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Taifun Haiyan

Der Taifun Haiyan – auf den Philippinen „Yolanda“ genannt - trifft am Abend des Donnerstags, dem 7. November, auf die Zentral-Philippien und richtet gewaltige Schäden an.

Die im Prinzip vorgewarnte Bevölkerung war dennoch von der Gewalt des Wirbelsturms überrascht. Funkamateure des philippinischen Amateurfunkverbandes PARA und der Notfunkgruppe HERO hatten soweit es ging ihre Geräte in Sicherheit gebracht bevor der Taifun die Philippinen erreichte. Die Ausmaße übertrafen allerdings alle Erwartungen. Trotzdem konnte in der besonders schwer betroffenen Stadt Tacloban auf der Insel Leyte die Amateurfunkstation DX5RAN aus dem Rathaus der Stadt den Betrieb aufnehmen und umfangreichen Notverkehr abwickeln.

Der DARC hatte die Funkamateure in Deutschland gebeten, die benutzte Kurzwellenfrequenz 7.095 kHz frei zu halten. Selbst wenn der Notverkehr hier in Europa auf dieser Frequenz wegen behelfsmäßiger Antennen und geringer Sendeleistung nicht zu hören ist, könnten europäische QRO-Stationen den Notverkehr auf der Frequenz empfindlich stören.

Nach dem Durchzug des Taifuns erreichten den DARC wegen ausgefallener Telefon- und Internetverbindungen in die betroffenen Gebiete Anfragen von besorgten deutschen Angehörigen philippinischer Bürger nach Hilfe bei der Suche. Die Anfragen wurden an den philippinischen Amateurfunkverband PARA und HERO weitergeleitet.

Am 14.November erhielt der Notfunkreferent des OV F05 (Frankfurt/Main) Jakob, DK3CW, eine Anfrage nach Einrichtung einer Station für das Winlink 2000-Netz. Durch Ferninstallation konnte Jakob die Station von Fred, 4F7FDM, in Mandaue City auf der Insel  Cebu als Winlink-Station einrichten. Sie arbeitet vorerst in der Betriebsart Winmor, da kein Pactor-Modem zur Verfügung steht. Am 19.November konnte Jakob berichten, dass 4F7FDM jetzt als RMS-Gateway-Station auf 7.036,5 kHz in Winmor 500 und auf VHF mit 9k6 als Packet Radio Station rund um die Uhr in Betrieb ist. Eine spätere Erweiterung bzw. Umstellung auf ein PACTOR-Gateway mit Integration in das Radio Only Winlink-Netz (ROWN) ist geplant.

Der Taifun Haiyan gilt mit Windgeschwindigkeiten von 315 km/h und mit Böen von 380 km/h als der einer der stärksten jemals beobachteten Wirbelstürme. Die philippinischen Behörden sprechen von 10.000 Toten und mehreren Millionen obdachlosen Einwohnern. Inzwischen sind Hilfsorganisationen aus vielen Ländern, u.a. das deutsche THW in der Region im Einsatz, der noch Wochen oder Monate dauern wird.

Michael (Mike) Becker, DARC Referat Not und Katastrophenfunk


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