(Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 3. Mai 2018, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unter www.ostseerundspruch.de/category/deutschland-rundspruch/ auch als RSS-Feed und www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3, die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)
Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 18 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 18. Kalenderwoche 2018. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:
- Bundesnetzagentur gestattet 70-MHz-Betrieb zur Sporadic-E-Saison
- Über 1000 Teilnehmer bei der Umfrage zum Grundrauschen des EMV-Referats
- Oliver Schlag, DL7TNY, übernimmt das Referat Not- und Katastrophenfunk
- Aktuelles von der Bandwacht
- Zeppelinflüge auf der HAM RADIO - Ein Flug bereits ausgebucht
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?
Hier die Meldungen:
Bundesnetzagentur gestattet 70-MHz-Betrieb zur Sporadic-E-Saison
Deutsche Funkamateure der Genehmigungsklasse A können wieder während der Sporadic-E-Saison 2018 einen Teilbereich des 4-m-Bandes bei 70 MHz für Experimente nutzen. Die betreffende Information ist am 2. Mai im Amtsblatt Nr. 8/2018 unter der Mitteilung 93/2018 der Bundesnetzagentur erschienen. Der Frequenzbereich und die Nutzungsbestimmungen sollen denen von 2017 entsprechen. Das heißt: Frequenzbereich: 70,150 MHz bis 70,180 MHz, Sendeleistung 25 Watt ERP, maximale Bandbreite 12 kHz, alle Sendearten, horizontale Polarisation. Die Regelung besteht ab Erscheinen des Amtsblattes bis zum 31. August 2018. Wie schon in den Jahren 2014, 2015 und 2017 gilt: Der Amateurfunk hat den Schutz anderer Funkdienste zu gewährleisten. Die entsprechende Amtsblattmitteilung wird sobald wie möglich auf den Amateurfunk-Internetseiten der BNetzA unter "Verfügungen und Mitteilungen" eingestellt [1]. Wie im Falle des 50-MHz-Bandes gibt es auch für ein 70-MHz-Band keine Zuweisung gemäß Artikel 5 der ITU Radio Regulations (Vollzugsordnung Funk) an den Amateurfunkdienst, sodass die Gestattungen national nach ITU-Artikel 4.4 erfolgen. Diese unterscheiden sich in den europäischen Ländern deutlich im Frequenzbereich und dessen Breite, sodass ggf. für Kontakte mit Funkamateuren im Ausland, die für ein anderes Frequenzsegment eine Sendegenehmigung haben, ein "Split-Betrieb" erforderlich ist.
Über 1000 Teilnehmer bei der Umfrage zum Grundrauschen des EMV-Referats
Bei der Umfrage zum Grundrauschen verzeichnet das EMV-Referat aktuell über 1000 Teilnehmer. Zwar liegen noch keine detaillierten bzw. zusammengefassten Ergebnisse vor, dennoch ist ein gewisser Streubereich der eingegebenen Daten bereits erkennbar: von echten S3 bis 9+20 dB an einem kalibrierten Empfänger in Verbindung mit einer abgestimmten Sendeantenne. "Sehr oft wurden auch Werte dazwischen im Bereich von S7 bis S9 gemeldet, das wissen wir auch", erklärt der DARC-EMV-Referent Klaus Eichel, DL6SES, telefonisch. In jedem Fall sieht er das Projekt als einen Schritt in die richtige Richtung: "Bisher hatten wir die Phase 1 - nur viel Gerede und keinerlei Zahlen. Nun, durch die Umfrage, bekommen wir zwar keine wissenschaftlich belastbaren Daten, aber immerhin einen guten subjektiven Eindruck von der Empfangssituation bei den Funkamateuren." Phase 2 sei laut seiner Aussage das ENAMS-System, welches aktuell durch Gelder aus der DARC-Mitgliedschaft Pro im Jahr 2018 gefördert wird - erste Informationen dazu wurden z.B. in der CQ DL 12/17 auf S. 15ff. und in der Ausgabe 2/18 auf S. 49ff. veröffentlicht. Auch wenn sich mancherorts die HF-Situation sich bereits verschlechtert hat, ist man dennoch nicht ganz machtlos. "Wenn einer sagt, er habe S8-Störungen, ist er einer von vielen. Wer aber gar nichts tut und ein Grundrauschen von S9 hat, ist selber schuld", fasst DL6SES zusammen. Die EMV-Umfrage, die aktuell zeitlich noch nicht begrenzt ist, finden Sie auf der DARC-Webseite [2].
