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Deutschland-Rundspruch 31/2012, 31. KW

DARC e.V. Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 31/2012, 31. KW
(Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 2. August 2012, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unter www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3 )
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 31 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 31. Kalenderwoche 2012. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

- Änderungsantrag der Funkamateure zur EMV-Direktive erfolgreich verabschiedet
- DARC tauschte sich mit Primärnutzer aus
- Vier neue CubeSats auf der Internationalen Raumstation ISS eingetroffen
- E-Mail-Weiterleitung call@darc.de nicht kostenpflichtig
- Funkbetrieb auf den Bändern
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

Änderungsantrag der Funkamateure zur EMV-Direktive erfolgreich verabschiedet
Der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) des Europäischen Parlaments hat vor wenigen Tagen über die Neufassung der "Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit" (EMV-Direktive) abgestimmt. Die Abgeordneten des Parlaments haben dabei mit großer Mehrheit einen Änderungsantrag, der auf Initiative des DARC und des Political Relations Committee (PRC) der IARU eingebracht worden war, angenommen.
Bereits Ende des vergangenen Jahres, nachdem der Entwurf zur Neufassung bekannt wurde, hat sich der DARC auf verschiedenen politischen Ebenen engagiert, damit keine für Funkamateure nachteiligen Formulierungen in der neuen EMV-Direktive enthalten sind. Konkret ging es um die im Entwurf enthaltene Änderung der Definition einer "elektromagnetischen Störung" gegenüber der in Kraft befindlichen Gesetzgebung. Im ungünstigen Fall hätte die Verabschiedung des Entwurfs mit dieser Neu-Definition dazu führen können, dass das ausgesendete Nutzsignal einer Amateurfunkstelle als Störgröße hätte behandelt werden können.
Der DARC hat zusätzlich zur Intervention auf Bundesebene auch die Abgeordneten im Europäischen Parlament überzeugen können, dass die vorliegende Fassung eine unzutreffende Definition elektromagnetischer Störungen enthält. Dabei wurde stets betont, dass die Neufassung der EMV-Direktive insgesamt als positiv zu bewerten ist, besonders weil mit ihr die Wertigkeit des CE-Zeichens gestärkt wird und so die Quote der zu Unrecht auf dem Europäischen Markt befindlichen nicht konformen Betriebsmittel reduziert werden könnte. Aus Sicht des Amateurfunks war es allerdings von elementarer Bedeutung, dass es bei der alten Definition bleibt, nach der eine elektromagnetische Störung ausschließlich durch ein unerwünschtes Signal, ein elektromagnetisches Rauschen oder eine Veränderung des Ausbreitungsmediums hervorgerufen werden kann. Ein legales Nutzsignal jedoch bleibt erwünscht und wird nicht zur Störgröße. Die Diskussion des Binnenmarktausschusses finden Sie als 1,8 Gigabyte große Video-Datei im Internet [1].

DARC tauschte sich mit Primärnutzer aus
Ende Juli konnte DARC-Vorstandsmitglied Christan Entsfellner, DL3MBG, einen Vertreter der NARFA GE, das ist die National Radio Frequency Agency Germany der Bundeswehr, in der Geschäftsstelle des DARC begrüßen. Zusammen mit dem Referenten für Frequenzmanagement, Ulrich Müller, DK4VW, dem IARU-Verbindungsbeauftragten Jörg Jährig, DJ3HW, und Thilo Kootz, DL9KCE, von der Geschäftsstelle wurden gemeinsame Interessen und Berührungspunkte thematisiert. Auch solche, die im Editorial der Augustausgabe der CQ DL angesprochen wurden, u.a. der Status von Frequenzbereichen. Nach dem für beide Seiten fruchtbaren Gespräch kam man überein, den guten Kontakt auch weiter zu pflegen.

Vier neue CubeSats auf der Internationalen Raumstation ISS eingetroffen
Eine japanische HTV-3-Transportkapsel hat am 21. Juli vier neue Amateurfunk-Cube-Satelliten zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Die CubeSats mit den Namen F-1, We-Wish, FitSat-1 und TechEdSat verbleiben bis zu ihrem Aussetzen durch den japanischen Astronauten Akihiko Hoshide, KE5DNI, im September in der ISS. F-1 arbeitet mit einem Paar Handfunkgeräte von Yaesu VX-3R zur Kommunikation auf seinen Frequenzen 145,980 MHz und 437,485 MHz, auf denen er Packet-Radio-Signale AX.25 aussendet. Über FITSAT-1 wurde bereits im DL-Rundspruch Nr. 29 berichtet, der ein optisches Experiment an Board trägt und mit Hilfe von Leuchtdioden einen Morsecode an den Nachthimmel schreiben will. Er sendet außerdem in CW auf 437,250 MHz und Packet-Radio-Daten auf 437,445 MHz und darüber hinaus ebensolche in hoher Datenrate auf 5,84 GHz. We-Wish sendet auf 437,505 MHz in Packet Radio, während TechEdSat auf 437,465 MHz arbeitet. Darüber berichtet Amateur Radio Newsline.

