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ARISSat-1 mit leichter Verzögerung gestartet

Nach einer fast vierstündigen Verzögerung haben Kosmonaut Sergei Volkov, RU3DIS, und Alexander Samokutyaev den neuen Amateurfunksatellit ARISSat-1/KEDR am 3. August im Weltraum ausgesetzt. Er befand sich bereits seit Ende Januar in der Raumstation ISS und sollte am 16. Februar seine Mission beginnen. Nach der Terminverschiebung auf Anfang August gab es eine weiter Verzögerung: Ursprünglich sollte das Aussetzen bereits um 1457 UTC stattfinden, aufgrund von Antennenproblemen geschah das erst vier Stunden später: Laut US-Missionskontrolle in Housten hat ARISSat-1 zwei Antennen – eine für 70 cm und eine für 2 m – aber die beiden Kosmonauten stellten nur eine fest. Nach Diskussionen mit dem Nutzlast-Manager und Bodenteams in Housten und Moskau entschied man sich, den Aussetzvorgang zu verzögern. Zu dem Zeitpunkt war vollkommen ungewiss, ob der Satellit überhaupt während des geplanten Außenbord-Einsatzes ausgesetzt werden kann. Die nächste Gelegenheit hätte sich erst im Februar 2012 ergeben. „Der Satellit soll nach  seinem Start auch funktionieren, deshalb wurde er für seine Mission gesichert“, hieß es aus Kreisen der US-Missionskontrolle.

Der Verlust der UHF-Antenne bedeutet nun, dass der 435-/145-MHz-Linear-Transponder nicht funktioniert und einige Daten nicht vom Satelliten heruntergeladen werden können. Funkamateure werden jedoch in der Lage sein, Sprachnachrichten, BPSK- und SSTV-Nachrichten zu empfangen.
ARISSat-1/KEDR-Projektmanager Gould Smith, WA4SXM, betonte, dass der Satellit im Sonnenlicht im Highpower-Modus ar-beitet. Im Erdschatten wird er hingegen mit wenig Leistung senden.

Der Satellit arbeitet nun auf folgenden Frequenzen:
- 145,950 MHz FM Downlink: Unter dem Rufzeichen RSØ1S wiederholen sich zyklische FM-Sendungen mit Sprach-ID, aus-gewählte Telemetrieblöcke, 24 internationale Grußbotschaften sowie SSTV-Bilder. Wenn man letztere empfangen hat, kann man sie in die ARISS-SSTV-Gallerie hochladen: www.amsat.org/amsat/ariss/SSTV/
- 145,919 MHz/145,939 MHz CW Bake: Unter dem Rufzeichen RSØ1S werden ausgewählte Telemetrieblöcke und Rufzeichen beteiligter Funkamateure am ARISS-Programm gemorst.
- 145,920 MHz SSB BPSK-1000 Telemetrie: Die BPSK-Sendungen sind mit dem neuen 1kBPSK-Protokoll von Phil Karn, KA9Q, codiert. Wenn die CW3-Bake auf 145,919 MHz aktiv ist, bedeutet das, dass das BPSK-1000-Format ausgesendet wird. Wenn die CW1-Bake auf 145,939 MHz aktiv ist, wird im BPSK-400-Format gesendet.

Die AMSAT braucht Ihre Telemetrie – jetzt nach dem Aussetzen von der Internationalen Raumstation ISS. Da keine Daten auf dem Satelliten gespeichert werden, sind gesammelte Daten der Funkamateure der einzige Weg, dass die AMSAT Telemetrie und auch die des Kursk-Experiments sammeln kann.

So können Sie helfen:
- Aufgezeichnete ARISSat-1/KEDR- und Kursk-Telemetrie-CSV-Daten im ARISSatTLM Ordner) können als E-Mail-Anhang an telemetry(at)arissattlm.org gesendet werden.
- Wenn Sie mit ARISSatTLM Telemetrie „live“ empfangen, bitte aktivieren Sie die Option „Telemetry forwarding“
- Aktuellste Telemetrie kann man auf dem Computer oder mit dem Smartphone anzeigen lassen: www.arissattlm.org/mobile.

Die AMSAT hat auf einer Webseite ( www.amsat.org/amsat-new/ARISSat/ARISSatHowTo.php ) eine Anleitung veröffentlicht, die u.a. über SSTV- und BPSK-Empfang informiert.

Während des Außenbord-Einsatzes haben Volkov und Samokutyaev auch ein System zur Laser-Kommunikation installiert und andere Experimente am Zvezda-Servicemodul ausgetauscht und eine Rendevous-Antenne geborgen. Aus zeitlichen Gründen konnten sie ihre Hauptaufgabe – das Verlagern einer Boomstruktur zur Stütze künftiger Außenbordeinsätze – nicht ausführen. Der Außenbordeinsatz war der dritte für Volkov, der zwei Einsätze als Expedition-17-Kommandant in 2008 ausführte. Für seinen Kollegen Samokutyaev war es der erste Einsatz.

(Quelle: ARRL-Webseite)

Einen Bericht des Online-Nachrichtenmagazins Der Spiegel ist auf der Seite www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,778292,00.html nachzulesen.

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