Zwar wurde im vermuteten Gebiet bereits bei einer vorangegangenen Mission gesucht, doch diesmal wurde das Suchgebiet anhand neuer Erkenntnisse präzisiert.
In den vergangenen Jahren wurden im westlichen Indischen Ozean kleinere Wrackteile angeschwemmt, die MH370 zugeordnet werden konnten. Daraufhin unternahmen einige Wissenschaftler Driftanalysen, um die potenzielle Absturzstelle einzugrenzen. Weiterhin bemerkte man an den Wrackteilen angewachsene Seepocken, anhand deren Vorkommen man auf ein gewisses Gebiet schließen konnte.
Eine wesentliche Rolle könnte aber auch der Amateurfunkdienst beim Auffinden der Maschine spielen. Zur Präzision des neuen Suchgebietes wurden durch den ehemaligen Luftfahrt-Ingenieur Richard Godfrey, der bei Frankfurt lebt, Studien angestellt, die auf historischen WSPR-Funkverkehrsdaten beruhen. Godfrey nutzt die Signale jener Nacht in der Datenbank als eine Art Radar, um Rückschlüsse auf den Flugpfad der verschollenen Maschine zu ziehen.
Das neue Suchgebiet umfasst eine Fläche von 15000 m² im südlichen indischen Ozean, ca. 1500 km vor der Küste Australiens. Untersucht werden sollen nun verschiedene „Hotspots“, die Forschende als wahrscheinlichste Absturzstellen markiert haben. Das Unterwassergelände ist herausfordernd, so liegt eine Schlucht und ein Unterwasservulkan im Suchgebiet. Es gab auch immer wieder kritische Stimmen, ob WSPR-Signale (Weak Signal Propagation Reporter) überhaupt für Radar-Analysen taugen. Allerdings sollte es in der Natur der Sache liegen, jeder nur erdenklichen Spur nachzugehen, um die Maschine endlich aufzufinden.
Ungeachtet dessen bleibt es spannend, ob das Unternehmen Ocean Infinity in den kommenden Wochen neue Erkenntnisse über den Verbleib der Maschine gewinnen kann. Von großen Teilen der Flugzeugstruktur, u.a. dem Rumpf nebst Triebwerken oder auch Fahrwerk, fehlt jede Spur. Ocean Infinity hat dabei den Deal „kein Fund, kein Geld“ geschlossen. Das Unternehmen wird also nur im Erfolgsfall finanziell entlohnt. Das Suchschiff kann über eine Webseite verfolgt werden: www.mh370-caption.net/index.php/armada-tracking/.