Erinnerungen
von Jürgen Wiethoff
DAMALS WAR´S UND HEUTE IST ES
Von DM3KMI zu DL0FUN
Eine Betrachtung der Zwischenzeit (1957 bis 1970) aus sehr persönlicher Sicht.
Neunzehnhundertsiebenundfünfzig ist an allem Schuld. Ein kleines bisschen auch 1954, aber das kommt in der Geschichte später.
Anfang 1957 herrschte viel bürokratische Betriebsamkeit bei meinen Eltern. Mein Patenonkel, der eigentlich mein Cousin war, und seine Familie in Horhausen bei Diez/Lahn hatten viel zu feiern und waren der Meinung, wir müssten dabei sein. Es wurden Interzonenpässe beantragt, diese und jene Wiederkommenserklärung angefertigt, um Ende Juli zu den Feierlichkeiten in den Westen fahren zu können. An das ganze Hin und Her kann ich mich, damals fast 15 Jahre alt, nicht mehr erinnern. Am Ende wurde im Mai dann erlaubt, dass mein Vater und ich "nach drüben" fahren durften. Meine Mutter hatte, wie man uns behördlicherseits nahegelegt hatte, freiwillig verzichtet, war sozusagen als Pfand bereit, zuhause zu bleiben.
Kurz vor den großen Ferien kam dann das Gesetz, dass Schüler der erweiterten Oberschulen zu den staatlichen Genehmigungen auch die Genehmigung ihrer Schule brauchten. Wir beschlossen im Familienkollektiv, dass wir die Veröffentlichungen dazu doch glatt übersehen hatten.
Wie die Familienfeiern verliefen, weiß ich nicht mehr. Also gab es keinen Krach und reichlich Bratwurst und Kuchen. Jeden Abend um 18.00 Uhr traf sich die Dorfjugend vor dem Feuerwehrhaus zum Bolzen und der fußballverrückte Jürgen durfte mitspielen. Da waren wir kleine Tureks oder Rahns oder Fritz und Otmar Walter. Dass dieses Hobby nach der Reise in den Hintergrund treten sollte, ahnte ich da noch nicht.
Es begann mit einem niedlichen Mädchen. Etwa gleich alt wie mein knapp 1 Jahr jüngerer Großcousin und ich. Wir liefen ihr auf dem Campingplatz am sagenumwobenen Herthasee nach. Sie lief zu einem VW-Käfer mit nebenstehendem Zelt. Vor dem VW saß ein Mann auf einem Campingstuhl und betrachtete wohl den Motor. Dann sprach er etwas Deutsches, aber uns fast vollkommen Unverständliches in ein Mikrofon und ich wunderte mich über diese seltsamen Reparaturversuche, während mein Großcousin sich weiter um das Mädchen kümmerte. Diese Geschichte ist schnell zu Ende erzählt: Er war nicht ihr Typ.
Ich wollte wissen, was man einem Motor erzählen muss, dass er wieder seinen Dienst tut und trat näher und sah zu meinem grenzenlosen Erstaunen, dass statt eines Motors dort ein paar Geräte standen, die teilweise meinen selbstgebastelten Radios ähnlich sahen, aber viel sauberer aufgebaut waren. An meinen selbstgebastelten Radios war auch ein Mädchen Schuld. Sie war ein paar Jahre älter als ich und direkte Nachbarin und schenkte mir zum 12. Geburtstag das Buch "Mit Radio, Röhren und Lautsprecher" von Martin Selber. Nach dem Lesen suchte ich die Trockenböden der Nachbarhäuser nach Radioresten ab, deren Geräte den Krieg nicht überstanden hatten und wurde fündig. Einige Zeit später war mein eigener MW-Empfänger fertig. Mein Vater zog mir eine Langdrahtantenne zu einem Hinterhaus, die genau 41 m lang war. Neben einem quäkenden Freischwinger (Lautsprecher) hatte das Radio Kopfhörer. Damit konnte ich dann auch die Sender hören, deren Empfang damals so gar nicht nach draußen dringen durfte.
