Erlebnis Kraftwerk

Erlebnis Kraftwerk

„Der elektrische Strom kommt aus der Steckdose.“ – Doch so einfach wollten wir es uns nicht machen. Windräder und Solarparks sieht man in der Oberlausitz viele. Die Besichti­gung eines modernen Kraftwerks, z.B. Kraftwerk Boxberg, wäre ideal. Ein nachhaltiges Er­lebnis kann aber auch der Besuch eines Kraftwerkmuseums sein – und das für Technik-Be­geisterte jeden Alters.

Die Geschichte der Elektroenergieerzeugung am authentischen Objekt nacherleben – da haben wir in der Region mit dem Technischen Denkmal und Museum Kraftwerk Hirschfelde einen Heimvorteil, denn vergleichbare Objekte gibt es sonst kaum in Deutschland.

Mitte Juli 2013 unternahmen wir, eine Gruppe von Funkamateuren der OV Löbau und Zittau, teilweise mit unseren Frauen und Kindern, eine Exkursion nach Hirschfelde. Wir Funkama­teure sind „von Natur aus“ an Technik interessiert und haben ein besonders enges Verhältnis zum elektrischen Strom, den wir in unseren Sendern schließlich in hochfrequente Energie verwandeln. Herr Liehr vom Kraftwerksmuseum führte uns, beginnend mit einem Modell des ehemaligen Kraftwerkkomplexes Hirschfelde, auf unterhaltsame Weise durch das stattliche Museum, wo wir beeindruckende Maschinen und Anlagen, die früher den Strom für die Region und darü­ber hinaus lieferten, kennenlernten. Diese stehen noch an ihrem ursprünglichen Platz in der großen Maschinenhalle von Werk II. Darüber hinaus gab es noch viele andere Exponate zu sehen. Interessant waren auch einige praktische Vorführungen, z.B. eine Netzeinspeisung. Eine besondere Freude für einige ehemalige Kraftwerker unter uns waren viele Ausrüs­tungsdetails, BMSR- und Informationstechnik. Das Kraftwerk produzierte ohne Unterbrechung von 1911 bis 1992 aus Braunkohle Strom. Als ältestes sächsisches Großkraftwerk war es von zentraler Bedeutung für die Energiever­sorgung Ostsachsens. Früher sprach man auch von dem Herzstück der sächsischen Ener­gieversorgung. Die maximale Leistung war 330 MW. 1991 erfolgten Stilllegung und weitge­hender Abriss. Die Maschinenhalle von Werk II und das Verwaltungsgebäude blieben als Museum erhalten. Im Museum gab es auch eine umfangreiche Sammlung historischer Rundfunk-, Phono- und Haushaltgeräte sowie Computer. Leider reichten die geplanten 2 Stunden nicht, um alles zu erfassen.

Nachtrag: Leider kann dieses Museum inzwischen nicht mehr besucht werden, da zum Jah­resende 2013 dieser Schatz der Oberlausitzer Technikgeschichte wegen baulicher Mängel und fehlender Finanzierung aufgegeben werden musste.

Frank Gärtner, DL5DQL, im Juli 2013

 

Ein paar mehr Bilder gibt es in der Bildergalerie.

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