Leitfaden für die Jugendarbeit im DARC
Kann man heute noch Jugendliche für den Amateurfunk begeistern?
Ganz eindeutig JA!!!!
Sehr viele Kinder und Jugendliche sind fasziniert von der Technik und den Amateurfunk kann man ihnen nahebringen.
Dazu soll dieser kleine Leitfaden dienen.
Viele Jahre Erfahrung in der Jugendarbeit dienen dazu als Vorlage.
Es ist ein Leitfaden mit vielen Tipps und Hinweisen. Den für sich richtigen Weg muss allerdings jeder selber finden. Nicht alle Hinweise funktionieren immer und jeder OV ist irgendwie anders strukturiert. Trotzdem hoffe ich, dass dieser Leitfaden die Jugendarbeit im DARC weiter voranbringt. Es soll eine "Leitfaden" sein. Jeder macht es anders, jeder Leiter entwickelt seinen eigenen Stil. Und das ist auch gut so. Am Ende zählt doch nur das Ergebnis: Begeisterte Funkamateure!
Die PDF-Version des gesamten Leitfadens Jugendarbeit steht links zum Download zur Verfügung.
Axel (DF9VI)
Das Konzept
Das Konzept
Jugendarbeit beginnt schon früh mit interessierten Kindern! Die meisten anderen Vereine machen es auch so. Die Musikschulen und Fußballvereine fangen sogar schon sehr viel früher an. Unsere Jugendarbeit soll ja nachhaltig sein. Aber einmalige Aktionen bringen uns keine aktiven Funkamateure, die ihr Leben lang dem Hobby und dem DARC treu bleiben. Also: Aller Anfang ist schwer und Jugendarbeit ist sicherlich "Arbeit". Arbeit, die sich ganz sicher lohnt. Und es macht allen riesigen Spaß. Am besten wir beginnen mal ganz von vorn.
Am Anfang steht die Kindergruppe mit Elektronik-Basteln. Wir beginnen mit Reißnageltechnik und bringen den Kindern das Löten bei. Langsam wird´s dann schwieriger, die ersten Schaltungen auf Leiterplatten werden erstellt und unsere Gruppe kennt die wichtigsten Bauteile und weiß was Strom ist. Ab einem Alter von vielleicht 13 Jahren können wir uns mit Mikrocontrollern beschäftigen oder wir bauen mal einen einfachen SDR. Nebenbei erfahren die Kinder immer wieder was von unserem Hobby, lernen vielleicht Morsen und funken unter unserem Ausbildungsrufzeichen. Ab einem Alter von in etwa 14 Jahren beginnen wir mit einem Ausbildungskurs, das bedeutet etwas mehr Theorie und weniger Basteln. Der Kurs kann ruhig 1-2 Jahre dauern. Wichtig ist, die Jugendlichen nicht zu überfordern und den Spass an unserem tollen Hobby den Kindern nahe bringen. Und noch etwas ist ganz wichtig: Zur Jugendarbeit gehören auch noch andere Dinge, unsere Kinder und Jugendlichen sollen sich ja wohlfühlen und gerne kommen. Also hin und wieder mal einen Ausflug machen. Warum im Sommer nicht mal ins Freibad mit der Gruppe oder einen Film im Kino anschauen? Das sommerliche Grillfest ist ein wichtiger Bestandteil und natürlich der Fieldday mit dem ganzen OV.
Wenn alles klappt, haben wir dann 1-2 Jahre später eine Gruppe funkbegeisterter Jugendliche mit "Lizenz" die nach neuen Aufgaben suchen.
Aller Anfang ist schwer
Aller Anfang ist schwer
Wer zum ersten Mal mit Kindern was macht, fängt natürlich langsam und eventuell mit einer kleineren Gruppe an. Wer absolut keine Erfahrung mit einer Bastelgruppe hat, sollte erst einmal mit einer Ferienspielaktion beginnen. Die meisten Städte und Gemeinden bieten das in den Ferien an. Größtenteils werden sogar die kompletten Kosten übernommen. Bewährt hat sich eine Kombination auch einem kleinen Foxoring (6-8 Sender) und anschließendem Basteln. Natürlich bauen wir eine Morsetaste und probieren diese anschließend aus. Die Bauanleitung finden wir hier:
Bauanleitung für Reißnagelprojekte
Zum Abschluss wird gegrillt. Für 10 Kinder benötigen wir mindestens 3-4 Betreuer. Interessierte Kinder laden wir zu weiterem Basteln ein. Entweder ins OV-Heim oder wir besorgen einen Klassenraum in einer Schule. Mal bei der Gemeinde nachfragen, irgendwas geht immer.
Wie bereite ich meine Helfer vor?
Wir machen einen Bastelnachmittag und jeder Helfer baut eine Reißnagelschaltung nach. Ist doch ganz einfach für einen erfahrenen Funkamateur? Wichtig: Nur was man selber mal gebaut hat, kann man den Kindern auch richtig erklären!
Die erste Gruppe hat vielleicht nur 5 Kinder. Im Sinne einer nachhaltigen Jugendarbeit ist das zu wenig, aber zum Üben genau richtig. Nach einem Jahr haben wir genügend Erfahrung gesammelt und können mit einer weiteren Gruppe anfangen oder wir nehmen weitere Kinder auf.
Wie gewinnen wir die Teilnehmer?
Wie gewinnen wir die Teilnehmer?
Gar nicht so schwierig, wenn man es richtig macht.
Hier eine Auflistung der Möglichkeiten:
Flyer verteilen. Ca. 1000 Flyer in Wohngebieten nähe Veranstaltungsort. Das reicht oft schon aus, um genügend Kinder zu bekommen. Ein Muster kann am Ende dieser Seite herunter geladen werden. Der Flyer muss so gestaltet sein, dass sich die Zielgruppe auch angesprochen fühlt!
2. Sommerferienprogramm Vorteil: Man lernt die Kinder schon vorher kennen und kann gezielt Kinder ansprechen. Den Kindern einen Flyer mitgeben, wo sie sich bei Interesse melden können. Und die Adressen von interessierten Kindern notieren.
3. Artikel in Tageszeitung oder Gemeindeblatt. Ist meist nicht sehr erfolgreich, da die Zielgruppe nicht direkt angesprochen wird. Als Zusatz zu anderen Werbeaktionen natürlich sinnvoll.
4. Schulen. Welche Schulen müssen wir ansprechen? Da wir Kinder ab 10 Jahren möchten, sind die Grundschulen sehr interessant. Die Kinder sind da natürlich noch etwas zu jung, aber es soll ja erst einmal nur ein Schnupperbasteln stattfinden, um sich als Verein bekannt zu machen. An vielen Schulen gibt es einen Förderverein. Die Verantwortlichen dafür einfach mal anrufen. Oder mit dem Direktor der Schule sprechen. Vielleicht gibt es ein Sommerfest, wo man sich vorstellen kann. Oder einfach mal über die Schulleitung Kinder zu einem Schnupperbasteln einladen. Werbung an weiterführenden Schulen ist nach der Erfahrung Vieler meist nicht so sehr erfolgreich. Versucht hier, einen engagierten Lehrer zu finden, der etwas Werbung für uns macht. Schwierig aber in einzelnen Fällen vielleicht machbar: Gestaltet eine Unterrichtsstunde in einer Klasse über ein bestimmtes Thema (Wie funktioniert das mit dem Funken?).
5. Weihnachtsmarkt. Außer Punsch und Waffeln bieten wir Bausätze an. Zusammen mit dem Bausatz bekommen die Kinder einen Gutschein für einen Bastelnachmittag bei uns im Clubraum
Muster für Flyer
Muster für Flyer
Wie alt sollten die Kinder sein?
Wie alt sollten die Kinder sein?
Das optimale Einstiegsalter ist nicht immer ganz einfach zu finden. Dazu sind Kinder doch zu unterschiedlich. Bewährt hat sich eine untere Altersgrenze von 10-11 Jahren. Außerdem sollten die Kinder nicht älter als 12 Jahre sein. Zum einen sollte unsere Gruppe möglichst aus Kindern in der gleichen Altersgruppe bestehen. Zum anderen sind ältere Kinder auch schwieriger zu bekommen, da sie ihre Interessen oft schon anderweitig festgelegt haben. Außerdem brauchen wir ja auch etwas Zeit, um unserem Nachwuchs den Amateurfunk schmackhaft zu machen. Und sind die Kinder wiederum zu jung, haben wir sie sehr lange in der Gruppe, denn für einen Amateurfunkkurs sollten die Kinder schon mindestens 14 Jahre alt sein. Gut wäre es, wenn die "Lizenz" dann innerhalb von 2 Jahren erreicht ist. Ab einem Alter von ca. 16-17 Jahren wird es sicher in der Schule anspruchsvoller. Einige gehen in die Berufsausbildung, für die anderen steht das Abitur an.
