Willkommen
Der DARC-Ortsverband Y38 - "Sängerstadt Finsterwalde" vereint eine Gruppe von 19 Mitgliedern, die mindestens ein gemeinsames Interesse haben: die drahtlose Kommunikation. Wie der Kern des Amateurfunks für Weltoffenheit und Verständigung steht, sind ethnische Beschränkungen auch uns genauso fremd, wie diskriminierende Haltungen auf Grund der Herkunft. Und so lebt unser Ortsverband von der Vielfalt seiner Charaktere und den unterschiedlichen Ideen seiner Mitglieder. Gemeinsam verbinden, könnte man sagen.
Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder (Ort und Zeitpunkt siehe "Aktuelles") zum Gedankenaustausch, zum Technik-Talk und zur Vermittlung von Informationen des DARC. Zum wöchentlichen Austausch treffen wir uns auf der 2m OV-Frequenz 145.275 MHz. Die Runde findet immer mittwochs ab 20 Uhr statt und ist auch über Echolink unter dem Call DG6IMF-L bzw. der Nodenummer 797053 zu erreichen.
Das sind unsere Aktivitäten:
- Organisation und Durchführung von gemeinsamen Fielddays
- Funkbetrieb auf den Kurzwellenbändern
- Funkbetrieb auf UKW
- Teilnahme an Contesten
- ARDF (Funkpeilsport, auch Fuchsjagd genannt)
- ATV (Amateurfunkfernsehen)
- Ausprobieren digitaler Übertragungsarten (D-Star, C4FM, DMR)
- Relaisvernetzung via svxlink
Termine
Aktuelles
Derzeit nichts.
OV-Runde
Zeit: mittwochs, ab 20:00 Uhr Küchenzeit
QRG: 145.275 MHz
Echolink: 797053
Einmal wöchentlich treffen sich die Mitglieder des OV Y38 zur Ortsrunde auf der 2m-Lokal-QRG 145.275 MHz. Seit Ende 2021 ist die Runde aber gar nicht mehr so lokal, wie es den Anschein haben könnte, denn über einen internetfähigen FM-Hotspot ist die OV-Frequenz mit einem SVXLINK-Relfektor verbunden und auch via Echolink erreichbar. Quasi ein Mini-Simplex-Relais. Wenn der persönliche Eindruck des Autors nicht trügt - und er hat natürlich keinen Referenzwert zum Status vor der Vernetzung - dann könnte es durchaus sein, dass die Bandbelebung auf der OV-Frequenz gestiegen ist. Tatsache ist, dass sich mittwochs in der Regel drei OMs via Echolink zur Runde einfinden und ein bis zwei OMs direkt via Reflektor teilnehmen. Dazu kommen regelmäßig vier bis fünf OMs, die lokal via HF dabei sind. Ganz in Ordnung vermutlich.
Wie kam es dazu?
DG6IMF hatte sich nach langer Abstinenz vom Amateurfunk, vermutlich auch Corona-bedingt zurückbesinnt auf sein altes Hobby. Neben den vielen (neuen) und vor allem unbekannten Betätigungsfeldern auf Kurzwelle, den digitalen Betriebsarten und dem allmählichen Warmwerden mit den Berlinern auf ihren Relais, bestand bald auch der Wunsch, an der Ortsrunde des eigenen OVs teilnehmen zu können. Über mehrere Monate wurden verschiedene technische Lösungen erwogen und wieder verworfen. Eine davon war remoterig. Hierbei wird ein Transceiver über zwei Hardware-Controller fernbedient. Das geschieht auf recht komfortable Art und Weise, denn ein absetziges Bedienteil vorausgesetzt, bedient man gewissermaßen das Funkgerät über das gewohnte Panel mit Display und allen Bedienelementen. Kompatibel ist dieses System jedoch nur mit einigen wenigen Geräten der großen Hersteller. Für UKW wäre aus verschiedenen Gründen nur ein IC 2725 von Icom in Frage gekommen. Fazit: gute Punkt-zu-Punkt-Lösung, aber keine weitere Vernetzung möglich, eingeschränkte Geräteauswahl und recht teuer.
Neben dieser Recherche fiel auch immer wieder ein Blick auf SVXLINK von Tobias Bloomberg. Relaisbetreibern längst bekannt, kontrolliert SVXLINK den Ablauf einer Relaissteuerung in Software. Die Hardwareanforderungen beschränken sich vereinfacht gesagt auf einen Linux-fähigen PC (Raspberry Pi ab Version 2 reicht aus) und eine Soundkarte. Die HF-seitigen Aufwendungen bleiben natürlich bestehen, besonders wenn es ein Duplex-Relais sein soll und dieses womöglich noch eine Ablage 600 KHz bewältigen muss. Ein Simplex-Relais ist dagegen mit relativ überschaubarem Aufwand aufzubauen.