Ich fragte den Mann am Mikrofon, wie ich seine Sprache in verständliches Deutsch verwandeln könne und er erklärte mir geduldig Wesen und Inhalt des Amateurfunks. Zum Schluss schenkte er mir ein kleines Buch mit allen Abkürzungen, Landeskennern Morsezeichen und sagte mir, dass ich in der DDR mich dann der GST anschließen solle. Dort könne ich das lernen und schließlich auch eine Lizenz erwerben. Das wollte ich und zwar mit ganzer Kraft. Aber ich nutzte auch die verbleibenden Tage, um weiter bei ihm zuzuhören und zuzusehen wann immer es möglich war.
Als die Rückfahrt näher kam, rief ein Onkel bei meinem Cousin an und schlug vor, dass wir noch ein paar Tage bei ihm in Frankfurt bleiben sollen. Er wolle mit uns zur sehr beeindruckenden Funkausstellung gehen. Das würde mich doch bestimmt interessieren.
Aber klar!
Nach wenigen Schritten in den riesigen Ausstellungshallen trafen wir Otto Höpfner, dessen Name mir von den Moderationen, die man damals noch Conference nannte, des "Frankfurter Wecker" gemeinsam mit Hans-Joachim Kulenkampff, Peter Frankenfeld und anderen bekannt war. Mein Onkel kannte ihn durch seinen Job bei einer bekannten Frankfurter Messgerätefirma, die Rundfunk und Fernsehen ausstattete. "Sag mal Otto, kanns`te nicht den Jungen mit in die Sendung nehmen? Den interessiert die Sendetechnik sehr."
"Klar, das schmächtige Bürschchen bekomme ich schon unter. Aber Ihr hättet Euch doch schon vorher anmelden müssen. Komm mit.", sagte er zu mir und schon saß ich in einer der ersten Sendungen "Zum blauen Bock". Ziemlich direkt neben dem Toningenieur, dem ich schon vor der Sendung viele Fragen stellte, die er geduldig "dem Jungen aus´m Osten" beantwortete. Nach etwa 10 Minuten Sendedauer wurde dann die neben mir sitzende junge Frau dem Publikum vorgestellt, damit sie ihre neuesten Schlager zu Gehör brachte. Meine Mutter zuhause war wohl einem Nervenzusammenbruch erstaunlich nahe, als sie ihren Sohn minutenlang überdeutlich im Westfernsehen sah.
Nach der Sendung ging der Toningenieur mit mir noch zum Bildingenieur und als ich Vater und Onkel wieder traf, war das erste, was ich sagte: "Das will ich mal werden!". "Ja", witzelte der Onkel, "lernen, lernen, nochmals lernen."
Daraus wurde erst mal nichts. Irgendwie hatte auch die Schulleitung Westfernsehen gesehen und so beschuldigte mich der Direktor der Humboldt-Oberschule Schmidt des Gesetzesverstoßes bis hin zum versuchten Landesverrat und teilte mir gnädigerweise mit, dass man davon Abstand genommen hatte, mich wie einstmals die Schüler Schröter und Rudloff der Schule zu verweisen, aber dass man beschlossen hatte, mich wegen schlechter Leistungen in Erdkunde eine Stufe zurückzustellen. Damit hatte ich für die 11. Klasse eine 4 zu viel und blieb "zur Bewährung" sitzen. (Es gab damals nur die Noten von 1 bis 5.) Ich hatte nicht den Mut und die Ausdauer von Schröter und Rudloff, die später an anderen Oberschulen das Abitur erwarben, Dr. med. und Dipl.-Ing. wurden und ein sehr effektives und erfolgreiches Leben führten.
Auch mein Besuch beim GST-Kreisvorstand verlief erfolglos. Dort lernte ich nonverbal, dass Informationen aus dem Westen grundsätzlich falsch sind. Der Nordhäuser Kreisvorstand befand sich damals in einem "Hexenhäuschen" genannten kleinen Sommerhaus am Ufer der Zorge etwa auf Höhe des heutigen Fahrradservice Limmer. Dort sagte man mir sinngemäß: Amateurfunk? So einen Quatsch machen wir hier nicht. Du kannst Reiten, Schießen und Motorrad fahren bei uns lernen. Schnell begriffen hatte ich: Am besten lernst du erst mal Schnauze halten.