Optimal also: Einstiegsalter ca. 11-12 Jahre. Früher anfangen schadet sicher nicht, kostet aber Ressourcen.
Wo kann man mit Kindern basteln.
Wo kann man mit Kindern basteln.
Für unsere Gruppe brauchen wir einen passenden Raum. Anfangs reicht ein Raum, denn wir mit anderen Gruppen teilen. Viele Städte und Gemeinden unterhalten Jugendzentren oder Gebäude für vereinsgebundene Jugendarbeit. Für die Schulen sind die örtlichen Landratsämter oder Liegenschaftsämter zuständig. Manchmal lässt sich auch über die VHS was machen.
Für nachhaltige Jugendarbeit benötigen wir aber unbedingt fest zugeteilte oder besser noch eigene Räume mit einer Funkstation.
Feste Räume bekommt man über die Gemeinde oder Stadt. Allerdings ist es nicht ganz einfach, was zu bekommen, und das auch noch möglichst kostengünstig. Gute Chancen haben wir mit einer bestehenden Kinder- oder Jugendgruppe. Viel und gute Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld helfen sehr. Tipp: Nicht direkt zu den zuständigen Ämtern gehen sondern sich gleich an den Bürgermeister wenden. (Öffentliche Sprechstunde oder öffentliche Veranstaltung nutzen.) Oder an ein Gemeinderatsmitglied oder einen Vertreter einer Partei wenden. Und nehmt am jährlichen Stadtfest mit einem Bastelstand teil und macht so auf Euch aufmerksam!
Raum und Ausstattung
Raum und Ausstattung
Für eine Gruppengröße von 10-12 Kindern und mit 2-3 Betreuern brauchen wir schon einen etwas größeren Raum. Ein abschließbarer Schrank für Bauteile und Werkzeug ist ebenfalls sehr sinnvoll.
Als Erstausstattung reichen pro Kind ein einfacher Lötkolben (Niederspannung!), ein Hammer, ein einfacher Seitenschneider und eine Spitzzange aus. Für die Gruppe insgesamt dann noch ein paar Schraubendreher, Pinzetten usw. Jedes Kind sollte einen kompletten Werkzeugsatz haben. Ein Schälchen, um die Bauteile reinzulegen und ein Brett, um den Tisch nicht zu beschädigen, sind ebenfalls eine sinnvolle Anschaffung. Unbedingt notwendig ist die Anschaffung von Schutzbrillen, die die Kinder beim Löten tragen sollten! Beim Löten auf eine gute Belüftung achten!
Wieviele Betreuer sind notwendig?
Wieviele Betreuer sind notwendig?
Bei einmaligen Aktionen (Ferienprogramm) mit unerfahrenen Kindern benötigt man für 2 Kinder mindestens einen Betreuer. Hier ist mehr besser. Anders sieht das in einer Bastelgruppe aus. 10 Kinder im Alter von 10-12 Jahren können problemlos durch 2 erfahrene Jugendleiter betreut werden. Ganz zu Anfang schadet es aber auch sicher nicht, 1-2 Betreuer mehr zu haben. Zu viele und ständig wechselnde Betreuer führen bei den Kindern zu Irritationen und es bilden sich nicht die notwendigen Beziehungen. Andererseits ist es durch nur einen Betreuer bei jüngeren Kindern schon aus Sicherheitsgründen nicht machbar.
Sollte so ein Fall auftreten und ein Springer steht nicht zur Verfügung, sollte der Bastelabend abgesagt werden. Tipp: In so einem Fall mal die Eltern fragen. Also: Optimal sind 2 Betreuer, die kontinuierlich die Gruppe leiten und 1-2 weitere Betreuer als Springer.
Bei regelmäßigen Bastelaktivitäten muß jeder Betreuer das erweiterte Führungszeugnis vorlegen. Diese Vorgabe unseres Vereins ist unbedingt zu beachten. Weitere Infos dazu findet man hier:
http://www.darc.de/ajw/erw-fuehrungszeugnis/
Wie oft und wann soll man sich treffen?
Wie oft und wann soll man sich treffen?
Zu Anfang reicht es, alle 14 Tage einen Bastelabend oder Bastelnachmittag anzubieten. Vielleicht abends von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr? 1 ½ Stunden reichen für das Alter aus. Einige Gruppen treffen sich nur alle 4 Wochen. Nach einer solch langen Zeit haben die Kinder aber wieder viel vergessen und wenn dann auch noch Termine wegen Feiertage ausfallen, wird es schwierig.
Wichtig sind regelmäßige Termine, die eindeutig sind. Die Kinder bekommen am Anfang ein Blatt mit den Terminen für mindestens ein halbes Jahr. Auch die besonderen Termine, wie Fieldday, Sommerfest usw. sollten vermerkt sein. Die Eltern müssen sich ja darauf einstellen können. Später als 20:00 Uhr sollte man nicht machen, die Kids müssen ja am nächsten Tag zur Schule. Und abends vor 18:00 Uhr ist auch nicht gut. Samstag Nachmittage eignen sich auch als Basteltreff. Die Zeiten aber bitte genau einhalten, also nicht überziehen. Vor Allem wenn die Kinder noch abgeholt werden.
Nach 2 Jahren ist wöchentlich schon sinnvoll, wenn von den Betreuern her machbar. Jetzt sollten es auch schon 2 Stunden sein.
Bastelprojekte und Material
Bastelprojekte und Material
Gibt es jede Menge auf den Seiten des AJW-Referates
Viele erprobter und nachbausichere Schaltungen findet man bei den Bastelprojekten.
Im ersten Halbjahr sollte man besonders bei jüngeren Kindern bei der Reißnageltechnik bleiben. Das ist einfach, gibt schnell ein Erfolgserlebnis und man lernt den Umgang mit dem Lötkolben. Richtig Löten lernen die Kids aber erst mit dem Löten auf Leiterplatten. Das Kaufen von Bausätzen ist auf Dauer aber zu teuer. Bei fast allen Schaltungen sind die Eagle-Dateien dabei. Es gibt billige Anbieter, die uns Leiterplatten fertigen. Besser ist es aber, wir machen sie selber. Ältere Jugendliche können da gut mit eingebunden werden. Wir sind viel schneller und flexibler und es macht auch Spaß. Auf einen Bestückungsaufdruck können wir gern verzichten. Die Bastler bekommen ein fertiges Muster und einen Ausdruck von der Bestückungsseite aus Eagle. Das reicht völlig aus.
Das Entwickeln und Ätzen machen wir lieber selber und halten dabei die Sicherheitsvorschriften (Schutzbrille und Kittel) ein. Das Entsorgen der Chemikalien ist hingegen meist kein Problen. Die meisten Städte und Gemeinden nehmen das auf ihren Wertstoffsammelstellen kostenlos entgegen.
Das Bohren der Leiterplatten können ältere Kinder übernehmen. Aber auch hier ist eine Schutzbrille unbedingt notwendig. Größenverstellbare Schutzbrillen bekommt man Online für ca. 2 Euro pro Stück.
Jungs und Mädchen
Jungs und Mädchen
Auch Mädchen haben Spaß am Elektronik-Basteln! Mädchen sind sehr wichtig in einer Gruppe. Sie machen die Gruppe spannender und sind gut für eine ausgeglichene Atmosphäre. Oft sind Mädchen motivierter, fleißiger und arbeiten sauberer. Wir machen da selbstverständlich keinen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen, sollten aber die Teilnahme von Mädchen fördern. Natürlich machen unsere Mädels die Lizenz und bleiben dabei!
Und wenn sich keine Mädchen anmelden?
Dann können wir ja etwas nachhelfen. Veranstalten wir doch einfach ein "Mädelsbasteln". Dabei bieten wir spezielle Projekte an, die für Mädchen interessant sind, z.B. die blinkende Katze oder den Farbwürfel. Einmal dabei, haben sie in der Regel genauso viel Spaß dabei wie Jungs.
Wie finanzieren wir die Jugendarbeit?
Wie finanzieren wir die Jugendarbeit?
