Rudolf, DJ3WE schreibt: "Fieldday, das hat schon was! Das ist eine
Mischung aus Lagerfeuerromantik und Sonnenbrand. Das ist was für
Siebzigjährige, die nicht erwachsen werden wollen und für
Dreißigjährige, die sich von gruppendynamischen Prozessen gefangen
nehmen lassen; das ist Chaos und Improvisationskultur; Fieldday, das
ist Wurstsalat zum Frühstück, warmes Bier in den Schichtpausen, Mücken
Stechen am Nachmittag. Fieldday, das ist das Suchen nach der
Stirnlampe in stockfinsterer Nacht , um dem leer gelaufenen Generator
wieder Leben einzuhauchen. Fieldday, das ist Frieren in der Nacht und
Schwitzen am Tag. Fieldday, das ist, wenn man im Sturm gepeitschten
Regen beim Antennenaufbau nicht mehr durch die Brille schauen kann,
aber Fieldday, das ist auch das, wo die aufgehende Sonne milde den
Dunst im Tal beleuchtet, aus dem in der Ferne die Spitzen der
Kirchtürme sichtbar sind. Fieldday, das ist das Schmiermittel für das
OV-Leben; Fieldday das ist was für harte Kerle und für Romantiker -
und natürlich was für Contester aller Leistungsklassen."
Wir haben bei relativ schlechten Ausbreitungsbedingungen und
durchwachsenem Wetter unser bestes Ergebnis eingefahren! Und danach
sah es anfangs überhaupt nicht aus. Am Freitagabend beim Aufbau des
Hauptmastes haben wir durch einen kleinen Arbeitsfehler den Spiderbeam
eines Beines beraubt. Und das Spinnennetz sah mit den verbliebenen
drei Spreizern irrepparabel aus. So konzentrierten wir uns zunächst
auf den weiteren Aufbau und parallel riefen wir OM Johann, der bekannt
für seine mechanische Begabung ist, zur Hilfe. Als wir dann unser
bekanntes Setup fertig gestellt hatten, war der Spiderbeam tatsächlich
mit Hilfe einer Krücke einigermaßen betriebsbereit. Nach dem Aufbau
der gesamten Station und dem Test der wichtigsten Funktionen wurde
gegrillt und Lagerfeuerromantik genossen. Dann ging es in bitterkalter
Nacht in die Schlafstellen. Am Samstag, nach dem Frühstück wurden noch
Restarbeiten durchgeführt, gefachsimpelt, getestet, gegrillt und um
17:00 Uhr in den Contest gestartet. 10m war fast überhaupt nicht auf
und 15m hat auch geschwächelt. Auch auf 20m hörten sich die Signale
verechot und verwaschen an. Es lief nur schleppend an. Die QSO-Raten
besserten sich zum Abend und auf 160m konnten wir trotz suboptimaler
Antenne knapp 100 QSOs loggen. Am Sonntag hörten sich die Signale zwar
besser an, aber richtiges DX war nicht möglich. Die üblichen
NA-Pileups am Ende des Fielddays blieben völlig aus.
Trotzdem haben wir mit 921 QSOs und ca. 488.000 Punkten unser bestes
Ergebnis überhaupt eingefahren. Mal schauen, wie es der Konkurrenz
ergangen ist und was unser Ergebnis final wert ist...
Band QSOs Pts W/D
1,8 98 358 19
3,5 148 525 24
7 313 984 39
14 262 802 45
21 94 290 32
28 6 18 5
Total 921 2977 164
Dieses Mal haben wir unser Equipment und unsere Hilfswerkzeuge instand
gesetzt und Aufbaupläne erstellt. Die nächste "Evolutionsstufe" wird
die Optimierung der Aufbauorganisation sein. Wir möchten alle
Gegenstände und Werkzeuge, die für ein "Gewerk" notwendig sind, sauber
zusammenpacken. So sparen wir uns jegliche Sucherei und so manchen
Gang... Wir clustern den Aufbau in 5 Gewerke:
- Spiderbeam
- Hauptmast
- Dipol-Hilfsmast
- Tunnelzelt
- Station (TRX, IT, Rotor- und Matchboxsteuerung...)
Für den nächsten CW-Fieldday werden wir noch eine extra 160m-Antenne
entwickeln und aufbauen.
Den Abbau auf dem Feld haben wir trotz nassem Lehmboden in knapp zwei
Stunden erledigt. Danach muss das Material allerdings noch bei DQ0B
(MSC) eingelagert werden und der Leihanhänger zurück gebracht werden.
Ein tolles Team und eine schöne Umgebung haben wieder in Verbindung
mit "Funken pur" viel Spaß gemacht!
Vielen Dank an alle Beteiligten!!!