Also ging ich weiter zu Meister Tessmer in der Poststraße und bettelte mir Teile für meinen 1-V-2 mit Steckspulen auf den der Röhre entledigten Sockeln für das 80-, 40- und 20-m-Amateurfunk-Band. Das Zeug war nicht nur erbettelt sondern auch erarbeitet durch einige Partien Schach mit dem Meister, der in einer Mannschaft spielte. Ich blieb fast immer 2. Sieger. Er sah wohl auch mehr einen Sparringpartner in mir. Aber sehr doof muss ich mich wohl insgesamt nicht angestellt haben. Jedenfalls überredete mich Meister Tessmer nach der wiederholten 10. Klasse bei ihm eine Lehre anzutreten. Er hatte dabei nicht viel zu tun und ich die Freude, Herrn Direktor Schmidt zu erklären, dass ich die HOS verlasse. Einige Jahre später tat er das auch: Richtung West.
Im Jahr 1958 kam ein Schüler der 12. Klasse zu mir. Er hieß Klaus Deistung und er, seine Schwester Hella und Klaus Lehne hatten gerade die Mitbenutzerlizenz für die brandneue Klubstation DM3KMI erhalten. Ob ich nicht in seine neue Ausbildungsgruppe kommen wolle, fragte er. Ich sagte natürlich ja und erfuhr vom Leiter der Klubstation, Gregor Hille, die Einzelheiten, wie es dazu gekommen war. Gregor hatte seinen Ing.-Abschluss in Mittweida erreicht und als Mitbenutzer der dortigen Klubstation die Lizenz für eine Klubstation in Nordhausen beantragt. Erhalten hatte er eine damals seltene Lizenz für eine Privatstation und das Rufzeichen DM2ARI. Damit hatte er dann in Nordhausen ein Klubrufzeichen beantragt und auch tatsächlich nach kurzer Wartezeit DM3KMI erhalten. Die Klubstation, ein Morawa-tx und zunächst ein O-V-1 als rx, sowie ein MV23 als Modulationsverstärker, stand im damaligen Kindergarten des Fernmeldewerkes unter dem Dach. Im Jugendklubhaus in der Käthe-Kollwitz-Straße wurde ein Ausbildungsraum für das Erlernen der Telegrafie eingerichtet. Ich lernte Telegrafie ausreichend schnell und so meinte Gregor, dass ich in den Großen Ferien 1959 die Nachrichtensportschule Oppin bei Halle/Saale besuchen solle. Gesagt - getan und nach knapp vier Wochen Lehrgang bestand ich die damals nach den internationalen Gepflogenheiten "Lizenzprüfung" heißende Prüfung. Ich beantragte eine Mitbenutzerlizenz für DM3KMI. Ich erhielt eine mündliche Absage. Ein mir namentlich nicht mehr bekannter Mitarbeiter der Deutschen Post, Bezirksdirektion Erfurt, Fachgebiet Funk, erinnerte mich an das Gesetz, dass man für eine Amateurfunklizenz 18 Jahre sein müsse und vor allem sich "nichts zu Schulden kommen" lassen dürfe. Was er mit letzterem meine, fragte ich. Das wisse ich doch ganz genau, war die Antwort. Nun ja, ich konnte es mir denken.
Im April 1960 wurde ich 18 Jahre und schrieb erneut einen Antrag auf eine Mitbenutzerlizenz, die inzwischen "Amateurfunkgenehmigung für Funkamateure ohne eigene Station" hieß. Auch sonst hatte sich einiges getan. Es gab ein überarbeitetes Amateurfunkgesetz. Das K in den Klubstationsrufzeichen fiel weg. Der Genehmigungsinhaber, also in unserem Fall Gregor, bekam das Rufzeichen DM3MI, Klaus Lehne wurde DM3ZMI, Klaus Deistung DM3YMI und Hella Deistung DM3XMI.