Richtig gemacht ist das nicht schwierig! Zuerst einmal sind alle Kinder und Jugendliche von Anfang an Mitglied des DARC. Beim Erstkontakt gibt es gleich das Aufnahmeformular. Die Mitgliedschaft ist selbstverständlich und sollte nicht diskutiert werden. Argumente für die Mitgliedschaft wegen „Versicherungsschutz“ usw. sind nicht nötig. Es ist eine Selbstverständlichkeit wie in allen anderen Vereinen auch. Und der Mitgliedsbeitrag ist mit 30 Euro im Jahr sehr gering.
Materialkosten tragen die Kinder. Eine Reißnagelschaltung kostet ca. 2-3 Euro. Die Kinder bringen das Geld mit und bekommen dafür das Material. Bei größeren Projekten wie Roboter oder SDR-Empfänger kann der OV einen Zuschuss geben. Der Roboter kostet ca. 60-80 Euro. Die Kinder sind damit aber auch länger beschäftigt. Natürlich fallen noch weitere Kosten an. Verbrauchskosten wie z.B. Lötzinn oder Kosten für die Räume. Wenn die Kinder gerne kommen und was dabei lernen sind die Eltern vielleicht auch bereit, hier einen Beitrag zu leisten.
Weitere Zuschüsse sind über den Distriktsvorstand möglich. Hier gibt es Budgets zur Unterstützung von Jugendaktivitäten und Ausbildung. Also bei Eurem Distriktsvorstand nachfragen.
Eine gute Idee ist es, Firmen anzuschreiben („Bettelbriefe“) und um Spenden zu bitten. Erstellt eine mehrseitige Broschüre, in der die Arbeit des OVs und die Jugendarbeit gut dargestellt wird. Im Schreiben sollte man darauf hinweisen, welchen Nutzen die Firma davon hat. Manche Gemeinden bieten den Vereinen die Teilnahme am Weihnachtmarkt, Stadtfest usw. an. Die Vereine können dort Getränke oder Waffeln verkaufen. Viele Städte und Gemeinden unterstützen Vereine oder Jugendarbeit direkt mit einem gestaffelten Betrag pro Mitglied und Jahr.
Die Förderung der Jugendarbeit ist in den Bundesländern etwas unterschiedlich geregelt. In vielen Städten gibt es einen Stadtjugendring, in den Kreisen oft einen Kreisjugendring. Eine Mitgliedschaft dort kann Vorteile bringen, verpflichtet aber manchmal auch zur Mitarbeit. Über Stadt- und Kreisjugendring werden die Jugendgruppen mit Informationen versorgt, es werden Veranstaltungen organisiert und oft auch Jugendgruppen finanziell unterstützt. Also unbedingt mal beim Stadt- bzw. Kreisjugendring anfragen!
Wie gestalten wir das Basteln?
Wie gestalten wir das Basteln?
Kinder im Alter von 10-13 Jahren bilden unsere Bastelgruppe. In diesem Alter, auch „Robinsonalter“ genannt, sind Dinge wie Schatzsuchen, Detektiv spielen, Forschen und Entdecken sehr wichtig. Fast alle Kinder in diesem Alter basteln gerne.
Wir fangen an mit einer einfachen Reißnagelschaltung. Die Morsetaste bietet sich hier an. Mit der fertigen Taste versuchen wir uns im Morsen. Das wird zu einem Ritual. Ab jetzt wird zu Beginn jedes Bastelabends 10 Minuten gemorst. Nach einigen Wochen können die Kinder die gängigsten Zeichen unterscheiden und hören bestimmte Wörter sehr genau heraus.
Zu Anfang gibt es Kooperationsspiele zum besseren gegenseitigen Kennenlernen. Wir bauen einen Stromkreis. Die Kinder bekommen einiges an Material, Draht, Reißzwecken, Batterie, Birnchen, Holzbrettchen. Aufgabe ist es, die Birne auf der einen Seite des Tisches mit der Batterie auf der anderen Seite zu verbinden. Das funktioniert nur, wenn alle mitarbeiten.
Wir nehmen ein Ohmmeter und bilden einen Kreis. Ist der Kreis geschlossen, zeigt das Ohmmeter einen Widerstand an. Lässt jemand los, ist der Stromkreis unterbrochen.
Wir besorgen günstige PMR-Funkgeräte und machen ein Spiel. Ein Kind morst über das PMR-Gerät aus einem anderen Raum. Die anderen Kinder müssen herausfinden, was gemorst wird. Mit den PMR-Geräten üben wir das Funken. „CQ von Marc, bitte kommen“, usw. Wir machen einen Spaziergang und nehmen die Geräte mit. Ein Betreuer läuft mit 2 Kindern voraus und lotst diese über Funk zu einer Eisdiele, wo es die Belohnung gibt.
Weiter geht es mit Reißnagelprojekten. Eine Liste mit Anfängerprojekten findet sich auf den Seiten des AJW-Referates unter www.darc.de/der-club/referate/ajw/jugend/.
Wir machen Lötübungen, indem wir 1,5mm² abisolierte Drähte zu einem Leuchtturm zusammenlöten. Oben drauf kommt eine Blink-LED Die Gruppe braucht Messgeräte. Einfache Multimeter unter 20€ reichen völlig aus. Zwei Kinder bedienen ein Gerät. Wir messen Widerstände. Wir vergleichen den gemessenen Wert mit dem aufgedruckten Farbcode. Warum stimmt nur ungefähr überein?
Die Kinder bekommen die Aufgabe, den Farbcode zum nächsten Mal auswendig zu lernen. Dann gibt es ein Spiel. Wer erkennt auswendig die meisten Widerstände? Wir messen Kondensatoren, Spulen, Leuchtdioden usw.
Schlachtfest. Wir besorgen einige ausgediente Geräte, wie CD-Player, Radio, Verstärker usw. und bauen diese in der Gruppe auseinander. Ausgebaute Teile werden anschließend erklärt und wenn möglich, die Funktion überprüft (Bei Lautsprechern, Schaltern usw.)
Wir haben immer Kinder, die schneller sind als die Anderen. Hierfür gibt es „Pufferprojekte“. Ein elektronischer Würfel auf Leiterplatte, ein Lauflicht oder Ähnliches kommt immer gut an. Oder eine Drahtbiegearbeit anbieten, z.B. ein Flugzeug aus Draht ein Leuchtturm mit LED oder der LED-Würfel.
Jeweils in bestimmten Abständen, z.B. jährlich, bekommen die Kinder eine Urkunde. (Teilnahmebestätigung). Hiermit wird dem Kind die regelmäßige Teilnahme bescheinigt. Die Bestätigung enthält eine kurze Auflistung der Kenntnisse, die das Kind im letzten Jahr erworben hat.
Nach einem Jahr steigen die Anforderungen an die Bastelkids. Jetzt werden die Unterschiede sichtbar. Einige arbeiten schnell und selbstständig, andere sind langsam und wieder andere sind unkonzentriert und ständig am „quasseln“. Dazu ein paar Tipps aus der praktischen Erfahrung.
Man versucht eine Teamarbeit. Maximal 3 Kinder bekommen ein „besonderes Projekt“. Zum Beispiel: Wir bauen ein Haus. An Material stehen Kupferdrähte (1,5mm² abisoliert) zur Verfügung. Vorgegeben wird die ungefähre Größe (nicht zu klein). Was soll alles in das Haus hinein? Licht, Solaranlage, Garage mit Garagentor, Annäherungsschalter für Licht. Die Kinder können jetzt ihre Kreativität zeigen und Teamarbeit lernen. Die Betreuer beobachten nur noch und helfen, wenn es nicht mehr weitergeht.
Schwächere Kinder bekommen einfachere Aufgaben. Mit Draht lässt sich viel machen. Das ist natürlich keine „Strafarbeit“ sondern eine „besondere anspruchsvolle Aufgabe“. Ziel ist auch die Erziehung zur Selbstständigkeit. Die Kinder sollen versuchen die Probleme selber zu lösen. Wir beseitigen die Fehler nicht mehr, wir geben nur Hinweise.
Die Gruppe baut jetzt kompliziertere Schaltungen wie z.B. einen Fledermausdetektor oder den automatischen Fernsehausschalter. Ein schönes Projekt ist jetzt auch der Lautsprecher mit Verstärker und eingebauter Lichtorgel.
