Flares
Flares sind Erscheinungen auf der Sonnenoberfläche, bei denen kurzfristig gewaltige Energien freigesetzt werden. Wir registrieren sie als Bereiche großer Helligkeit und als Quellen starker Strahlung, die in einem weiten Frequenzbereich auftritt. Es gibt fünf Klassen von Flares (A, B, C, M, X), die sich um jeweils eine Größenordnung (Faktor 1000 in der Intensität) unterscheiden. Beim A-Flare beträgt der gemessene Energiefluß (gemessen im Wellenlängenbereich zwischen 100 und 800 Nanometer) weniger als 100 Nanowatt pro Quadratmeter Meßfläche. Beim X-Flare ist er größer als 0,1 Milliwatt pro Quadratmeter. Diese kleinen Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß der bei einem Flare in die Ionosphäre eingekoppelte Energiebetrag im Gigawattbereich liegt!
Entstehung koronaler Flares
Zwischen einzelnen Sonnenflecken mit unterschiedlicher magnetischer Polarität oder Sonnenfleckengebieten treten starke Magnetfelder auf, die bis weit in den interplanetaren Raum reichen können. In diesen Magnetfeldern ist sehr viel Energie gespeichert. Werden die Magnetfeldstrukturen durch Vorgänge auf der Sonne gestört, so kann die gespeicherte Energie freigesetzt werden. Dadurch wird das durch die Magnetfelder gebundene Plasmamaterial in den interplanetaren Raum geschleudert. Die Photonen (Licht und Röntgenstrahlung) erreichen die Erde nach acht Minuten, die geladenen Teilchen benötigen dafür 30 bis 50 Stunden.