Informationen für unsere Segelfreunde

In den letzten Jahren melden sich regelmäßig Segelfreunde zu AFU-Kursen an. Sie möchten diesen Weg der Kommunikation nutzen und das mit einer Lizenz natürlich auch legal. Warum es sich lohnt erkäre ich aus längjähriger Erfahrung und Betreuer von Langfahrtseglern unten.
Gleichwohl möchte Ich auch einige wichtige Informationen voran stellen:

  • Grundsätzlich gilt
    der Amateurfunk ersetzt NICHT den Seefunk und kann keinesfalls die Sicherheitsrelevanten Aufgaben des Seefunks übernehmen oder gar ausschließlich hierzu benutzt werden!
  • Der Amaterufunkdienst ist
    ein eigenständiger Funkdienst (wie der Flugfunk-, Seefunkdienst) und Bedarf einer eigenen Lizenz zur Teilnahme. Ein Seefunkzeugnis ersetzt kein Amateurfunkzeugnis!
    Darum wollt ihr ja den Kurs machen :-)
  • Der Amateurfunkdienst ist
    ausschließlich ein Funkdienst der Amateurfunker untereinander und darf nicht kommerziell genutzt werden. Drittenverkehr ist nur im Ausnahmefall (z.B. Erdbebenkatastrophen) erlaubt, also grundsätzlich unzulässig.
  • Der Amateurfunkdienst ist
    kein Ersatz für die nicht mehr offiziell vorhandene Hörwache auf den Seefunkkanälen. Segler, die den Amateurfunk ausschließlich für ihre Wassersportlichen Bedürfnisse nutzen wollen, werden keine Freunde in der Amateurfunkgemeinde finden und dürfen sich nicht wundern wenn sie auf Ablehnung stoßen. Dieses gilt besonders für jene die meinen ohne Lizenz auf AFU-Frequenzen arbeiten zu müssen.

Wer dieses berücksichtig, kann Freunde und Gleichgesinnte finden und über diesen Weg neue Kontakte knüpfen. Er wird auch unterstützt von der großen Gemeinde der Funkamateure, die jederzeit ihre Hilfe anbieten werden.
Aber was erzähl ich, wer bis hier gelesen hat, will ja einen Lizenz machen und die Vorteile nutzen :-)

Lohnt sich eine Amateurfunk-Lizenz für mich ?

Diese Frage ist gerade für Blauwasser-Segler die etwas weiter reisen möchten, mit einem unbedingten JA zu beantworten. Der einzige Nachteil sei vorab erwähnt: man muß lernen :-)
Aber hier nun eine unvollständige Liste der Vorteile:

  • Man lernt Grundlagen der Elektronik und kann sich so auch fern der Heimat ggf. selbst helfen. Es schadet nie über zusätzliche bzw. grundlegende Kenntnisse zu verfügen in Technik, Medizin, Wetter.
  • Die erlernten Kenntnisse erlauben mir, die Möglichkeiten der Technik besser abzuschätzen und deren Grenzen einzuschätzen.
  • Man hat die Möglichkeit eine kostengünstig Kurzwellenfunkanlage legal an Bord betreiben zu dürfen.
  • Die gleiche Technik für Amateurfunk kann ich für den Empfang von Wetterinformationen nutzen, ob als Text oder Wetterfax.
  • Man lernt gleichgesinnte kennen (nicht nur Segler) und man erhält Hilfe bei kleinen Havarien. (Amateurfunk ersetzt nicht den Notfunk auf See!)
  • Man hat die Möglichkeit mit einem Funkpartner aus der Heimat in Kontakt zu bleiben und kann über diesen kleinen Umweg die Familie auf den laufenden zu halten.

All die Vorteile sollten überzeugen und die Mühe lohnenswert erscheinen lassen, sich mit Amateurfunk näher zu beschäftigen.  Man erhält ein Stück Heimat an Bord.

Wer (als Segler) die Mühen des Lernens jedoch scheut, kann sich natürlich für wenig Geld ein Satellitten-Telefon (z.B. Iridium) kaufen oder leasen und ist über diesen Weg mit der Welt verbunden. Ihm fehlt jedoch das immer wieder spannende Erlebnis des Unbekannten und doch Gleichgesinnten, sei es der Gesprächspartner am Funkgerät oder ein Treffen eines Funkers in der Ferne, der Dich zu sich nach Hause einlädt um Dich näher kennen zu lernen.

Willkommen an Bord
und ein Ahoi von mir ...
73 de Norbert

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