Von Zeit zu Zeit werden längere Unterrichtseinheiten eingebaut. Themen, die jetzt dran sind: Was ist Amateurfunk und was kann man alles damit machen? Interesse finden bestimmt Vorführungen an der Clubstation mit PSK 31 oder andere Betriebsarten, wobei die Kinder selbst aktiv sein dürfen. Es gibt schöne Filme über Amateurfunk. Aber hier bitte eine passende Auswahl treffen. Man kann jetzt schon mal die Landeskenner vorstellen oder das Buchstabieralphabet auswendig lernen lassen. Spielerisch natürlich und da fällt uns da bestimmt sofort was ein. Wer weiß 10 Landeskenner? Welche Länder mit Landeskennern grenzen an Deutschland usw.
Natürlich wird jeder Geburtstag gefeiert, zumindest aber dem Kind gratuliert. Normalerweise bringt dann das Geburtstagskind etwas zum Naschen mit. Natürlich gibt es eine Weihnachtsfeier, wenn möglich mit dem ganzen OV zusammen. Die Kinder helfen bei den Vorbereitungen und bringen auch was zu Essen oder Naschereien mit.
Das Basteltagebuch
Das Basteltagebuch
Das Basteltagebuch kann als Hilfestellung dienen und viele Anregungen geben, wie man einen Bastelabend gestalten kann. In wenigen Sätzen ist beschrieben, was die Gruppe gemacht hat. Ist sicher auch eine nette Erinnerung für später. Das Tagebuch ist chronologisch aufgebaut in umgekehrter Reihenfolge, d.h. der neueste Eintrag kommt zuerst. Viel Spass beim Lesen!
Elektronik-Basteln mit Kindern von 10-12 Jahren
Tagebuch der Bastelgruppe von P31
23.März
Wir programmieren! Heute ging es los. Nach einer kurzen Einführung entstand das erste Programm: die blinkende LED. Im Laufe der Stunde wurden es dann immer mehr LEDs, bis überall die Lauflichter rotierten.
Hiermit endet das Basteltagebuch. Aus der Bastelgruppe ist die Mikrocontroller-Gruppe geworden. Jetzt geht es ums programmieren um dann später den Roboter bauen zu können.
9.März
Alle Bastelprojekte sind jetzt abgeschlossen. Etwas Neues muss her. Wir lernen das Programmieren. Heute gab es eine kurze Einführung, was ein Mikrocontroller ist und wie das mit dem programmieren so geht. Nächstes Mal wird es dann ernst. Wir werden das erste Programm schreiben.
23.Februar
Alle Lautsprecher sind fertig. Endlich. Neues Projekt: Der automatische Fernsehausschalter. TV ADE! Nach einer Stunde funktionierten die meisten Geräte schon. Nebenbei gab es noch Ausbildungsfunkbetrieb. Werner, DK1VP, hat diese Aufgabe übernommen.
9.Februar
Wir haben ein neues Mitglied. Samuel ist ab jetzt dabei. Sein Erstlingswerk: Der Elektroschocker. Das Projekt "Lautsprecher mit Lichtorgel" nähert sich dem Ende. Unsere Jugendrelaisvernetzung wurde fleißig für ein paar QSO´s nach Lengede genutzt. Achim stellte SSTV vor. Ein Bild wird mit einer Kamera aufgenommen und über Funk gesendet. Ein weiteres Funkgerät empfängt die Signale und ein PC wandelt diese wieder in ein Bild um.
26.Januar
Fast fertig. Nur noch ein paar kleinere Fehler beseitigen. Die ersten Gehäuse sind zusammengenagelt. Am Anfang haben wir eine halbe Stunde Unterricht gehabt. Was sagt man bei einem Funkgespräch? Was ist ein Relais? Wie funktioniert Echolink?. Charlise und Maxim haben ihre ersten QSL-Karten bekommen.
12.Januar
Es geht weiter! Angefangen haben wir das neue Jahr mit Morsen. Danach haben wir einige Lötübungen gemacht. Dann gings wieder los. Die Lichtorgel muss jetzt fertig werden. Das Projekt gestaltet sich aber aufwendiger, als gedacht. Aber die ersten Schaltungen funktionieren.
8.Dezember
Alle Kinder sind jetzt mit dem Projekt Lautsprecher mit Lichtorgel angefangen.
Leider sind die Ersten immer noch nicht fertig, das Projekt ist doch sehr umfangreich. Zum Abschluß haben wir noch eine kleine Weihnachtsfeier gemacht, Es gab Waffeln und Punsch zum trinken. Jetzt ist erst einmal Weihnachtspause. Im nächsten Jahr geht es weiter.
24.November
Der Lautsprecher mit Lichtorgel wurde weiter gebaut. Und die Projekte Lichtbaum und Farbwürfel fertiggestellt.
10.November
Weihnachten steht vor der Tür. Und so haben wir eine anderes Projekt eingeschoben: Den "Lichtbaum". Er besteht aus vielen Lichtwellenleitfasern, die von einer Farbwechsel-LED angestrahlt werden. Mit einer 9-V-Batterie leuchtet der Strauß in allen Regenbogenfarben über viele Tage.Solche Lichtbäume wollen wir dann auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen. Einige Kinder haben dann noch den bunten Würfel gebaut.
27.Oktober
Unser Neues Bastelprojekt: Ein Verstärker mit eingebauter Lichtorgel. Da Ferien sind, waren diesmal nicht alle Kinder da. Wir sind aber schon mal mit dem Bau des NF-Verstärkers auf Leiterplatte angefangen. Nächstes Mal unterbrechen wir das aber, denn Weihnachten steht vor der Tür. Wir müssen was für den Weihnachtsmarkt basteln. Das ist jetzt wichtiger.
13.Oktober
Heute hatten wir mal richtig Unterricht. Es ging um Strom, Widerstände und Leuchtdioden. Wie berechnet man einen Vorwiderstand für eine LED? Welche Spannnung fällt an einer LED an? Warum ist das bei verschiedenen LEDs unterschiedlich? Danach haben wir das nächste Projekt besprochen. Wir werden einen Verstärker bauen und in in ein Gehäuse mit einem Lautsprecher einbauen. Außerdem bauen wir noch eine Lichtorgel mit 9 LEDs ein.
29.September
Die Sirenen lärmen jetzt bei einigen, aber nicht alle sind fertig geworden.
Nächstes Mal geht es weiter.
15.September
Heute haben wir angefangen, eine Sirene auf Leiterplatte zu bauen. Die Sirene macht einen ziemlichen Lärm. Zu Anfang des Abends haben wir erklärt, was sich in den letzten Wochen im Clubraum geändert hat und was in den nächsten Wochen alles so geplant ist. Und es gab eine Zusammenfassung über die bisher verwendeten elektronischen Bauteile.
Die Bastelgruppe gibt es jetzt schon fast ein Jahr. In diesem 2. Jahr werden wir anspruchsvollere Projekte angehen. Zu diesem Zweck möchten wir die Gruppe teilen, um die Betreuung verbessern zu können. Es wird also demnächst zwei Bastelgruppen geben. Außerdem werden noch weitere Kinder hinzukommen.
Sommerferien
21.Juli
Letztes Mal vor den großen Ferien. Der Blinkturm wird fertig gebaut und alles funktioniert. Die Kinder bekommen ihre Teilnahmebescheinigung. Nach den Sommerferien geht es weiter. Wir haben seit November viel gelernt und viel Spaß gehabt und alle sind schon sehr gespannt, wie es nach den Ferien weitergeht.
7.Juli
Weiter gings mit dem Bau des Leuchtturms aus Draht. Gar nicht so einfach, die einzelnen Teile zusammenzulöten. Manchmal braucht man sogar 2 Lötkolben, um die Drähte zu erhitzen. Die meisten Türme sind jetzt fertig. Beim nächsten mal bauen wir die Blinkelektronik.
23.Juni
Die Ferien sind vorbei und die Gruppe ist wieder vollständig. Heute basteln wir einen Leuchtturm mit 4 blinkenden Leuchtdioden. Der Turm besteht aus Kupferdraht. Das Zusammenlöten nach der Vorlage ist schon etwas mühsam. Einige sind dabei auch durchaus kreativ und bauen einen Turm nach eigenen Vorstellungen. Nächstes Mal kommt die Blinkelektronik dran.
16.Juni
Pfingstferien und WM. Heute Abend spielt Deutschland. Kommt überhaupt jemand? Ja doch! Immerhin 5 Kinder sind gekommen und weiter Geräte auszuschlachten. Die kleine Gruppe hatte wieder einmal viel Spass.