E-Mail-Weiterleitung call@darc.de nicht kostenpflichtig
Zurzeit sind E-Mails im Umlauf, in denen mitgeteilt wird, dass die genutzte E-Mail-Adresse call@darc.de ab sofort kostenpflichtig sei. Die Empfänger werden aufgefordert einen bestimmten Betrag zu überweisen, da sonst die E-Mail-Adresse gelöscht werden würde. In der Anlage befindet sich eine ZIP-Datei, die wahrscheinlich Schadsoftware enthält. Wenn Sie derartige E-Mails empfangen haben, dann reagieren Sie bitte nicht darauf und öffnen Sie keinesfalls die angehängte Datei. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie direkt die DARC-Geschäftsstelle per E-Mail [2].

Funkbetrieb auf den Bändern
Die Ortsverbände Castrop-Rauxel (O22) und Herne (O38) wollen es zur Tradition machen, während der Cranger Kirmes vom 2. bis 12. QRV zu sein. Diese gehört zu den größten Volksfesten in Deutschland und findet in diesem Jahr zum 577. Mal statt. Die Funkamateure hoffen auf rege Teilnahme. Für das Cranger Kirmes Diplom, kurz CKD, werden Punkte verteilt. Frequenzen und weitere Informationen gibt es auf der O38-Webseite [3].
Während seiner Hochzeitsreise vom 6. bis 12. September will Alex Landi, IW5ELA, unter 3B8-Präfix von Mauritius funken. Er arbeitet in SSB und CW auf den Bändern 20, 17, 15 und 12 m. QSL-Karten schickt man via Büro an sein Heimatrufzeichen. Zu seiner Aktivität hat er eine eigene Internetseite geschaltet [4].

Aktuelle Conteste
4. August: European HF Championship
4. bis 5. August: DARC UKW-Sommer Fieldday, Bayerischer Bergtag und North American QSO Party.
11. bis 12. August: WAE DX Contest
12. August: Norddeutscher Höhentag
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/12 auf S. 588.

Der Funkwetterbericht vom 1. August 2012, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Rückblick vom 25. bis 31. Juli: Unsere Erwartungen an die wiederkehrende aktive Sonnenfleckengruppe 1522 erfüllten sich. Sie bestimmte als neue Gruppe 1532 die Aktivität auf der uns zugewandten Sonnenseite. Vier M-Flares zwischen dem 27. und 30. Juli sowie 48 C-Flares erhöhten den solaren Flux von 105 auf 140 Einheiten. Es gab keine erdgerichteten koronalen Masseauswürfe aber stetigen Sonnenwind. Mit den M-Flares waren kurze Strahlungsausbrüche verbunden, die zu einem zeitweise stürmischen geomagnetischen Feld am 28. und 30. Juli führten. Insgesamt war die Ionosphäre in besserem Zustand als in den Wochen zuvor, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Das 10-m-Band war an einigen Tagen bis fast Mitternacht nach Westen, Süden und der US-Ostküste benutzbar. Permanent gestört waren auf 10 m die nördlichen Funkwege, beispielsweise nach Japan. Morgens boten zunächst 30 und 20, wenig später auch 17 und 15 m gute Öffnungen nach Fernost und den pazifischen Raum. An atmosphärisch ruhigen Tagen waren auf 80 und 40 m transäquatoriale Linien nach Südafrika und Argentinien in den Dämmerungsphasen offen.

Vorhersage bis zum 8. August:
Von den neun Sonnenfleckengruppen ist die 1538 als einzige Region komplex und in der Lage, M-Flares zu triggern. Es sieht so aus, als würde die gegenwärtige aktivere Phase noch ein paar Tage anhalten, bevor die Fluxwerte wieder fallen. Die Ausbreitungsbedingungen auf den Kurzwellenbändern 40 bis 15 m bleiben zunächst recht gut, 12 und 10 m sind nicht jeden Tag richtig offen, aber dafür Sporadic-E-tauglich. 80-m-DX lohnt sich kurz vor Sonnenaufgang bei ruhiger Atmosphäre.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:18; Melbourne/Ostaustralien 21:20; Perth/Westaustralien 23:05; Singapur/Republik Singapur 23:05; Tokio/Japan 19:48; Honolulu/Hawaii 16:04; Anchorage/Alaska 13:31; Johannesburg/Südafrika 04:46; San Francisco/Kalifornien 13:14; Stanley/Falklandinseln 11:33; Berlin/Deutschland 03:27.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:10; San Francisco/Kalifornien 03:18; Sao Paulo/Brasilien 20:44; Stanley/Falklandinseln 20:34; Honolulu/Hawaii 05:09; Anchorage/Alaska 06:32; Johannesburg/Südafrika 15:41; Auckland/Neuseeland 05:35; Berlin/Deutschland 18:57.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite sowie in Packet Radio unter der Rubrik DARC. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion@darcverlag.de. Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.europarl.europa.eu/vod/vodservice/getVODForDownload
[2] darc@darc.de
[3] www.darc.de/o/38/aktuelles
[4] honeymoonafrica2012.jimdo.com
[dx] www.darc.de/referate/dx/

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