gibt billige und durchaus gute Handfunkgeräte aus China um die 30-40 Euro. Wir beschaffen ein paar Geräte und lassen die Kinder untereinander funken. Hierbei natürlich die Bestimmungen beachten! Als OV mit Jugendarbeit sollte man auch über mehr als ein Ausbildungsrufzeichen verfügen.
Wir machen einen Termin mit einem Nachbar-OV aus, in dem es auch Jugendliche gibt. Durch gegenseitige Besuche lernt man sich kennen. Jetzt fällt es leichter, miteinander zu funken.
Während des ganzen Jahres gibt es immer wieder einzelne Lektionen des Online Kurses von Eckhard Moltrecht.
Online-Lehrgang Ekhard Moltrecht:
Das eignet sich gut um gezielt die Prüfungsfragen zu lernen. MIt Technik und Betriebstechnik wird es so kaum Probleme geben. Das macht ja auch alles Spass. Wenn nur die Gesetze nicht wären... Hier hilft aber letzten Endes dann nur stures Auswendiglernen!
Die letzten 6-8 Wochen vor der Prüfung wird nur auf das große Ziel hingearbeitet. Es gibt genügend Software, die zum selbstständigen Üben genutzt werden kann. Besonders die Smartphone-Apps zu diesem Thema sind hervorragend zum Üben geeignet. Diese „Apps“ können „süchtig“ machen! Jedenfalls werden sie von den Jugendlichen hervorragend akzeptiert. Erfolgserlebnisse stellen sich recht schnell ein, wenn auch leider das reine Auswendiglernen damit gefördert wird. Wir machen ein Probeprüfung unter fast realen Bedingungen. Wer bestanden hat darf zur Prüfung.