Für die ersten Gehversuche mit svxlink ist es noch eleganter, wenn man sich zunächst nicht um die HF-Hardware kümmern muss, denn die Lernkurve ist steil und es benötigt einige Zeit bis das Verständnis über Talkgroups (TG), Logics und Reflektoren geformt ist. So ist es recht praktisch, wenn der Transceiver als Platine auf den Raspberry aufgesteckt werden kann und ein vollwertiger Hotspot entsteht. Hotspots für die digitalen Betriebsarten DMR, D-Star und C4FM existieren bereits seit vielen Jahren, aber für analoges FM (!!!) gab es bisher nichts Vergleichbares. Diese Lücke füllen inzwischen zahlreiche (Eigen-) Entwicklungen. Populär sind der DJ-SPOT, FM-Cube von SP0DZ oder der Shari. Da die Konfiguration von svxlink nicht ganz trivial, aber nach Meinung des Autors überschaubarer ist, als die Einrichtung von Code-Plugs für DMR, bringen einige Hotspots von Hause aus bedienerfreundliche Benutzeroberflächen mit sich, die die Ersteinrichtung erheblich vereinfachen. Hier ist in der Regel nur noch das Call und der Benutzerzugang zum Reflektor (Vermittlungsserver zwischen den HF-Clients) einzutragen. Für die Verbindung zwischen dem QTH des Autors in Potsdam und der OV-Runde in Finsterwalde wurde ein eigener Reflektor eingerichtet (siehe Abb.), der permanent zwei FM-Hotspots verwaltet - seit Anfang 2022 ist noch ein dritter Client dazugekommen, der von Steffen, DL5SFI in Leonberg. Darüber hinaus baut der Potsdam-Fiwa-Reflektor eine Verbindung zu Echolink auf, was einen weitere Kanal für die Teilnahme an der OV-Runde öffnet.
Was zwischen Potsdam und Finsterwalde im Kleinen werkelt, existiert mit dem FM-Funknetz auch im Großen. Hier verbinden sich mehr als 200 Clients (echte Relais und Hotspots), um deutschlandweit mit einander in Kontakt zu treten. Eine großartige Erweiterung hinsichtlich der Relaisvernetzung in Deutschland und einen Blick wert:
Link zum FM-Funknetz:
FM-Funknetz Dashboard (hier sieht man, wer über welche TG verbunden ist:
https://fm-funknetz.de/dashboard/
FM-Funknetz-Wiki:
https://wiki.fm-funknetz.de/doku.php?id=start
<... to be continued ...>
Diplome
Historie
Amateurfunk und Geschichte der Klubstation Finsterwalde
Wie alles begann
Im Jahre 1963 existierte in Finsterwalde eine Ausbildungsgruppe unter dem Namen „Nachrichten", die der Trägerschaft „Gesellschaft für Sport und Technik (GST)" unterstand und eingegliedert war als Grundorganisation des „Kreis-Radio-Clubs" der GST. Zu dieser Zeit war der Süden Brandenburgs, oder besser gesagt der Südosten des Bezirks Cottbus hinsichtlich Amateurfunkaktivitäten ein "weißer Fleck" auf der Landkarte. Aus diesem Grund sollte eine Amateurfunk-Klubstation aufgebaut werden. Mit vier Funkfreunden als Ausbilder wurde damit begonnen, Morsetelegrafie, Sprechfunk, Technik und praktischer Funkbetrieb mit der FK 1a usw. zu vermitteln. Als Ausbildungsort wurden Räumlichkeiten der Arbeitsgemeinschaft „Elektrotechnik / Rundfunktechnik" in der „Station Junger Techniker und Naturforscher" in Finsterwalde zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus unterstützte der Leiter der AG die Ausbildung in technischen Fragen und mit vorhandener Technik.
Als bekannt wurde, dass zu Beginn des Jahres 1964 ein lizenzierter Funkamateur aus Cottbus beruflich nach Finsterwalde kommt, wurde die Ausbildung zu diesem Zeitpunkt komplett abgebrochen.
Im März 1964 übernahme Walter Sprecher, DM2ABF, die Geschicke des Amateurfunks in Finsterwalde. Unter seiner Leitung wurde die Ausbildung mit den übriggebliebenden Interessenten in Richtung Amateurfunkprüfung wieder aufgenommen und der Aufbau einer Amateurfunk-Klubstation begann. Im Sommer 1964 (genauer Termin offen) erhielten wir das Klubrufzeichen DM4GF mit Walter, DM2ABF, als Stationsleiter. Drei Prüflinge stellten sich zur Prüfung, wobei zwei OMs das Ziel einer Mitbenutzerlizenz erreichten (DM4ZGF, Lotar Herrmann und DM4YGF, Dieter Reiß). In dieser Zeit wurde auch ein TI-1 für die Klubstation gesucht. Im angrenzenden „Haus der Jungen Pioniere", in Finsterwalde auch unter dem Namen „Weißes Haus" bekannt, erhielten wir eine, kleine Räumlichkeit in bester Lage, hoch oben im Dachgeschoss. Der Bodenraum wurde entrümpelt, instandgesetzt und mit Unterstützung der Station Junger Techniker und der GST zu einem Stationsraum ausgebaut.
