Die Moxon portabel Antenne mit Quansheng Handfunkgerät
Beitrag von Michael(Mike), DL1MHM
Im Internet hatte ich ein Video von Manuel, DL2MAN über einen 2m Moxon Beam gefunden. Die Idee stammt von David, DL1DN. Auch von ihm gibt es ein Video. Das Teil ist faltbar und passt problemlos in einen Rucksack. Beide zeigen auch einen Moxon Beam für 70cm.
Die wichtigsten Teile werden mit einem 3D-Drucker gefertigt. Hört sich nach einem interessanten Projekt an. Also schnell die Daten für den 3D-Druck herunter geladen.
Es werden PVC Rohre mit 10 mm Aussendurchmesser benötigt. Die konnte ich nicht im Internet finden. Aber dann bei Aquarienbedarf waren sie verfügbar. Ein Händler in München hatte sie auf Lager und bei meinem nächsten Besuch in München bin ich dort vorbei gefahren. Leider gab es nur noch drei Stück mit 1 m Länge. Für eine Moxon benötigt man 2 Stück, also habe ich alle drei Teile gekauft, um noch Reserve zu haben.
Die anderen Teile wie z.B. BNC Buchse und Draht fand ich in der Bastelkiste.
Nachdem ich alle Komponenten zusammen hatte, startete ich den 3D-Druck. Leider waren die 10 mm Öffnungen für die Rohre etwas zu eng. Ich musste die Teile 3% größer drucken. Dann passte es. Die Rohre auf die richtige Länge zugeschnitten, die Drähte angelöted und auf die nötige Länge gekürzt und entsprechend dem Moxon Schema mit 3D gedruckten Isolatoren verbunden.
Die Antenne war schnell zusammengesteckt. Ich fand auch noch eine alte Angelrute mit ca. 4 m Länge, nur 400 g leicht. Die sollte als Mast dienen. Die Antenne wird über BNC Kabel angeschlossen. Sie kann horizontal und vertikal polarisiert ausgerichted werden.

Erste Versuche wollte ich mit meinem Quansheng Handfunkgerät mit geänderte IJV Firmware machen. Die neue Firmware kann neben FM und AM auch cw und SSB empfangen sowie FM, cw und DSB senden.
Beim nächsten Spaziergang also alles eingesackt. und an einer geeigneten Stelle ausgepackt und zusammengesteckt. Die 2 m Moxon war in ca. 3 m Höhe über Grund, das HFG angeschlossen und auf 144.300 MHz abgestimmt.

Ein erstes QSO hatte ich mit Wolfgang, DL8MEM in DSB/SSB. Obwohl ich mit dem HFG nur ca. 4W machen konnte, war ich von ihm gut von Aßling nach Moosinning aufzunehmen (ca. 35 km auch durch den Ebersberger Forst) . Ich konnte ihn auch mit Vollanschlag hören, er hatte 200W und eine Yagi. Natürlich ist die Bandbreite grösser als bei USB. Aber man kann tatsächlich im SSB Bereich mit kleiner Leistung und Antenne funken.
Bei weiteren Versuchen einige Tage später konnte ich einen OM nördlich von Salzburg erreichen. Knapp 100km überbrückt, ohne auf einen Berg zu steigen. Natürlich hilft bei solchen Versuchen die Ausrüstung der Gegenstation. Aber für mich macht der Funkbetrieb mit kleiner transportabler Ausrüstung viel Spass. Vielleicht sollte man mal versuchen mit zwei so kleinen Stationen eine größere Entfernung zu überbrücken.

Ich habe dann noch den Bakenbereich abgesucht und konnte einige Baken empfangen. Die weiteste empfangbare Bake war DB0HRF auf dem Feldberg im Taunus, NW von Frankfurt, in ca. 330 km Entfernung. Ein schönes Ergebnis mit so kleiner Ausrüstung vom Acker einen km nördlich von Moosinning in JN58WG. Aber es waren an diesem Tag gehobene Bedingungen auf 2 m.
Weitere Versuche auf den Relais Kanälen in FM in vertikaler Polarisation überzeugten mich von der Antenne. Ich konnte Relais erreichen, die ich mit der Gummiwurst nicht erreichen kann.

Durch die positiven Ergebnisse mit der 2 m Moxon Antenne motiviert, wollte ich auch die 70cm Version aufbauen. Die 70 cm Version ist viel kleiner und wird in einem Stück gedruckt. Leider pass dieser Druck nicht auf das Druckbett meines 3D-Druckers. Also brauchte ich eine andere Lösing. Ich habe das Konzept der 2 m Version aufgegriffen und mit den 3D-Druck Teilen der 2m Version die 70 cm Antenne gebaut. Sie ist auch zerlegbar und die Reste der 10cm Rohre könnten genutzt werden.
Mit dem SSB/DSB Funkbetrieb auf 70 cm war ich bisher nicht erfolgreich, obwohl das HFG das auch auf 70 cm kann. Aber es mangelte an Gegenstationen. Mit vertikaler Polarisation in FM konnte ich aber einige Relais besser erreichen. Also auch mit der 70 cm Antenne ein voller Erfolg.
Insgesamt ist so eine Kombination mit einer bzw. zwei zusammenlegbaren Moxon Antenne(n) und einem 20€ Handfunkgerät mit verbesserter Firmware eine schöne Bereicherung für unser Hobby, macht viel Spass und kann leicht bei Spaziergängen mitgeführt werden. Der Aufbau geht schnell und kann auch auf dem flachen Feld Erfolge bescheren.