26.Mai
Mit dem Multimeter haben wir Spannungen und Widerstände gemessen. Danach ging es ans Ausschlachten. Viele elektronische Geräte wurden "fachgerecht zelegt". Da gab es Drucker, Radios, Lautsprecher, MP3-Player und noch viele andere spannende Sachen. Einige Kinder haben auch Teile mit nach Hause genommen. Nächstes Mal gehts weiter mit Ausschlachten. Es ist noch genug da.
12.Mai
Los gings mit einigen Morseübungen. Klappt mittlerweile sehr gut. Die Morsezeichen werden drahtlos an einen Empfänger übertragen. Wir haben gelernt, wie man mit unseren Multimetern Schaltungen auf Durchgang prüft und wie man einen Widerstand richtig mißt. Danach durften wir mit den kleinen Robbys spielen. Der ganze Tisch war eine einzige Fahrbahn. Die Robbys haben wir mit LEDs versehen und das Licht ausgeschaltet. Das war ein buntes Geflacker.
28.April
Im Theorieteil gab es heute einen Film über Spannung und Strom.
Danach haben alle ihre Roboter fertiggestellt. In einem kleinen Wettbewerb wurde auch der schnellste Roboter gefunden. Das gab natürlich eine Belohnung. Kevin hat mit einer Gruppe versucht, die Roboter zu tunen.
Da machen wir nächstes Mal noch weiter. Ein par Kinder haben dann anschließend noch am Kurzwellengerät gelauscht und auf der OV-Frequenz unter Ausbildungsrufzeichen gefunkt.
7.April
Kleiner Roboter 2. Teil. Wir haben weiter an dem Roboter gearbeitet. Nächstes Mal wird er bestimmt fertig!
24.März
Wir bauen unseren ersten kleinen Roboter. Er hat 2 Motoren die auf einer Leiterplatte montiert sind. Die Elektronik besteht aus einem optischen Koppler, 2 Transistoren und 2 Widerständen. Er kann entlang einer schwarz-weißen Kante fahren. Das ist jetzt etwas schwieriger zu bauen und so lassen wir uns etwas Zeit. Natürlich haben wir zu Anfang wieder etwas gemorst.
10.März
Jetzt sind wir 10 Kinder. Yunis ist neu dabei. Wir haben den elektronischen Würfel auf Leiterplatte gebaut und dabei unsere ersten Erfahrungen damit gemacht. Nicht alle sind fertig geworden, aber es sieht schon ganz gut aus.
24.Februar
Die meisten Kinder sind mit dem Schubladenwächter fertig geworden. Einige haben auch schon den Melodienspieler in Reißnageltechnik gebaut. Mittlerweise sind sie recht schnell geworden. Hat dann auch überall ohne große Probleme funktioniert. Damit ist das Kapitel "Reißnageltechnik" vorläufig abgeschlossen. Wir kommen dann ab nächstes Mal zu Leiterplattenprojekten.
10.Februar
Restabreiten erledigt. Einige konnten schon mit der Alarmschaltung "Schubladenwächter" beginnen. Natürlich wurde wieder gemorst und Achims Handfunkgeräte ausprobiert.
27. Januar
Jetzt sind wir schon 9 Kinder. Heute haben wir den Bausatz Heißer Draht fertiggestellt. Unsere beiden Neuen Haben ihre Morsetaste gebaut. Natürlich haben wir wieder gemorst. Diesmal auch über Funk mit 2 kleinen Funkgeräten.
13. Januar
Wir beginnen mit dem "Heißen Draht" und erfahren einiges über das richtige Löten. Wir werden nicht ganz fertig,
aber beim nächsten Mal gehts dann ja weiter. Außerdem Morsen wir natürlich. Diesmal gestalten wir einen Anruf:
"Felix de Maxime" usw.
16.Dezember
Was ist ein Kondensator? Wir bauen unsere Sirene fertig. Am Ende funktioniert alles.
9.Dezember
Jetzt sind wir schon 7 Kinder. Wir lernen den Widerstand kennen. Gebaut wird eine 2-Ton-Alarm.
25.November
Heute basteln wir eine Sirene und lernen, was Strom ist.
11.November
Heute sind wir schon 5. Heute wird erst wieder einmal gemorst. Danach bauen wir unsere eigene Morsetaste fertig
28.Oktober 2013
Wir beginnen mit 4 Kindern und bauen erst einmal die Morsetaste. Wir lernen was Morsen ist und geben unseren Namen
Die Jugendgruppe
Die Jugendgruppe
Ab einem Alter von in etwa 13-14 Jahren ändert sich was. Die Kinder kommen in die Pubertät. Damit ändern sich auch die Persönlichkeiten und die Interessen. Die Gruppe an sich wird wichtig und die Beziehung zu den Leitern ebenso. Die Kinder werden langsam zu Jugendlichen. Aus der Bastelgruppe wird die Jugendgruppe. Jetzt heißt es aufpassen und die Bedürfnisse der Kinder/Jugendlichen zu erkennen.
Mehr Teamarbeit könnte jetzt sinnvoll sein. Eine kleinere Gruppe überlegt sich zusammen mit dem Leiter ein Projekt und führt es selbstständig – mit Unterstützung des Leiters – durch.
In der großen Gruppe kommt mehr Unterricht ins Spiel. 30-45 Minuten sind jetzt schon machbar. Auch hier macht es die Mischung. Also an einem Abend etwas Theorie und etwas Praxis. Dann wird es nicht langweilig.
Es ist jetzt übriges völlig OK, wenn mal der Eine oder die Andere keine Lust hat. Dann darf man auch mal einfach nur „quatschen“. Darf nur nicht zu oft passieren… Die persönlichen Beziehungen der Kinder untereinander und zu den Leitern sind der Garant für eine gut funktionierende Gruppe!!!
Ein paar Tipps, was man außer Basteln noch machen kann:
- · Im Sommer mal mit der ganzen Gruppe Eis essen gehen
- Ferienprogramm und Kinder aus der Gruppe als Helfer einsetzen·Ausflug an einem Wochenende
in ein technisches Museum (Sinsheim, München, Heilbronn, Speyer, Stuttgart, Besichtigung Flughafen, ...) - Sommerfest mit Spielen, Funken, Foxoring, Lagerfeuer
- Besuch von Ham Radio, Fichtenfielday, UKW Tagung usw.
- Freibadbesuch, Geocaching, Schlittschuhbahn, Bowling
- Spieleabend, Party feiern, Filmabend, gemeinsam was kochen
- Funktag - raus auf die Wiese und Antennen ausprobieren
Aufsichtspflicht
Aufsichtspflicht
Wer Jugendarbeit macht, sollte über die wichtigsten rechtlichen Dinge informiert sein. Sinnvoll ist auf alle Fälle der Besuch von entsprechenden Schulungen. In vielen Städten und Gemeinde wird der Erwerb der "Juleica" abgeboten. Auf unseren Seiten finden sich hierzu detaillierte Hinweise.
Hier nur einige grundsätzliche Hinweise:
Aufsichtspflicht
bedeutet, dafür zu sorgen, dass die Kinder keinen Schaden erleiden oder anderen Schaden zufügen. Das ist dem Alter gemäß anzuwenden.
Wichtig sind:
Pflicht zur Information
Das Kind auf Gefahren aufmerksam machen
Überwachen
Je nach Alter reichen Stichproben
Notfalls eingreifen
Bei offensichtlicher Gefahr eingreifen
Wir halten uns natürlich an das Jugendschutzgesetz. Kein Alkohol an Jugendliche unter 18 Jahre. Keine Tabakwaren an Jugendliche. Wir sollten selber mit gutem Beispiel vorangehen und auf Alkohol und Rauchen verzichten, wenn Jugendliche anwesend sind.
Natürlich haben wir 1. Hilfe-Material vor Ort. Für die meist kleineren Pannen reicht in der Regel ein Pflaster. Sollte sich das Kind am Lötkolben verbrennen, so reicht das Kühlen unter fließendem Wasser meist aus. Keine Salben o.ä. verwenden! Vielleicht denken wir auch mal darüber nach, einen 1. Hilfe-Kurs zu besuchen. Meist liegt der letzte ja schon weit zurück.
Belehrung
Bei Kindern wird von euch erwartet, dass ihr sie vor den Gefahren des alltäglichen Lebens warnt (z.B. vor heißen Herdplatten, elektrischen Geräten, Spiel mit gefährlichen Gegenständen wie z.B. Messern oder Sägen, Spiel mit Feuer, Werfen mit Steinen, Raufereien, grober Unfug usw.)
