Meine Aktivitäten auf 10 GHz und höher
Es war im Jahre 2016 als ich von Ulli, DG1VO seine 10 GHz Station erworben habe. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Plan für den Einsatz der Anlage und so verfiel sie erst mal in einen längeren Winterschlaf. Ich wollte mich eigentlich nur mit dieser Technik auseinandersetzen und sie verstehen lernen. Hier war es aber Gunter, DL2DRG, der mich immer wieder animierte ihm bei den verschiedenen Contesten zu Punkten zu verhelfen, was ich dann auch tat.
Im Laufe der Zeit merkte ich, dass einiges an meiner Anlage nicht so recht optimal ist.
Als erstes ersetzte ich den dazugehörigen Nachsetzer, den IC 202, durch einen FT290R. Mir war die digitale Frequenzanzeige vom FT290R einfach lieber als die analoge Frequenzanzeige des IC202. Die Ausgangsleistung betrug am Hohlleiterausgang vom Transverter zu dieser Zeit gerade mal 200 mW.
Mein erstes QSO führte ich mit Gunter, DL2DRG, während eines DUR Aktivitätscontestes. Ich war mit mir zufrieden und wollte gerade einpacken, da hörte ich noch eine OK-Station rufen, das QSO kam zustande. Ich war erstaunt, was so alles geht mit nur 200 mW. Noch mehr erstaunt war ich, als ein QSO von meinem nicht gerade optimalen Home QTH in JO70HW, 350 Meter ü. NN, mit meinen bescheidenen 200 mW nach Dresden zustande kam.
Langsam begann ich Blut zu lecken und nahm immer öfter an den DUR Aktivitätscontesten teil. Oft erreichte ich nur den letzten Platz, aber Dabeisein war wichtig. Zwischen den Contesten begann ich meine Station zu optimieren. Es wurde ein GPS eingebaut und der FT290R durch einen FT818 ersetzt. Der FT818 bot mir nun durch seine besseren Speichermöglichkeiten die wichtigsten Baken Frequenzen abzuspeichern und schnell wieder aufzurufen und so noch einiges mehr.
Von DL4DTU erhielt ich eine nackte Platine für eine 8 Watt PA. In Windeseile baute ich eine PA auf. Dank meines guten Abgleiches kamen knapp 10 Watt am Hohlleiterausgang des Transverters an.
Hier mein aktueller Stationsaufbau:
Nun konnte es ja bald richtig losgehen. Es fehlte nur an einem richtigen 10 GHz Standort. Verschiedene Standorte wurden bestiegen und ausgetestet. Es war jedes Mal eine sportliche Herausforderung, denn meine Anlage wog zusammen mit Spiegel, Stativ und Batterie ca. 22 kg.
Einen sehr guten Standort konnte ich auf dem Breiteberg Turm in Bertsdorf ausmachen. Von hier aus war es möglich nach Dresden, Berlin und Frankfurt-Oder zu arbeiten. Ich erlebte an diesem Standort zum ersten Male in meiner noch recht kurzen 10 GHz Aktivität ein richtig starkes Rain Satter. Ich hätte es nie gedacht, dass es so verrückt auf 10 GHz zugehen kann. Mit Bedauern musste ich jedoch feststellen, dass meine fehlenden CW Kenntnisse mich ganz schön ausbremsten.
Mit zunehmender Contesttätigkeit meinerseits rückte ich in den Rankinglisten immer weiter nach oben, was mich natürlich immer mehr anspornte zum Weitermachen. Einen großen Fortschritt brachte mir die Anschaffung des IC-705 als Nachsetzer. Durch das Wasserfalldiagramm kann man sofort sehen, was links und rechts der eingestellten QRG für Stationen aktiv sind und welche Baken man hören kann.
Hier meine Ergebnisse:
- DARC Mikrowellen - Wettbewerb 2019 Platz 31 von 44 Teilnehmern
- DARC Mikrowellen – Wettbewerb 2020 Platz 19 von 35 Teilnehmern
- DARC Mikrowellen – Wettbewerb 2021 Platz 6 von 49 Teilnehmern
- DUR Activity Contest 2020 Platz 34 von 60 Teilnehmern
Mein neuster Erfolg ist eine 24 GHz Verbindung über 16 km mit Gunter, DL2DRG. Die Sendeleistung beträgt hier knapp 1 Watt und als Antenne dient zurzeit nur ein kleines Horn. Eine Duo Band Antenne für 10 GHz und 24 GHz ist in Planung. Hier sind aber noch viele Optimierungsarbeiten nötig.
Mit diesem Beitrag wollte ich nur zeigen was möglich ist, wenn sich OM’s gegenseitig mobilisieren und zu immer höheren Zielen animieren. Ich würde mich freuen, wenn sich neue OM’s zum Nachahmen finden würden.
VY 73
DG1VC