Die Ausstattung der Klubstation
Eine hervorragend arbeitende Antenne (40m Doppelzeppelin-Antenne mit Hühnerleiter-speisung) und ein Sender (Eigenbau für 80,40, 20m) mit 2PA-Röhren P35- Input ca. 150W sowie ein russischer Empfänger KWM waren der Anfang auf KW. Im Oktober 1964 wurde der WADM-Contest erfolgreich bestritten. Der „weiße Fleck" Finsterwalde im Amateurfunk war beseitigt !
Mit der genannten Stationsausrüstung wurde bis Anfang 1966 gearbeitet. Als der Eigenbausender dann seinen Geist aufgab und die Antenne wegen Umbauarbeiten am Haus weichen musste, begann die Zeit der 10RT (Panzerfunkstation modifiziert). Das erste QSO mit der 10RT ist auf den 31.03.1966 datiert.
Neue Zeiten
Eingeholt von der politischen Wende im Land konnte die Auflösung des Ausbildungszentrum "Nachrichten" nicht verhindert werden und so musste auch die Klubstation aus den angestammten Räumlichkeiten ausziehen. Es folgte ein großes Aufräumen und Abschiednehmen. Das Dachgeschoß des Weißen Hauses bildete unsere Klubstation bis zum 31.05.1995, die bis dahin unter den Rufzeichen DM4GF und Y51ZF, zuletzt unter DK0FIW zu hören war. Zeitgleich übernahm OM Heinz-Werner, DL9UGF die Leitung des OV und trat damit ein schweres Erbe an. Ohne den gemeinsamen Treffpunkt verlagerten sich allmählich alle Aktivitäten der Funkamateure in den privaten Bereich.
Die regelmäßigen Treffen wurden, wenn auch ohne eigene Räumlichkeiten, in der Gaststätte „Fichteplatz" in der Gartenanlage am Krankenhaus weitergeführt. Weitere Ortswechsel folgten. Die neuen Tatsachen erforderten ein generelles Umdenken, um noch sagen zu können, die Klubstation Y38 existiert und lebt. Inzwischen ist es der Zusammenhalt der Mitglieder und die zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten bei Fielddays, die sich unter einem Verständnis von "Klubstation" zusammenfassen lassen. Auch gibt es immer wieder Bestrebungen, eine Klubstation an einem festen Ort mit eigenen Räumlichkeiten zu etablieren.
Wir bleiben gespannt.
Bisherige Betätigungsfelder
Unmittelbar mit dem Amateurfunk als zentraler Mittelpunkt waren die folgenden Betätigungsfelder an der Klubstation bis zur Wende relevant:
- Training Funkpeilen für verschiedenen Altersklassen
- Instandsetzung der Funkpeiltechnik (Eigenbau-Sender und Empfänger)
- Kreisreparatur-Kollektiv
- Technische Betreuung und Messtechnik für Eigenbaugeräte der Funkamateure
- Vorhaltung eines Werkzeugparkes für mechanische Bearbeitung
- Erweiterung und Verbesserung der Geräte der Klubstation, manchmal auch unter
- Verwendung kommerzieller, ausrangierter Technik
- Schulung des Wissens der Funkamateure und Mitglieder des Klubs; Vorbereitung auf
- Prüfungen
- Teilnahme an Contesten und Funkpeilwettkämpfen; Funkpeilwettkämpfe wurden auch
- selbst organisiert und durchgeführt
Im Bereich Technik wurden unter anderem (ebenfalls nur bis zur Wende bzw. bis zum
Mai 1995) folgende Projekte realisiert:
- Antennenbau für die Klubstation (KW und UKW)
- 10RT anpassen für die KW
- Fernschreiber TS63 für Amateurbelange umbauen
- Bau eines 2m-Sender mit einem erstandenen Selbstbauempfänger
- Aufbau und Inbetriebnahme des Computers AC I (LP war vorhanden)
- Übernahme des TELTOW 215C ( KW 80-10m ); Zentralentwicklung und Bau in der Lehrlingswerkstatt in Teltow bei Berlin
- Nutzung eines PC (RCS Finsterwalde; Leihgabe ) für das RTTY ( Funkfernschreiben als Ersatz für den Krachmacher TS63
- Teilnahme an der „Messe der Meister von Morgen" in Leipzig (1983) mit dem Eigenbau „Automatisches Konstantstromladegerät für 12 NC-Kleinsammler"
- (Die NC-Akkus wurden für die Funkpeilempfänger benötigt)
- Bau eines Ladegerätes mit Schrittschaltwerk für Funkpeilsender
DG0UMF, Fiwa., Jan. 2010
modifiziert von DG6IMF (Jun, 2023)
Kontakt
Cornelia Schreiber, DM7PCH |
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