Jugendliche brauchen über die alltäglichen Gefahren nicht unbedingt gewarnt werden, weil hier vorausgesetzt werden kann, dass sie diese Warnungen bereits im Kindesalter bekommen haben. Das gilt aber nicht, wenn ihr guten Grund habt, das Gegenteil anzunehmen!
Jugendliche müssen allerdings belehrt und gewarnt werden, wenn Gefahren zu erwarten sind, die nicht alltäglich sind (bei Aufenthalten im Zeltlager, bei Auslandsfahrten, beim Umgang mit Spiritus, Benutzung von Äxten, Beilen und Sägen, bei Bootsfahrten, Bergwanderungen, beim Schwimmen in unbekannten Gewässern usw.) und auch (auch wenn's überflüssig klingt): Vor der unbefugten Benutzung
Bei Ausflügen und Fahrten
müssen von allen Teilnehmern unter 18 Jahren Einverständniserklärungen der Eltern eingeholt werden. Sinnvollerweise stehen auf der Einverständniserklärung auch die Kontaktdaten der Eltern für den Notfall bzw. vorzeitiger Rückkehr. Bei Fahrten ins Schwimmbad ist von den Eltern unbedingt anzugeben, ob der/die Teilnehmer/in in tiefem Wasser schwimmen darf.
Auch wichtig: Nahrungsmittelunverträglichkeiten und ob die Einnahme von Medikamenten durch den Betreuer überwacht werden soll.
Bei mehrtägigen Ausflügen und Fahrten oder wenn es spät wird sollte man sich zusätzlich für alle Teilnehmer unter 16 Jahren eine schriftliche Erziehungsbeauftragung ausstellen lassen. Damit übertragen die Eltern bestimmte Erziehungsaufgaben (Begleitung, Aufsicht) an den Betreuer, so dass gewisse Sperrzeiten für Kinder und Jugendliche (Kino, Disco, Gaststätten) wegfallen. Erziehungsbeauftragte können nur Personen über 18 Jahren sein.
Selbst wenn man in den seltensten Fällen mit seiner Jugendgruppe in die Disco geht ist es immer gut, wenn man die Ermächtigung zur Aufsicht schriftlich vorweisen kann.
Musterdokumente für Einverständniserklärung und Erziehungsbeauftragung gibt es beim AJW-Referat auf Anfrage.
Das erweiterte Führungszeugnis
In der Vergangenheit gab es in Deutschland immer wieder Fälle, in denen Menschen mit einer pädosexuellen Neigung ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich der Jugendpflege und -betreuung oder in Sportvereinen etc. suchten, um mit Minderjährigen in Kontakt zu treten. Oft ist es dabei zu sexuellen Gewalttaten gegen die betreuten Kinder und Jugendliche gekommen.
Um diesen Menschen den Zugang zu Aufgaben der Jugendarbeit zu erschweren bzw. verhindern, hat der Gesetzgeber zum 1. Mai 2010 die Grundlage für das erweiterte Führungszeugnis geschaffen, das für Personen erteilt wird, die beruflich, ehrenamtlich oder in sonstiger Weise kinder- oder jugendnah tätig sind.
Es geht hierbei nicht um einen „Generalverdacht“ gegen die ehrenamtlichen Betreuer, deren Engagement ausgesprochen wichtig und daher nicht hoch genug zu schätzen ist. Vielmehr soll die Regelung des § 72 a SGB VIII als ein neuer Ansatz zur Entwicklung eines verbesserten und allgemeinen akzeptierten Konzepts zum präventiven Kinderschutz verstanden werden. Mehr Infos auf den DARC-Seiten im Mitgliederbereich (anmelden!) unter erw. Führungszeugnis.
Es ist selbstverständlich, dass alle, die Jugendarbeit im DARC betreiben, ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Der Aufwand ist gering und steht in keinem Verhältnis zu dem, was passiert, wenn etwas passiert. Und wir können auch gern vor unseren Eltern darauf hinweisen.
Das Leiten einer Gruppe
Das Leiten einer Gruppe
Was bedeutet es, eine Gruppe Kinder oder Jugendlicher zu "leiten"? Wie gehen wir miteinander um, so dass sich alle, Kinder, Jugendliche und Leiterteam, wohlfühlen? Und wie motivieren wir unser Team? Was ist, wenn es mal Probleme gibt? Hierzu ein paar wenige Sätze, die uns etwas in die Thematik einführen.
Partnerschaftlich und flexibel
Wir gehen flexibel und partnerschaftlich mit den Kindern und Jugendlichen um. Flexibel bedeutet hier situationsabhängig. Kritik ist möglichst zu vermeiden. Positive Verstärkung fördert die Motivation. Die Motivation kann durch Belohnungen verstärkt werden. Ist Kritik notwendig, dann niemals vor der Gruppe äußern!!
Nicht: „das ist aber schlecht, was Du gemacht hast“, sondern: „das kriegst Du besser hin“
Nicht: „das ist unsauber gelötet“, sondern: „mit etwas mehr Übung wird das super“
Der beste Führungsstil ist das Vorbild. Ein rauchender Jugendleiter ist in dieser Hinsicht sicher kein gutes Vorbild. Wer unpünktlich anfängt, sollte nicht erwarten, dass die Jugendlichen pünktlich sind. Ein Jugendleiter, der begeistert ist von seinem Hobby, wird auch die Jugendlichen begeistern können. Eine Gruppe braucht Ziele. Führen bedeutet, Ziele abzusprechen und diese gemeinsam mit der Gruppe erreichen. Ein guter Jugendleiter sollte auch delegieren können und Verantwortung abgeben. Dabei natürlich die Jugendlichen nicht überfordern.
Autorität
Autorität ist die Möglichkeit, auf Jugendliche einzuwirken. Autorität haben wir allein schon wegen unserer Fachkompetenz und wegen unseres Alters. Autorität kann man aber auch verlieren, z.B. durch falsches Verhalten in einem Konfliktfall oder durch Ungerechtigkeiten, in dem man jemanden bevorzugt usw. Autorität bewahrt man durch Vorbild sein, klare Ansagen und durch innere Ruhe. „Wer sich aufregt, hat meist schon verloren“.
Konflikte
Konflikte sind in einer Gruppe etwas Normales. Wie kann man Konflikte lösen?
Durch Gespräche, überzeugen, Einsicht wünschen. Oder man bietet einen Kompromiss oder eine Alternative an. Wenn sich keine Lösung finden lässt, ist vielleicht eine zeitweilige Trennung oder schlimmstenfalls ein Ausschluss die einzige Lösung. Wichtig ist, dass der Jugendleiter ruhig und sachlich bleibt. Ungerechtigkeiten sind unbedingt zu vermeiden. Bei Kindern hilft oft schon Ablenken, also mit einem anderen Thema beginnen. Jugendliche haben oft auch das Problem schon beim nächsten Mal vergessen.
Konsequenzen
Völlig eindeutig ist natürlich, dass körperliche Gewalt niemals eine Lösung ist. Durch sachliche Gespräche lassen sich die meisten Konflikte lösen. Wenn es wirklich nicht mehr anders geht, also das Kind oder der Jugendliche uneinsichtig ist, bleibt uns eigentlich nur der zeitweilige oder ganze Ausschluss von der Veranstaltung oder aus der Gruppe. Gespräche mit den Eltern sind selten sinnvoll. Davon ist in der Regel abzuraten, da es das Vertrauensverhältnis nachhaltig zerstören kann.
Mobbing
Mobbing, und im speziellen die verbale Gewalt wird von Erwachsenen oft unterbewertet und als Spaß oder Neckerei abgetan, fügt den Opfern aber auf Dauer erheblichen psychischen Schaden zu.
Daher sollten wir als Betreuer für das Thema Mobbing sensibel sein und verbale Angriffe bereits im Ansatz unterbinden bzw. die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
Beispiel für Mobbing: ein übergewichtigen Teilnehmer immer “der Dicke” nennen.
Auch rassistische Sprüche oder die Verwendung von “schwul” als Synonym für “doof” hat bei uns nichts zu suchen.
Wer sich tiefer mit dierser Materie beschäftigen will, der sei auf die zahlreiche Literatur verwiesen. Schulungen werden in vielen Städten und Gemeinden angeboten (VHS, "Juleica").
