Hier ein Bericht zu den Versuchen von Bernd, DG6QF, und Torsten, DM1TS, den Wetterberg via 5 GHz-Technik anzubinden:
Wie angekündigt, haben wir dieser Tage trotz mistigem Wetter einen Feldversuch gestartet, um das Contest-QTH in JO61OC mit einer stabilen Internetanbindung zu versorgen. Dieses QTH könnte nach aktuellen Ideen auch das QTH für den Digi DB0DLN werden, sofern es keine Störungen auf den Contestbändern gibt.
Als Basisstation diente ein Wohnhaus in einem Dorf auf halbem Wege zwischen Roßwein und Waldheim, dort wurde eine der beiden NS5 auf dem Dach angebaut und mit dem LAN verbunden. Die Gegenstelle war mein Auto mit 12/220V-Transverter, der zweiten NS5, einem Fotostativ und einem kleinen EeePc.
Bei Nebel und Schneeregen ging es los und die Richtung konnte nur erahnt werden. Die ersten Versuche fanden am Ortsrand von Roßwein statt, von wo aus die größte Chance auf Sichtverbindung zu dem Haus bestand. Der Aufbau ging schnell: NS5 an das Stativ gebunden, PoE-Adapter an den Strom und die grobe Richtung zu dem Wohnhaus angepeilt. Nach dem Booten der NS5 war der Link sofort da, das "S-Meter" in Form der LED-Zeile schlug aus und ich konnte die Basisstation anpingen. Die Antwortzeiten lagen stabil bei 2ms. Das Drehen der Antenne brachte zumindest optisch keinen Unterschied, wegen der Trägheit der Anzeige und meinem Solokampf konnte ich schlecht eine wirklich Optimierung machen. Aber mir hat das Ergebnis ausgereicht. Noch ein kleiner Speed-Test im Internet und dann habe ich wieder abgebaut.
Die Entfernung betrug hier ca. 6,7km, ob freie Sicht besteht, müssen wir mal bei klarem Wetter schauen.
Danach ging es zum Wetterberg nach JO61OC. In 318m Höhe war der Wind unangenehm und die nassen Schneeflocken brannten schon leicht beim Aufschlag auf die Haut. Egal - gleicher Aufbau wie am anderen QTH - aber es blieb still. Der Scann über das Band brachte keinen Erfolg, die Basisstation wurde nicht gehört. Die Entfernung betrug laut Google-Messung 9,23km und wir wussten bereits, dass es haarig würde. Bei schönem Wetter hatten wir da schon mal mit dem Fernglas geschaut und es gibt keine direkte Sicht. In ca. 500m Entfernung ist ein Dorf und da steht ein Gutshof mit vielen Bäumen genau im Weg.
Mein Kumpel war aber recht gut ausgerüstet und so haben wir seine Klappleiter und auch ein KG-Rohr benutzt, um die Antenne etwas nach oben zu bekommen. Und siehe da - es ging dann doch noch.
Die Feldstärke war zwar deutlich geringer, trotzdem kam der Link zustande und ich konnte den Speedtest wiederholen.
Die Bilder:
Wir haben dann schnell abgebaut und noch etwas philosophiert; der endgültige Standort der Antenne ist auf mind. 6m über Grund geplant, das sind nochmals locker 3m mehr als heute. Hinzu kommt die nur "geschätzte" Richtung auf beiden Seiten. Auch hier lässt sich bestimmt noch das eine oder andere dB rausholen. Am Ende war ich sicher, dass wir das QTH zuverlässig anbinden können; wenn wir dazu vielleicht noch größere Anlagen mit mehr als den 14dBi-Antennen benutzen, sollte es auf Dauer gut klappen. Wettertechnisch waren wir sicher auch am unteren Ende der Skala - Nebel und Schneeregen sind denkbar schlechte condx.
Mein Fazit:
Trotz der von den maximal 40Mhz auf 5Mhz verringerten Bandbreite der NS5 konnte ein sehr schneller Link ohne zusätzliche RIG aufgebaut werden. Die optische Sicht spielt eine wichtige Rolle und ich denke, dass man die heute "geschafften" knapp 7km noch deutlich überbieten kann, sofern man sich sieht.
Wenn dann auch noch leistungsfähigere Antennen zum Einsatz kommen würden, steht selbst einer "long-range"-Vernetzung nix im Wege.
73, Torsten, DM1TS
Hier gibt es die Bilder von dieser Aktion