Ohne Probleme ist die Wormser Ballonmission verlaufen. Mit den Erfahrungen aus 2010 (damals ging die gesamte Nutzlast verloren) wurden Technik und Abläufe so überarbeitet, das einfach nichts mehr schiefgehen konnte: Bei gemischtem Wetter hob der Ballon um 12.45 MESZ vom Startplatz im Schloßpark ab (FCHD0081.JPG), nahm Fahrt auf, gewann aber nur langsam an Höhe. Der relativ starke Wind schob den Ballon an und hielt ihn lange in den unteren Luftschichten fest. Das Ballongespann flog in Richtung SüdOst und war bis in eine Höhe von ca.500m gut zu sehen (FCHD0086.JPG), dann wurde die Sicht von den Bäumen am Startplatz behindert.
Nun begann die Ballonverfolgung am Bildschirm. Zwei große Pavillons wurden als Bodenstation genutzt, dort waren die Empfangsanlagen und Computersysteme aufgebaut. Außerdem ermöglichten zwei große TVs dem Publikum spannende Einblicke in die Ballonmission und das Hobby Amateurfunk.
Über APRS konnte der Flug die ganze Zeit beobachtet werden, ein speziell aufgebautes APRS Relais DM0GPS, ermöglichte auch den Empfang im ziemlich abgeschirmten Schloßpark. Die APRS Bake sendete ca. alle 15 Sekunden ein 300mW "starkes" Positions Signal mit Angaben zu Höhe und Geschwindigkeit. Eine speziell angepasste Version von UI-View ermöglichte die Darstellung der Reiseroute mit aktuellen, detailiierten Karten.
Parallel dazu wurden die Daten der Wettersonde auf 403 MHz aufgenommen und ausgewertet. So konnte immer direkt die Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit abgelesen werden, was bei vielen Beobachtern für Erstaunen sorgte.
Während der gesamten Mission konnten sich Leser im Blog informieren, dieser wurde vor Ort immer wieder aktualisiert und Fragen beantwortet.
Nach einigen Minuten machten sich dann die Jägerteams auf die Reise, ausgestattet mit Navi, Notebook und verschiedenen Peilemfängern für 80m. Unterstützung kam unerwartet aus Ludwigshafen, DF9IE mit seinem Dopplerpeiler.
Der Ballon überquerte um 12.52h in einer Höhe von 2200 Metern den Rhein (FCHD0122.JPG im Bild AKW Biblis) und flog über Rosengarten, Lampertheim in Richtung Odenwald. Eine halbe Stunde später flug er über die A67, die Autofahrer werden ihn in einer Höhe von 7363m aber kaum bemerkt haben. Der Aufstieg ging nun wesentlich schneller, bereits um 13.32h erreichte der Ballon 10.000m Höhe. Nach einem kurzen Schwenk in Richtung Westen platzte um exact 14.22 die Ballonhülle in 22.736m Höhe (FCHD0659.JPG) und der Rücksturz zur Erde begann. Dank eines guten Fallschirms (hergestellt aus einem alten Regenschirm)
gelang um 15.05h eine weiche Landung in einem Kiefernwäldchen. Dabei hing die Antenne des 80m Fuchses schön nach unten und die Jäger hatten leichtes Spiel mit der Peilung, um 15.43h meldete der erste Jäger den "Abschuss". Keine Minute zu früh denn es war schon jemand vor Ort, ohne Rufzeichen, dafür mit 80m Peiler...
Die Styroporbox mit der Nutzlast konnte unbeschädigt aus dem Baum geborgen werden, trotz strömenden Regens. Abends wurden dann die Biler der Flycam ausgelesen, unter großer Begeisterung. Der Foto hat alle 10 Sekunden ein Bild gemacht und die meisten Aufnahmen sind wirklich sehr schön geworden.
Den Ballonflug kann man auf http://aprs.fi/?call=dl0wj nachverfolgen, Bilder und das WebLog gibts unter arcw-online.de