Wieder hörte ich mehrere Wochen gar nichts über meinen Antrag bis Anfang Juni meine Mutter auf Arbeit angerufen wurde. Ich solle am kommenden Sonnabend um 10 Uhr nach Erfurt zur Lizenzprüfung kommen. Glücklicherweise gehörte ein Name zu dem Anruf und das war Walter Döller, ein Post-Rat. Ich rief also am nächsten Tag zurück und sagte Herrn Döller, der sich bei seiner Verrentung in einen OM und damit auch Walter verwandelte, dass ich doch die Prüfung schon vor einem Jahr bestanden hätte und die Unterlagen bei ihm vorlägen. Seine Antwort kann ich noch heute fast auswendig: "Herr Wiethoff, wenn Sie die Prüfung voriges Jahr schon bestanden haben, bestehen Sie sie auch dieses Jahr wieder. Kommen Sie einfach Sonnabend her. Anschließend sehen wir weiter."
Er hatte Recht. Am 21. August 1960 konnte ich mein erstes QSO auf 80 m fahren. Mir wurde das Rufzeichen DM3PMI zugeteilt.
Ziemlich unspektakulär verlief die Zeit bis zur Einberufung zur NVA im Oktober 1962. Ich baute einen Morawa-tx nach, freute mich über die 41 m lange Antenne und fuhr heimlich und sehr aufmerksam das eine oder andere qso ohne Weg zur Klubstation.
Bei der NVA hatte man auch schon von meinem Auftritt im Westfernsehen gehört und teilte mir mit: Entweder 3 Jahre als Funker dienen oder 1,5 Jahre Wachkompanie. Ich hatte erkannt, dass man wachsam sein muss und entschied mich für die Wachkompanie. Nach 3 Wochen Dienst teilte man mir spätabends kurz nach dem Schlafengehen mit, dass ich den kommenden Morgen als Funktruppführer Kurzwelle beginnen würde. Ein Grund dafür wurde nicht genannt. Der Flurfunk meldete später, dass mein Vorgänger - ein Unterfeldwebel - in Unehren (das Wort gibt es heute gar nicht mehr) entlassen worden sei. So konnte ich also meine cw-Fähigkeiten weiter vertiefen und mit für damalige Zeiten sehr guten Geräten üben, dx zu empfangen. Ein "Flieger" als Funktruppführer war wohl damals einmalig in der NVA und sorgte dafür, dass ich anderthalb Jahre Bautzen als nicht so unangenehm empfand, wie viele andere "missratene" DDR-Bürger.
Danach trat ein anderer Mitbenutzer unserer Klubstation entscheidend in mein Amateurfunkleben ein: DM3SMI, Fritz Hildenbrand. Er war schwäbisch-schweizerisch-bayrisch geprägt, und sein Dialekt sorgte sicher dafür, dass die Funküberwachung zeitweise einen Dolmetscher brauchte. Sein damaliger Lieblingsspruch war: "UKW muscht mache. 2-meter-Zigsle is beste Zigsle, des is interessant." Vom TV-Sender Brocken hatte er schon einen Spitznamen mitgebracht: Röhrli-Knöchli. Nach einem Sturz mit den Skiern bei der Abfahrt vom Berg hatte er den Vorausfahrenden nachgerufen, er habe sich das "Röhrli-Knöchli" gebrochen.
Die Kollegen waren natürlich sofort umgekehrt, den Berg wieder aufwärts und standen Fritz gegenüber, der ihnen entsetzt den zerbrochenen Skier-Stock entgegenhielt.
Von seiner Tätigkeit beim Sender Brocken hatte er nicht nur die Begeisterung für das 2-m-Band sondern auch die Bekanntschaft zu Karl Rothammel mitgebracht, der den UKW-Bazillus ebenfalls pflegte und die Beiden infizierten viele Mitbenutzer der Klubstation für "2-m-Zigsle". Wir bauten eine Station mit stolzen 30 Watt Ausgangsleistung. Mehr durfte nicht sein, weil der Fernsehsender Dresden auch im 2-m-Band arbeitete. Aber wir suchten uns gute portable-Standorte aus und konnten so häufig vordere Plätze bei Contests belegen. Nachdem der Wirt neben dem Josephskreuz wechselte, hatten wir dort quasi Heimrecht, denn der neue Wirt, Arno Seymer, war dem Funk sehr zugetan. Einmal besuchte uns dort kurz vor Contestende ein Trupp Sowjet-Soldaten und fragte uns auf dem Turm aus, was wir dort machten. Wir erklärten es ihnen so gut das mit unserem, schon in Vergessenheit geratenen, Schul-Russisch ging. Darüber endete der Contest. Wir nahmen die schön schwere Station auseinander, bauten die Antenne ab, die Soldaten griffen zu und trugen alles nach unten. Zum Schluss blieb für uns Funkamateure Logbuch und Mikrofon und wir stiegen hinterher. Unten deutete "Röhrli-Knöchli" die Situation vollkommen falsch und brüllte den Soldaten entgegen: "Äh, pfuiele, nix beschlagnahme, ich habe propusk, propusk." Zum Glück verstanden das unsere Helfer nicht und trugen die Ausrüstung bis in unser Transportfahrzeug. Es gab sie nämlich auch wirklich: die deutsch-sowjetische Freundschaft.
