Auf der diesjährigen HAM RADIO startete das European-Balloon-Projekt (EBP2013) einen Stratosphärenballon, bestehend aus einem polnischen und einem deutschen Nutzlastmodul. Zusätzlich reservierte das Projekt-Team Platz für zwei Nutzlasten im Gesamtgewicht von 300 g, die im Rahmen eines Wettbewerbs vergeben wurden.
150 g waren für Schüler, Jugendgruppen oder ein Schülerteam eingeplant.
Weitere 150 g Nutzlast waren für ein anspruchsvolleres Projekt eines Funkamateurs oder auch eines Elektronikentwicklers vorgesehen. Unsere Jugendgruppen aus Peine (H20) und Wolfsburg (H25) haben gemeinsam ein Konzept für eine kleine Sensornutzlast geschrieben und sich damit in der Kategorie "Jugendgruppe" beworben. Auf Grund der Gewichtsbeschränkung hatten wir uns für eine Mikroprozessor-gesteuerte Nutzlast OHNE Telemetriesender entschieden, die neben
Akku, Solarzelle und Speicherkarte folgende Sensoren enthalten soll:
GPS Empfänger für Höhe und Position
Innentemperatursensor
Aussentemperatursensor
Absolutdrucksensor
Luftfeuchtesensor
Helligkeitssensor (LUX-Wert)
kombinierter Gyro-/Lage-/Beschleunigungssensor
720p Cameramodul
Coulomb-Counter (für Solarstrom)
Weiterhin sollte die Platine vorgerüstet sein um bei einem erneuten Start einen eigenen Sender ansteuern und Sprache sowie 1k2 Packet-Radio aussenden zu können. Als am 7. April endlich das Ergebnis verkündet wurde, waren wir sehr überrascht: Wir wurden mit unserem Konzept in die Kategorie "professionelles Entwicklerprojekt" hochgestuft und haben dort den ersten Platz erreicht. In den folgenden 1,5 Monaten haben wir in jeder freien Minute die Nutzlast-Hardware entwickelt, zusammengelötet und ein Gehäuse dafür gebaut. Nach dem letzten Schultag vor den Sommerfereien sind wir mit beiden Jugendgruppen gleich nach Friedrichshafen aufgebrochen. Viele Jugendliche waren zum ersten Mal auf der HamRadio und wir erlebten 3 sehr interessante Tage, bis am Samstag endlich der Ballon gestartet wurde. Bei Nieselregen und dichten Wolken gestartet, konnten wir den Ballon bald nur noch per APRS am Computer verfolgen. Das Ballon-Team hatte geplant, den Ballon elektromechanisch abzuwerfen, falls er in Richtung Aplen zu treiben drohte. Allerdings hat das System versagt, so dass der Ballon genau Richtung Alpen getrieben und erst über Ischgl geplatzt ist. Gelandet ist der Ballon dann in der Nähe des Reschenpasses in Südtirol. Am nächsten Morgen haben wir unsere Nutzlast nahezu unbeschädigt zurückbekommen und uns gleich an die Datenauswertung gesetzt. Weitere informationen gibt es auf unserer Projektwebseite www.PropellerBallon.de