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Erste Eindrücke von Europas größter Amateurfunkmesse

Es ist 18 Uhr und der erste Messetag in Friedrichshafen endet bereits mit einem positiven Fazit – zumindest geben das einige wenige Händler an, welche die Mitarbeiter der Redaktion Zeit gefunden haben, zu befragen. Der Haupt-Messetag steht jedoch erst mit dem morgigen Samstag bevor, noch ist also alles offen. Gegen Vormittag war in den Flohmarkthallen kein Durchkommen, und erst gegen Mittag verlagerte sich der Besucherstrom in die Halle A1 sowie die Vortragsräume. Zumindest konnte man auf dem Flohmarkt das ein oder andere Schnäppchen machen, sofern man sich mit dem Preis von 25 Euro für eine 4CX250B-Röhre oder 249 Euro für einen TS-711-Allmode-Transceiver zufrieden gab. Ein italienischer Händler hatte gleich drei 23-cm-Monobandfunkgeräte zum Verkauf. Seine Preisvorstellung von 200 bis 300 Euro entspricht dem Durchschnitt für diese Gebrauchtgeräte, obgleich er uns einen Ausdruck einer Auktion eines bekannten Internetauktionshauses zeigte, bei dem ein solches Mobilgerät bis zu 550 Euro hochgetrieben wurde.

DXer kamen gemäß dem Messemotto bereits auf ihre Kosten. In der DX-University lauschten die Besucher u.a. einem Vortrag zu Clublog. Warum sollte man z.B. „Geld in Afrika für eine QSL versenken, wenn es sichere digitale Alternativen gibt" – so der Tenor im Vortrag. Generell ging es auch um Tipps beim DXen und den DX-Ehrenkodex „DX Code of Conduct“.

Gerade die technischen Vorträge des Bodenseetreffens unterstrichen bereits am ersten heutigen Tag das große Interesse. Klaus Lohmann, DK7XL, sah sich einem vollen Saal gegenüber, als er über SDR-Technik und deren Entwicklung sprach. Im Saal vorhandene Stühle reichten nicht aus, um die Zuhörerschaft sitzend zu positionieren. Per Handzeichen fragte DK7XL vorab, wer bereits schon einmal in Kontakt mit SDR-Technik gekommen ist – fast alle. Vor einigen Jahren sah das noch ganz anders aus. Hintergrundinformationen zur jüngsten Freigabe aller Betriebsarten bis zu 12 kHz Bandbreite auf dem 6-m-Band waren aus der Hand von Ulli Müller, DK4VW, zu erfahren. Er verdeutlichte den Zuhörern, dass wir in DL gerade zwei Instanzen haben, die man „unter einen Hut bringen muss“: die (zivile) Bundesnetzagentur und auch das Millitär. Der DARC führt im Sinne seiner Mitglieder Gespräche auf allen Ebenen. Wie ein moderner Antennenrotor aussehen kann, war Thema von Dirk Fischer, DK2FD. Er konnte aus dem Auditorium zudem viele Anregungen entgegen nehmen, was man in eine solche Entwicklung mit einfließen lassen kann: Rotorsteuerung per WLAN? Per Smarrphone? Die Ideen gehen in viele Richtungen.

Wie die Zukunft des DARC aussieht, war Thema auf der Aktionsbühne im Foyer. Mitglieder des Vorstands, Amateurrates und auch der DARC-Geschäftsführer nahmen dazu  Stellung. „Früher wollten die Mitglieder nur die CQ DL, heute sind die Ansprüche vielfältiger aufgestellt“, fasste Geschäftsführer  Jens Hergert zusammen.

An technischen Neuheiten konnten die Redakteure am heutigen Tag noch nicht so viele Neuheiten entdecken, was aber mehr daran liegt, dass der Zeitplan sehr eng getrickt war. Nur so viel: Am Stand von Kenwood konnten Besucher mit Toshio Torii, einem Entwickler des TS-990, ins Gespräch kommen und die Firma Reimesch stellte einen Prototyp der neuen Expert 1.3k-Endstufe aus (nur 7,5 kg Gewicht dank Schaltnetzteil, bis zu 1500 W HF). Ein Highlight am Stand des DARC Verlages war die Anwesenheit von Alois Krischke, DJ0TR, der für die Kunden seines neuen „Rothammels Antennenbuch“ die gekaufte Ausgabe signierte.

HAM RADIO-Gäste können auf den Samstag gespannt sein, der erfahrungsgemäß der besucherstärkste Tag werden wird. Gegen Abend trifft man sich ab 19.30 Uhr im Restaurant des Zeppelinmuseums zur Hamnight, die – neu gestaltet – in direkter Nähe zum Bodenseeufer stattfinden wird …

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