Es passierte am 9. Juli. Ein Flugzeug war in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile gestartet, um einen Patienten auf der Osterinsel abzuholen. Die Osterinsel liegt abgelegen im Pazifik und ist etwa fünfeinhalb Flugstunden vom Festland entfernt. Mehr als 1000 Seemeilen vom Kontinent verlor das Flugzeug die Kommunikation. Der Pilot schaltete auf die Frequenz 7100 kHz der peruanischen Rettungskette um. Gerade war eine Übung der peruanischen Rettungskette wenige Minuten zuvor beendet worden, sodass Guillermo, OA4DTU, mit seinem Funkkollegen Giancarlo, OA4DSN, noch auf der Frequenz waren. Der Pilot sprach nun mit OA4DTU. Auf diese Weise wurde die Kommunikation mit dem Flugzeug hergestellt, das seine heikle Situation angesichts eines offensichtlichen Ausfalls seiner Satellitenkommunikationsausrüstung detailliert darlegte und um Unterstützung bei der telefonischen Kommunikation mit der Ocean Air Control bat. Dabei handelt es sich um einem Dienst der Generaldirektion für die Luftfahrt Chiles. Sie überwacht den 32 Millionen km² großen Luftraum im Pazifischen Ozean vor der chilenischen Küste.
Oceanic Control nahm den Anruf von Guillermo entgegen. Dort wurde bekräftigt, dass sich das Flugzeug aufgrund des Kontaktverlustes tatsächlich in einer Alarmsituation befand. Hinzu kam, dass das HF-Team des Towers auf der Osterinsel zu diesem Zeitpunkt nicht einsatzfähig war, sodass auch von dieser Seite keine Kommunikation stattfinden konnte. Innerhalb etwa zehn Telefonaten konnten die Position und Zeitpläne der Flugroute abgestimmt und an die Flugsicherung weitergeleitet werden. Gegen 23.30 Uhr (04.30 Uhr GMT) meldete das Flugzeug, dass es über UKW schließlich Kontakt mit dem Kontrollturm auf der Osterinsel aufnehmen konnte, wodurch die Anweisungen für den Sink- und Anflug bestätigt wurden. Die Freude aller, die sich auf der Frequenz befanden, war umso größer, als der Pilot wenige Minuten nach dem Kontaktverlust über HF mit Guillermo, OA4DTU, kommunizierte und ihm seine Grüße, seinen Dank und ein Foto des Flugzeugs auf der Mataveri-Strecke übermittelte, wo es in der Minute regnete und auf die Verlegung des Patienten nach Santiago de Chile wartete. Zusammenfassend dauerte die Begleitung des Flugzeugs vom ersten Kontakt bis zur Ankunft am Zielort fast drei Stunden. Über diese spannende Geschichte berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.
(Foto: RCP)