Wir (Dietmar Sellner von den Rüsselsheimer Sternfreunde und ich) starteten gestern um 9:00 in Rüsselsheim nach Perscheid im Hunsrück zum Hunsrücker Teleskoptreffen.
Um 10:00 trafen wir dort ein und nach einer kurzen Begrüßung vor Ort begangen wir mit den Vorbereitungen. Wir füllten den Ballon mit Helium und waren um ca. 11:30 damit fertig. Jetzt überprüften wir noch unsere Nutzlast, einen Datenlogger und zwei GPS-Tracker die ihre Position über das GSM-Netz melden, wenn man sie anruft, und natürlich meinen APRS-Sender.
So konnten wir pünktlich um 12:00 starten.
Der Ballon gewann schnell an Höhe, bereits um 12:08 und mit einer Höhe von 2850 m überquerte der Ballon den Rhein. Um 12:33 und in 7831 m überflog er Bad Schwalbach in Richtung Taunusstein.
Zwischenzeitlich haben wir das Signal vom Ballon verloren, das kommt von der großen Höhe (30.000 m und mehr) und von geringen Abdeckung von Bodenstationen die das Signal auffangen.
Über den Bad Vilbeler Golfclub hatten wir wieder Funkkontakt wo dann der Ballon auch einmal zickzack flog, das ist den verschiedenen Windrichtungen in unterschiedlichen Höhen geschuldet.
Leider haben wir den Ballon über Büdesheim dann endgültig aus den Augen verloren. Kein APRS-Stationen mehr in Reichweite. Er flog dann noch ca. 45 km in östliche Richtung weiter und wir konnten ihn dann nach langer Suche kurz vor Wächtersbach im Wald lokalisieren. Einer der beiden GPS-Tracker hat sich per SMS gemeldet und seine Position durchgegeben.
Nach einem 2,4 km langem Fußmarsch, wo wir 200 Höhenmeter überwinden mussten, fanden wir dann
den Ballon mit seiner Nutzlast in einem Baum hängend in ca. 18 m Höhe, ca. 5 m neben dem Waldweg. Eine Bergung war leider nicht möglich. Ich überprüfte noch schnell mit meinem Handfunkgerät, ob der Sender noch arbeitet, ja er sendet noch, nur keiner da, der die Signale empfängt und weiterleitet.
Auf dem Rückweg zum Auto gerieten wir in das sich rasch nähernden Gewitter. Wir wurden wirklich gründlich geduscht und die Blitze schlugen rundherum ein, ein paar sogar nur ca. 300 m entfernt (Nach dem Blitz folgte sofort der Donner).
Auf der Rückfahrt überlegten wir, welche Möglichkeiten zur Bergung es gibt. Zuhause angekommen kontaktierte Dietmar noch zwei Baumkletterer aus der Gegend Gelnhausen/Wächtersbach.
Einer meldete sich gleich heutemorgen telefonisch bei Dietmar und sagte, er wolle gleich heute Nachmittag sich die Landestelle anschauen und ggf. gleich mit der Bergung beginnen.
Jetzt warten wir auf seinen Anruf.
Der Anruf ist nun gekommen: Ballon und Nutzlast erfolgreich geborgen.