"Das heutige Experiment mittels der HAARP-Anlage in Gakona/Alaska ist erst die erste Vorstufe eines Versuchs, das Innere von Asteroiden durch Kurzwellensignale von der Erde aus zu untersuchen", so Tom Kamp, DF5JL, HF-Referent des DARC. Ob aber überhaupt Echos des Asteroiden 2010 XC15 empfangen wurden, wird sich erst die nächsten Tage zeigen. Bis dahin werden zahlreiche Daten der HAARP-Anlage wie auch Empfangsberichte von Funkamateuren und Hobby-Radioastronomen ausgewertet. Immerhin beträgt der Durchmesser des Asteroiden 2010 XC15 nur rund 150 Meter. Auch ist er doppelt so weit von der Erde entfernt wie der Mond. Dazu kommt, dass die Radioastronomie im Kurzwellenbereich insgesamt noch in den Kinderschuhen steckt. Obwohl Karl Jansky, ein US-amerikanischer Physiker und Radioingenieur, bereits 1930 Signale um 20 MHz einer Radioquelle außerhalb unseres Sonnensystems zuordnen konnte. 1932 konnte Jansky die Richtung genauer bestimmen: Die Signale kamen aus dem Sternbild Schütze (lat. Sagittarius) im Zentrum der Milchstraße. Dazu wie auch zur Radioastronomie im Kurzwellenbereich allgemein ist ein ausführlicher Artikel in der Februar-Ausgabe der CQDL geplant. Ein spannendes Thema nicht nur für Profis: "Als besonders geeignet hat sich für an der Radioastronomie Interessierte das 'Radio JOVE'-Projekt des NASA Goddard Space Flight Center erwiesen, das auf 20,1 MHz sogenannte Jupiter-Bursts beobachtet", so Tom DF5JL. Die Signale seien aufgrund ihrer Frequenz und ihrer hohen Signalstärke auch mit bescheidenen Mitteln einfach zu empfangen: "Ein erlebnisreicher und meist lohnenswerter Versuch, seine KW-Empfangsanlage zu prüfen wie auch in die Radioastronomie allgemein hineinzuschnuppern."