Am 22.10.2012 findet die DKE-Sitzung (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) des UK 767.17.3 zur deutschen Meinungsbildung über die FprEN 50561-1 statt.
Der DARC Vorstand hat sich während der Vorstandssitzung am 13. Oktober ausführlich mit dem Für und Wider des vorgeschlagenen Normungsentwurfes auseinander gesetzt. Wir erkennen in dem neuen Normungsentwurf den Charme der normativ verbindlichen Festschreibungen für Notches in den Amateurfunk Zuweisungen und den zusätzlich implementierten Schutzvorkehrungen auch für die anderen Funkdienste.
Gleichzeitig fürchten wir jedoch die zukünftigen Begehrlichkeiten der Hersteller anderer Produkte in Richtung höherer Grenzwerte für die Abstrahlung schädlicher elektromagnetischer Störungen. Dies könnte langfristig zu einer Aufweichung der bisherigen Grenzwerte auch in anderen EMV-Normen führen, weshalb wir uns entschieden haben als DARC ein negatives Votum in Bezug auf die die FprEN 50561-1 im deutschen Normungsgremium abzugeben.
Dabei sind wir uns durchaus bewusst, dass die Stimme des DARC nur einen geringen Einfluss auf das tatsächliche Inkrafttreten der FprEN 50561-1 hat. Unabhängig davon ob die FprEN 50561-1 oder die EN55022:2010 das Inverkehrbringen von Power Line Produkten zukünftig regeln wird, gehen wir davon aus, dass sich kurz- bis mittelfristig die Situation der schädlichen elektromagnetischen Störungen in den Amateurfunkzuweisungen sich gegen über dem aktuellen Stand nicht verändern wird.
Die Kurzwellenfunkdienste in Deutschland sind bereits seit 13 Jahren mit Power Line Produkten konfrontiert, die mit bis zu 95dBµV in Hausnetze einspeisen. Gleichzeitig ist die Anzahl der auf PLC Produkte zurückzuführenden Störungsmeldungen leider nur vernachlässigbar klein. Wir werden nach der Sitzung weiter berichten.