Hier einige empfehlenswerte Seiten:
Infos zur Jugendleitercard
www.praxis-jugendarbeit.de/themensammlung-Jugendpaedagogik.html
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Selbstverständlich sind wir regelmäßig in der Presse präsent. Ein Artikel pro Monat wäre perfekt, ist aber in der Praxis kaum zu schaffen. Wir nutzen jede Gelegenheit, uns zu präsentieren.
Was gehört in die Presse?
· Neue Jugendgruppe gegründet
· Jugendgruppe sucht Verstärkung
· Morsezeichen in der Luft – Kinder basteln beim DARC
· Jugendarbeit beim DARC- hier wird nicht nur gefunkt
· Teilnahme am Sommerferienprogramm (Kinder betreuen Kinder!!!)
· CQ CQ Weltweiter Funkverkehr am „KidsDay“
Der OV sollte einen eigenen Flyer haben, der bei passender Gelegenheit weiter gegeben werden kann. Ein guter Internetauftritt ist das Aushängeschild des OV. Dank CMS ist das Pflegen der Seiten sehr einfach. Dass wir Jugendarbeit machen, gehört auf die erste Seite. Wichtig sind viele Bilder. Die Bilder sollten sich vergrößern lassen und eine gewisse Qualität haben. Die interessantesten Bilder sind immer die mit Personen, die was Spannendes tun.
Die Internetseiten spiegeln die Aktivitäten des OVs wieder. Es ist auch durchaus interessant, was vor 3 Jahren los war. Am besten auf die rechte Seite gut sichtbar eine Terminleiste anlegen.
Schaut Euch mal die folgenden Seiten dazu an:
www.darc.de/p19
www.darc.de/p31
Umgang mit Bildern
Umgang mit Bildern
Fotos sind sehr wichtig. Wir brauchen sie für unsere Internetseite und für Veröffentlichungen aller Art. Auch die Eltern sind an guten Fotos immer interessiert. Wie wäre es mit einer Jahres-CD an alle Eltern?
Auch die Kinder und Jugendlichen schauen sich gern die Bilder an. Eine bunte Pappe mit ein paar aufgeklebten Fotos machen sich gut im Clubraum. Oder eine kleine Bildershow über die Aktivitäten der Gruppe auf der Weihnachtsfeier?
Um Bilder von Kindern veröffentlichen zu dürfen, benötigen wir die Einverständniserklärung der Eltern. Lasst Euch diese Erklärung gleich zu Anfang von den Eltern unterschreiben. Normalerweise gibt es hiermit keine Probleme.
Der Weg zum Amateurfunk
Der Weg zum Amateurfunk
Wichtig ist die langsame und stetige Heranführung an den Amateurfunk.
Wenn neue Kinder zu uns kommen, ist das erste Projekt der Bau einer Morsetaste in Reißnageltechnik. Diese Tasten begleiten uns in den folgenden Monaten. Die Kinder lernen ihren Namen morsen. Wir rufen CQ und lernen spielerisch die "Funker-Geheimsprache". Das wird für die nächsten Wochen ein Ritual zu Anfang eines jeden Abends. Es gibt viele spielerische Ansätze, um das alles interessant zu machen:
Jeder legt ein kleines Morsediplom ab.
Wir morsen mit PMR-Funkgeräten
Das geht auch mit einer Taschenlampe
Wer kann seinen Namen fehlerfrei morsen?
usw.
Neben den Basteleien zeigen wir den Kindern immer wieder mal, was es für tolle Möglichkeiten im Amateurfunk gibt:
- Wir führen SSTV vor
- Wir funken in PSK 31
- Wir zeigen einen Film über den Amateurfunk
- Wir machen eine "Schnitzeljagd" mit Funkgeräten
- Wir lauschen einem Amateurfunksatelliten (oder der ISS)
- Wir lassen die Kinder zu Kurzwelle (40m oder 80m) funken
- Wir demonstrieren Relaisfunk
- Wir zeigen, was APRS ist
Wir haben unzählige Möglichkeiten, Kinder von unserem Hobby zu begeistern!
Ab einem Alter von ca. 14 Jahren ist irgendwann der richtige Zeitpunkt gekommen, anspruchsvollere Projekte anzubieten und mehr Selbstständigkeit zu verlangen.
Folgende Projekte bieten sich an:
- Bau eines Frequenzgenerators
- Signalübertragung (Sprache, CW, Musik) über Licht
- Bau eines SDR-Receivers
- Bau eines Frequenzzählers
Jetzt beginnen wir mit einem Amateurfunkkurs. Wie bereiten wir die Jugendlichen darauf vor? Wir müssen auch hier wieder die Begeisterung wecken. Wir bieten was ganz besonderes an und setzen uns gemeinsam ein Ziel:
Beispiele hierfür könnten sein:
- Wir wollen über den Mond funken (EME machen). Was brauchen wir dafür.
- Wir wollen über Amateurfunksatelliten mit Amerika funken
- Wir wollen gemeinsam die Lizenz machen
- Wir wollen einen Contest gewinnen
- Wir bauen einen Repeater
- Wir wollen von unserer Clubstation alle Länder Welt erreichen
- Wir wollen (ein bestimmtes) Diplom erwerben
Die Jugendlichen werden viel Ehrgeiz daran setzen, ihr Ziel zu erreichen.
Aufgabe der Betreuer ist es, deren eigene Begeisterung für die Sache rüber zu bringen.
Der Amateurfunkkurs
Der Amateurfunkkurs
Wichtig ist, keinen Druck auszuüben. Alle Jugendlichen müssen motiviert sein und das Ziel, die Lizenz, erreichen wollen. Die Motivation Funkamateur zu werden muss von den Jugendlichen selber kommen. Aufdrängen bringt gar nichts! Und wir können uns auch Zeit lassen. Wir müssen nicht jetzt sofort anfangen. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Jugendlichen fragen: Wann geht es endlich los?“
Wie bauen wir denn einen solchen Kurs speziell für Jugendliche auf?
Der Kurs sollte so interessant wie möglich gestaltet werden. Es sollte vor Allem nicht in Schule ausarten. Da verliert man schnell die Lust. Wir nehmen uns viel Zeit und sehen mindestens ein Jahr vor. Den Jugendlichen muss man schon sagen, dass es nicht einfach ist und dass man auch durch die Prüfung fallen kann. Viel Praxis und wenig Theorie ist das Erfolgsgeheimnis.
Fangen wir doch mit dem Bau einer Antenne an. Ein Dipol ist schnell aus Draht gebaut. Dabei kann die Funktionsweise erklärt werden und die Jugendlichen rechnen selber, wie lang der Draht sein muss. Dann wird gemessen, SWR, Vor-/Rückverhältnis. Dann gehen wir nach draußen und untersuchen das Verhalten genauer (Horizontal/Vertikal). Wir verkürzen oder verlängern den Draht. Was passiert?
Als nächstes bauen wir einen Sender. Einfacher Oszillator mit einem 48-MHz-Quarz. Wir testen die Reichweite ohne Antenne und danach mit unserer selbstgebauten Antenne. Zum Funken benötigen wir QSL-Karten. Wir entwerfen eine eigene Karte, vielleicht mit einem Gruppenfoto?
Als Bastelprojekt bietet sich der Bau einer HB9CV für 70cm an. Als Material dienen uns Messingröhrchen. Wir bauen ein einfaches SWR-Meter selber aus einem Stück Koaxialkabel. Mehr Aufwand ist es, eine Anzeige mittels LED-Zeile zu realisieren Wir bauen machen einen Ausflug auf eine Wiese und hängen einen KW-Dipol auf. Die Antenne wird getestet und gemessen.
Eine einfache UKW-Antenne (Yagi) wird aus Aluminiumstäben gebaut. Dann gehen wir nach draußen, befestigen die Antenne auf einen kleinen Mast und nehmen das Richtdiagramm auf. Da reichen Bleistift und Papier.
Wir besorgen eine Weltkarte. Dann setzen wir uns alle an die Clubstation und lauschen auf Kurzwelle. Immer wenn ein neues Land gehört wird, markieren wir das auf der Weltkarte. Schaffen wir 50 Länder in einer Stunde?
Es gibt einige nette Videos auf Youtube, z.B. der „Elektrosong“. Das Ohmsche Gesetz wird im RAP-Stil vorgetragen.
Wir nehmen einen Draht und schicken so viel Strom durch, dass er glüht. Wie viel Strom verträgt der Draht? Verträgt anderes Material mehr Strom?