Oliver Schlag, DL7TNY, übernimmt das Referat Not- und Katastrophenfunk
Bei seiner Sitzung am 21. und 22. April hat der Vorstand des DARC OM Oliver Schlag, DL7TNY, zum neuen Referenten für Not- und Katastrophenfunk berufen. "Ich sehe meine erste Aufgabe darin, den Ist-Zustand zu erfassen und zu schauen, was in den Distrikten und Ortsverbänden umgesetzt wird. Denn dort sind YLs und OMs bereits aktiv in Sachen Not- und Katastrophenfunk", erklärt DL7TNY. "In einem zweiten Schritt werden wir uns im Referat abstimmen, wo unsere Kompetenzen in Sachen Not- und Katastrophenfunk liegen und wie wir zukünftig arbeiten wollen", so der aktive Funkamateur aus dem OV Freunde des CCC (D23). Dort bekleidet Oliver Schlag das Amt des Vorsitzenden. Weitere Informationen zum Referat gibt es auf der DARC-Webseite [3].
Aktuelles von der Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von ihrem Leiter Wolfgang Hadel, DK2OM.
Zurzeit haben wir täglich Intruder aus China. Es handelt sich um Überhorizontradare, die im Burstmode senden und über das 20-m-Band springen. Sie arbeiten mit 42, 50 und 66,66 Sweeps pro Sekunde im FMOP-Mode. Das Radar mit 66,66 Sweeps/Sekunde hört sich an wie ein Nebelhorn. Zeitweise gehen auch die Breitbandradare auf Sendung mit 10 Sweeps/Sekunde und 160 kHz breit. Auf 7 MHz und 14 MHz stören sie ganz erheblich. Gegen Mittag findet man sie oft auf 14 MHz und abends auf 7 MHz. Auch auf 5 MHz - das Band ist sekundär zugeteilt - hatten wir in den vergangenen Wochen große Probleme. Auf 5361,8 kHz sendete ein Militärsystem aus Aarhus in Dänemark mit dem System 4285 einige Tage lang. Auf 5355,0 kHz sendete das russische System AT3004D aus Dnepropetrovsk und auf 5362,0 das gleiche System aus Kaliningrad. Da es sich hier um Primärnutzer handelt, müssen wir damit leben. Es bleibt die Frage, ob das russische Küstenradar in Makhachkala am Kaspischen Meer auch ein Primärnutzer ist. Es war am 25. April von 5340 bis 5430 kHz aktiv und zwar mit 43 Sweeps/sec. Das Band war nicht brauchbar, die Signalstärken betrugen hier S9 und mehr an einer nichtresonanten Antenne. Im Lautsprecher hörte man nur noch das tiefe Brummen. Illegale Nutzer hatten wir auch, nämlich spanische Fischer in USB auf 5350,0 kHz. Die Signale erzeugten Splatter bis 5352,5 kHz. Es gibt in diesem Bereich keine Frequenzzuweisungen an den Seefunk. Bitte vergessen Sie nicht das Bandwachttreffen mit Vorträgen auf der bevorstehenden HAM RADIO. Einzelheiten dazu gibt es auf der Webseite der Bandwacht [4]. Aktuelle Intruder findet man ebenfalls im Internet [5].