Viele om's bei DM3MI bauten sich UKW-Stationen, die zumindest senderseitig illegal waren, denn die Verteilung von Rufzeichen für Privatstationen geschah sehr langsam und nach den Gesichtspunkten von mehr als einem Beamten, die durchaus nicht nur bei der Deutschen Post dienten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich "Brotbüchsen" aus Gehäuseteilen der OB-Technik des VEB Fernmeldewerk und mit einem Innenleben mit Nachbauten von DL6SW-Technik und Ausgangsleistungen von ca. 300 mW bis 1 Watt. Die Ausgangsleistung war abhängig von der Spendenbereitschaft westnachbarlicher Amateure wie DL3TY, DJ2BE, DJ3KM, DL8SW und andere, deren call ich leider inzwischen vergessen habe, die die PA-Transistoren und mindestens eine Tüte Kaffee für die Verpackung (Geschenksendung - Keine Handelsware!) lieferten. DM3SMI gab es dadurch jahrelang nur mit dem Zusatz /p aus dem Altendorf.
DM3SMI und sein Sohn Karl, zunächst noch ohne call, aber mit vielerlei technischem Sachverstand waren unsere "Guru´s". Fritz für die Mechanik und die Transformatoren, Karl für das Innenleben.
Nach und nach entstanden auch SSB-Stationen. Bevor die Aufkleber für technische Abnahme der Geräte von der Deutschen Post angebracht werden mussten, ließen wir die stn in der Klubstation abnehmen und dann in Richtung OP-Wohnung bzw. Portable-QTH "umsetzen".
Nachdem ich 1964 dann Mitarbeiter der Funksendestelle Brocken der Deutschen Post wurde, beantragte ich portable-Betrieb auf dem Brocken und - oh, Wunder - er wurde genehmigt. Einige Kollegen standen mir bei, wenn ich an Contesten auf 2 m mit 15 Watt aus einer QQE 03/12, AM und CW, teilnahm und es entstand der Wunsch nach einer Klubstation. Diese wurde beantragt und genehmigt mit dem call DM4WI. Ehe jedoch die selbstgebaute Technik zum Einsatz kommen konnte, erschien eine 6 Mann starke Truppe (Mitarbeiter der Bezirksdirektion Magdeburg der Deutschen Post, Mitarbeiter des Funkamtes Burg) auf dem Brocken, als ich gerade Dienst hatte und verbot uns allen Amateurfunkverkehr auf dem Brocken. Begründung: Die Funkamateure aus dem westlichen Ausland könnten doch nach unserem Signal den strategisch so wichtigen Standort Brocken anpeilen. Kollektives Erstaunen von mir und einigen Kollegen und unsere Frage: "Braucht man dazu wirklich eine 30 Watt-Station oder reichen die 4 UKW-Sender mit jeweils 100 kW Strahlungsleistung nicht auch?" wurde sofort beantwortet: "Wenn Sie uns nicht verstehen wollen, können Sie uns auch nicht verstehen." Das Argument konnten wir nicht widerlegen.
Die angearbeiteten Teile und vorbereiteten Bauelemente wechselten einige Zeit später die Besitzer und gelangten mit der Genehmigung DM4WI in die Hände von Wolf-Rüdiger Borack, genannt Schappi. Die stn wurde im Hochbaukombinat Nordhausen errichtet.
(Fortsetzung folgt)
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Thomas, DL1ANH