Es gibt einfache und ungefährliche Schaltungen, mit denen die Resonanz deutlich veranschaulicht werden kann (Tesla-Spule). So etwas kann als Teamarbeit entstehen.
Wir zeigen, was Hochfrequenz noch so kann und bringen ein Birnchen an einer Antenne zum leuchten. Hierbei erklären wir die Stromverteilung auf einem Draht.
Modulation kann mit einer einfachen Schaltung am Oszilloskop erklärt werden. Es gibt auch interessante Software dazu im Netz.
Spule und Transformator erklären wir mit kleinen Java-Applets, die im Internet frei verfügbar sind. Den Transformator versteht man besser, wenn man selber einen gebaut hat. Zwei Spulen, ein Eisenkern und dann messen, was rauskommt.
In Diskussionen vermitteln wir, was man darf und was man nicht darf und gewinnen ein Verständnis für Gesetzestexte.
Wir machen ein Spiel. Aus einer Liste sagt einer ein Land und die anderen müssen den Landeskenner sagen. Das gibt Punkte (oder Gummibärchen). Der Gewinner bekommt eine Belohnung.
Wir nehmen an einem UKW-Contest teil. Ein Nachmittag reicht zum Funken. Nebenbei gibt es ein Lagerfeuer und es wird gegrillt und für die Nichtfunker ein Foxoring oder eine Nachtwanderung veranstaltet. Es gibt billige und durchaus gute Handfunkgeräte aus China um die 30-40 Euro. Wir beschaffen ein paar Geräte und lassen die Kinder untereinander funken. Hierbei natürlich die Bestimmungen beachten! Als OV mit Jugendarbeit sollte man auch über mehr als ein Ausbildungsrufzeichen verfügen.
Wir machen einen Termin mit einem Nachbar-OV aus, in dem es auch Jugendliche gibt. Durch gegenseitige Besuche lernt man sich kennen. Jetzt fällt es leichter, miteinander zu funken.
Das eignet sich gut um gezielt die Prüfungsfragen zu lernen. MIt Technik und Betriebstechnik wird es so kaum Probleme geben. Das macht ja auch alles Spass. Wenn nur die Gesetze nicht wären... Hier hilft aber letzten Endes dann nur stures Auswendiglernen!
Die letzten 6-8 Wochen vor der Prüfung wird nur auf das große Ziel hingearbeitet. Es gibt genügend Software, die zum selbstständigen Üben genutzt werden kann. Besonders die Smartphone-Apps zu diesem Thema sind hervorragend zum Üben geeignet. Diese „Apps“ können „süchtig“ machen! Jedenfalls werden sie von den Jugendlichen hervorragend akzeptiert. Erfolgserlebnisse stellen sich recht schnell ein, wenn auch leider das reine Auswendiglernen damit gefördert wird. Wir machen ein Probeprüfung unter fast realen Bedingungen. Wer bestanden hat darf zur Prüfung.
Was ist Jugendarbeit?
Was ist Jugendarbeit?
Wir bieten Bastelangebote für Kinder und Jugendliche an. Wir veranstalten Lizenzkurse. Ist das Jugendarbeit?
Was schreibt Wiki dazu?
Jugendarbeit ist neben der Bildung und Erziehung im Elternhaus, Kindergarten oder Schule und beruflicher Ausbildung ein weiterer wichtiger, ergänzender Bildungsbereich in der Freizeit der Kinder und Jugendlichen. Ziel der Kinder- und Jugendarbeit ist, zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen beizutragen. Sie soll an den Interessen der jungen Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden. Junge Menschen sollen zur Selbstbestimmung befähigt und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement angeregt und hingeführt werden. Die Kinder- und Jugendarbeit wendet sich grundsätzlich an alle Kinder und Jugendlichen unter 27 Jahren aber hauptsächlich an Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 18 Jahren.
Was bedeutet das für uns?
Wenn wir Jugendarbeit machen wollen, so ist das mehr als Basteln und Funken.
Wir sollten ein ausgewogenes Programm anbieten, das neben Basteln, Funken und Lizenzkurs auch andere Dinge berücksichtigt. Wir können Ausflüge anbieten, wir gehen gemeinsam ins Freibad oder wir sehen uns einen Film im Kino an. Wir grillen oder feiern eine Party.
Erziehung zu demokratischem Verhalten ist ein ganz wichtiger Punkt. Der Jugendleiter delegiert Verantwortung, gibt also Aufgaben ab. In der Gruppe wird demokratisch beschlossen, was man an Aktionen plant. Es gibt gewählte Jugendgruppenleiter. Alles für uns als Verein wichtige Punkte, um zukünftige Führungspersönlichkeiten für den DARC zu heran zu ziehen. Dazu können wir interessierte Jugendleiter auf Schulungen schicken(Juleica) oder sie selber ausbilden. Geeignete und interessierte Jugendliche ab 16 Jahre übernehmen eine eigene Gruppe. Die Aspekte der Aufsichtspflicht sind hierbei natürlich zu berücksichtigen. Das entlastet uns als Leiter und bindet unsere Jugendlich stärker an den Verein. Und wir haben sinnvolle Aufgaben für unseren Nachwuchs.
Also denkt weiter! Das Vereinsleben besteht nicht nur aus Basteln und Funken. Wir brauchen engagierten und qualifizierten Nachwuchs. Und junge Menschen, die Freude am Hobby und am Vereinsleben haben!
Auszug aus dem SGB (Sozialgesetzbuch)
SGB VIII Jugendarbeit
(1) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.
(2) Jugendarbeit wird angeboten von Verbänden, Gruppen und Initiativen der Jugend, von anderen Trägern der Jugendarbeit und den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe. Sie umfasst für Mitglieder bestimmte Angebote, die offene Jugendarbeit und gemeinwesenorientierte Angebote.
(3) Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören:
1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, naturkundlicher und technischer Bildung,
2. Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit,
3. arbeitswelt-, schul- und familienbezogene Jugendarbeit,
4. internationale Jugendarbeit,
5. Kinder- und Jugenderholung,
6. Jugendberatung.
(4) Angebote der Jugendarbeit können auch Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, in angemessenem Umfang einbeziehen.
Unsere Eltern
Unsere Eltern
Wichtig ist das Einbeziehen der Eltern. Diese sollten informiert sein oder werden, was bei uns so läuft. Anfangs bekommen Eltern ein Infoblatt, auf dem die Ziele der Jugendarbeit dargestellt sind. Auch andere Dinge wie Finanzierung, Ausflüge, Aufsichtspflicht (werden die Kinder gebracht und abgeholt?) sind vorab zu klären. Und natürlich auch die Fotofreigabe nicht vergessen.
Nach einiger Zeit veranstalten wir einen Elternabend. Wir laden in unsere Vereinsräume ein oder besorgen andere geeignete Räumlichkeiten. Es gibt Kaffee und Kuchen. Wir zeigen den Eltern Bilder von den Bastelaktivitäten oder verteilen auf Wunsch CDs mit Bildern. In einem kurzen Vortrag gehen wir darauf ein, was die Kinder schon gelernt haben und erwähnen die Vorteile, die die Mitgliedschaft im Verein hat. Weiter gibt es eine Übersicht darüber was in naher Zukunft so alles geplant ist, möglichst schon mit konkreten Terminen.
Natürlich nutzen wir die Möglichkeit und erzählen den Eltern was über Amateurfunk und was die Kinder davon haben, wenn sie die Zulassung zum Amateurfunkdienst erwerben. Wenn es sich ergibt, kann man die Bastelräume zeigen, Bastelaktivitäten vorstellen und die Funkstation erklären. Wenn die Eltern gut motiviert sind, kann man auch das Thema Geld ansprechen und vielleicht sogar ein paar großzügige Spenden bekommen. Übrigens können die Kinder auch dabei sein und stolz ihre gebastelten Projekte vorstellen.
Eltern sind ein wichtiger Teil unserer Jugendarbeit. Haben wir die Eltern auf unserer Seite ist es viel einfacher, Veranstaltungen wie Fieldday, Conteste, Ausflüge usw. zu organisieren. Und warum beteiligen wir die Eltern nicht? Beim Fieldday könnten Eltern beispielsweise das Grillen übernehmen. Oder sie helfen beim Transport von Ausrüstung mit einem Anhänger aus. Wir können interessierte Eltern auch mal zum Basteln einladen, oder sogar als Helfer gewinnen. Und wer weiß, vielleicht gewinnen wir so sogar Nachwuchs in der älteren Generation?