Auf Initiative von Notfunkreferent Oliver, DL7TNY, trafen sich am 23. Februar 2019 insgesamt zehn Funkamateure in der Heinrich-Hertz-Schule in Karlsruhe. Der stellvertretende Notfunkreferent des Distrikt Baden (A), Timm, DL4FLY, hatte den Raum in der Lernfabrik der Schule freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Zusätzlich sind in der Heinrich-Hertz-Schule zentrale Elemente des AREDN-Netzwerks in Karlsruhe installiert, unter anderem eine Telefonanlage. Diese wird bei Ad-Hoc-Netzwerken im Stadtgebiet über Richtstrecken eingebunden.
AREDN (Amateur Radio Emergency Data Network, ausgesrpochen Arden) ist ein vermeshtes Funknetzwerk welches in den Amateurfunkbändern betrieben wird. Seit gut einem Jahr mehren sich in Deutschland die Aktivitäten rund um AREDN. In Karlsruhe gibt es rege Aktivitäten auch in Zusammenarbeit mit einer der dortigen DRK-Gruppen. Timm, DL4FLY, hat zudem verschiedene Informationen sowie Image-Dateien für den Start zusammengetragen.
Anlass genug für Oliver, DL7TNY, die Erkenntnisse der Tests und Experimente zu sammeln um allen Interessierten die gleichen Informationen und Grundlagen bieten zu können. Er möchte vor allem Synergien nutzen, dass nicht jeder das Rad neu erfinden muss. Die von Timm zusammengestellten Dokumente und Informationen werden nach und nach auf der Website des DARC-Bundesreferats als zentrale Informationsplattform zur Verfügung gestellt. In diesem Kompendium soll im Laufe der Zeit zudem eine FAQ-Liste ausgeführt werden.
Jürgen, DL8MA, Notfunkreferent P, gab den Hinweis, dass bei Netzwerken auf die HamNET-Frequenzen geachtet werden soll. Über die Landkarte auf www.hamnetdb.net können vorhandene Linkstrecken angezeigt und in eigenen Planungen entsprechend berücksichtigt werden. Er wünscht sich einen modularen Aufbau des System sowie dazugehörige Anleitungen, damit Anwender die für sie notwendigen Informationen als Bausteine zu einem Gesamtsystem zusammensetzen können.
In der Arbeitsgruppe kam man überein, dass VoIP-Telefonie sowie MeshChat als primäre Anwendung angeboten werden sollen. Sie sind jedem Anwender geläufig und bedürfen keiner besonderen Schulungen. Weitere Module sollen unter anderem E-Mail- bzw. Fileserver/Cloud-Anwendungen sowie Mapserver- oder auch Telemetrie-Module sein.
DL7TNY machte deutlich, dass ihm eine optisch und technisch saubere Präsentation immens wichtig ist. DL4FLY verbaut seine Technik in modularen Flightcases im 10-Zoll-Format. Dieses Format ist in der IT-Technik gängig und daher aus vielen Quellen erhältlich. Jürgen, DL8MA, wiederum setzt stapelbare Sortiment-Kisten ein. Die Technik montiert er auf Bodenplatte und setzt diese je nach Anforderung und Notwendigkeit als Bodenplatte in die Kisten ein. Durch das modulare Stapeln und Fixieren können mit einem Handgriff bis zu 5 Module gleichzeitig bewegt werden.
Weitere Hardware-Empfehlungen sind der Raspberry Pi ab Modell 3, der MikroTik-Router hAP ac lite sowie Geräte von Ubiquiti wie NanoStation oder PowerBeam. Eine Auflistung kompatibler Hardware wird auf der Internetseite des DARC-Notfunkreferats veröffentlicht werden.
Zum Abschluss des Treffens gab Oliver (DL7TNY) einen Ausblick auf die anstehenden Termine des Notfunkreferats. Beim FUNK.TAG am 6. April 2019 in Kassel wird es einen Informationsstand rund um AREDN geben. Zugleich soll während des Messetags eine Belastungstest für ein dort aufgebautes, lokales AREDN-Netz geben. Bei der Hamradio in Friedrichshafen soll neben AREDN ein zweiter Schwerpunkt auf netzunabhängige Stromversorgung gelegt werden.
Für die Hamradio werden noch Helfer gesucht, die an den Informationsständen den Besuchern zu den beiden Themen Rede und Antwort stehen. Interessenten melden sich bitte per E-Mail bei Oliver unter dl7tny(at)darc.de