Zeppelinflüge auf der HAM RADIO - Ein Flug bereits ausgebucht
Auch auf der HAM RADIO in diesem Jahr hat der DARC e.V. einen Zeppelin gebucht, in dem ein Operator mitfliegt, um das Rufzeichen DL0ZZF/AM in die Luft zu bringen. Der Flug am Samstag, den 2. Juni, um 17.45 Uhr ist bereits ausgebucht. Bei guter Wetterlage wird Hans Schwarz, DK5JI, auf einem weiteren Flug FM-Betrieb auf 145,550 MHz aus dem Zeppelin machen: Dieser ist für den 2. Juni um ca. 18.20 Uhr terminiert. Interessenten, die gerne in der Luft dabei sein möchten, haben die Möglichkeit, einen der zehn begehrten Sitzplätze für den 30-minütigen Flug zu buchen. Folgende Informationen werden für eine verbindliche Buchung unter dem Kennwort "HAM RADIO" per E-Mail an DK5JI benötigt [6]: vollständige Rechnungsadresse, Handynummer für Erreichbarkeit am Flugtag - gerne auch Festnetznummer, Anzahl sowie Vor- und Nachnamen der Passagiere. Die Flüge finden nur bei optimalem Flugwetter statt. Für alle am Boden lockt eine QSL-Karte.
Aktuelle Conteste
5. bis 6. Mai: ARI International DX Contest und DARC VHF-/UHF-Mikrowellencontest
9. Mai: Rheinland-Pfalz-Aktivitätsabend
10. Mai: Aktivitätstag BuA 2018 und QRP-Minimal-Art Session
12. Mai: DIG-QSO-Party UKW und Aktivitätswettbewerb Distrikt Franken
13. Mai: Aktivitätswettbewerb Franken
12. bis 13. Mai: CQ-M DX Contest und Alessandro Volta RTTY Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 5/18 auf S. 64.
Der Funkwetterbericht vom 1. Mai, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Rückblick vom 24. bis 30. April: Die gemessenen Fluxwerte lagen erwartungsgemäß zwischen 73 und 69 solaren Fluxeinheiten. Seit dem 28. April ist die Sonne fleckenlos. Das geomagnetische Feld war an allen Tagen ruhig. Die Ausbreitungsbedingungen auf den Bändern unter 20 m waren gut. Nordamerikanische Stationen kann man auf 80 m bis etwa 05:00 UTC arbeiten, auf 40 und 30 m mindestens eine Stunde länger. 20 m öffnete nach Sonnenaufgang zuerst nach Süden hin und später nach Osten. 18 und 21 MHz waren nicht täglich offen, boten aber an einigen Tagen ziemlich laute DX-Signale.
Vorhersage bis zum 8. Mai:
Wir erwarten keine erhöhte Sonnenaktivität. Damit verharren die Fluxwerte im Bereich um 70 Einheiten. Bis zum 4. Mai sind keine geomagnetischen Störungen vorhergesagt worden. Am 5. Mai wird uns der Sonnenwind aus dem koronalen Loch CH 863 die nächsten geomagnetischen Störungen bringen. Eventuell gibt es am 3. und 4. Mai leicht angehobene Bedingungen wegen einer möglichen positiven Sturmphase. In dieser Woche ist der Meteorschwarm der Eta-Aquariden aktiv [7].
Es folgen nun die Orientierungszeiten für Grayline-DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:59; Melbourne/Ostaustralien 21:00; Perth/Westaustralien 22:47; Singapur/Republik Singapur 22:56; Tokio/Japan 19:49; Honolulu/Hawaii 16:00; Anchorage/Alaska 13:48; Johannesburg/Südafrika 04:31; San Francisco/Kalifornien 13:14; Stanley/Falklandinseln 11:08; Berlin/Deutschland 03:53.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:51; San Francisco/Kalifornien 03:00; Sao Paulo/Brasilien 20:40; Stanley/Falklandinseln 20:39; Honolulu/Hawaii 04:56; Anchorage/Alaska 06:01; Johannesburg/Südafrika 15:38; Auckland/Neuseeland 05:36; Berlin/Deutschland 18:32.
Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite sowie in Packet Radio unter der Rubrik DARC. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion@darc.de.
Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!
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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.bundesnetzagentur.de/amateurfunk
[2] www.darc.de/der-club/referate/emv/emv-umfrage-grundrauschen
[3] www.darc.de/der-club/referate/notfunk/
[4] www.iarums-r1.org/bandwacht/bw-2018.pdf
[5] www.iarums-r1.org/iarums/latest.pdf
[6] dk5ji(at)darc.de
[7] www.astronomie.at/meteor/metcal.asp
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste/