Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 30. November 2023, 17:30 UTC. Die aktuelle Audiofassung gibt es auch als RSS-Feed unter www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschland-rundspruch und als mp3 unter www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3. Die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)
Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 49 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 49. Kalenderwoche 2023. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:
- NDR berichtete über ARISS-Funkkontakt
- World Radiocommunication Conference 2023: Update aus Dubai
- NASA veröffentlicht neue Version ihrer ISS-Spotting App
- YOTA-Monat Dezember
- 51. Dortmunder Amateurfunkmarkt
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?
Hier die Meldungen:
NDR berichtete über ARISS-Funkkontakt
Der ARISS-Funkkontakt zwischen Astronaut Andreas Mogensen, KG5GCZ, auf der Internationalen Raumstation (ISS) und zwei Schulen in Eutin und Marl war ein voller Erfolg. Beim NDR lief am 4.12.2023 im "Schleswig-Holstein-Magazin" eine Fernsehreportage über die Schülerinnen und Schüler des Weber-Gymnasiums in Eutin, die Kontakt mit der ISS hatten. Die Sendung ist nun im Internet einsehbar [1]. Sie ist der erste Beitrag im "Schleswig-Holstein-Magazin" und läuft bis Minute 3:27.
Die Flugdaten sowie Frequenzen weiterer Amateurfunksatelliten findet man u.a. auf der Webseite Heavens-Above [2]. Darüber berichtet Ulrich Fenner, DL2EP.
World Radiocommunication Conference 2023: Update aus Dubai
Mittlerweile geht die ITU World Radiocommunication Conference 2023 (WRC-23) in die dritte Woche. Die ersten Entscheidungen sind getroffen, weitere zeichnen sich ab. Für den Amateurfunk ist Tagesordnungspunkt 9.1b von herausgehobener Bedeutung. Dort geht es darum, wie im Frequenzbereich 1240-1300 MHz Störungen des dort primären Radio Navigation Satellite Service (RNSS) durch den sekundären Amateurfunk vermieden werden.
Die zuständige Sub Working Group SWG4B7 tagte bereits sechs Mal, ohne dass man auch nur in die Nähe einer Einigung gelangte. Im Gegenteil: Russland und das RCC (Regional Commonwealth of Nations; eine Vereinigung ehemaliger GUS-Staaten) schlugen vor, zusätzlich auch Space-to-Space RNSS und Earth Exploration Satellite Services (EESS) zu betrachten. Dieses Ansinnen wurde jedoch als "out-of-scope" abgelehnt.
Nachdem offensichtlich wurde, dass die Ansätze "Incorporation by Reference" und "Resolution" aufgrund des beständigen Widerstands einzelner Länder und RTOs (Regional Telecommunication Organisations) nicht durchsetzbar waren, verlagerte sich die Diskussion in Richtung auf eine Fußnote zur "ITU Table of Frequency Allocations". Hier einigte man sich im siebten Meeting am vergangenen Freitag (1. Dezember) auf eine Formulierung, die einen starken Bezug zur bereits verabschiedeten ITU-Empfehlung M.2164 [3] besitzt, jedoch nicht mit einem Umsetzungszwang für die Verwaltungen verbunden ist.
Im Laufe der Woche werden die übergeordneten WRC-Gremien hierzu beschließen. Theoretisch kann dort noch Widerstand geäußert werden, doch ich bin optimistisch, dass ich bald über diese für den Amateurfunk tragbare Lösung informieren darf.
Darüber berichtet Bernd Mischlewski, DF2ZC, Referent Frequenzmanagement.
NASA veröffentlicht neue Version ihrer ISS-Spotting App
Halten Sie Ausschau nach der Internationalen Raumstation (ISS), um beispielsweise auf einen Kontakt zu hoffen? Nun gibt es eine neue Option, die Ihnen hilft, die ISS leichter zu entdecken. Die NASA hat eine neue Version ihrer mobilen Anwendung "Spot the Station" veröffentlicht, die entweder bei Google Play oder im Apple Store heruntergeladen werden kann. Bevor die Station über Ihnen vorbeizieht, werden Sie rechtzeitig benachrichtigt, damit Sie sich auf den Betrieb über den APRS- oder Sprachrepeater vorbereiten können.
Obwohl die NASA weiterhin Benachrichtigungen per E-Mail und Textnachrichten verschickt, ermöglicht es die neue App den Nutzern, Vorhersagen über sichtbare Überflüge zu sehen. Sie können auch Alarme einstellen, die es Ihnen ermöglichen, die ISS rechtzeitig zu sehen, wenn sie in Sichtweite kommt. Weitere Informationen gibt es im Internet [4] nebst direkter Links in die Appstores. Darüber berichtet Andy Morrison, K9AWM, in der Amateur Newsline.
YOTA-Monat Dezember
Die "Youngster" unter den Funkamateuren sind im Dezember wieder aktiv bei der 11. Ausgabe des "December YOTA Month" mit zahlreichen Stationen und dem Suffix YOTA. Hierfür ist auch ein entsprechendes Diplom in den Klassen Bronze, Silber, Gold und Platin ausgeschrieben. Jugendliche unter 26 Jahren können sich das YOTA-Sonderrufzeichen DQ23YOTA ausleihen. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Webseite des AJW-Referats [5].
51. Dortmunder Amateurfunkmarkt
Hier noch einmal der Terminhinweis: Am 9. Dezember findet der 51. Dortmunder Amateurfunkmarkt statt. Austragungsort ist die Westfalenhalle 8, Im Rabenloh 6 in 44139 Dortmund. Öffnungszeit ist von 9 bis 16 Uhr. Zur Jubiläumsausgabe vergangenes Jahr kamen etwa 2000 Besucher. Informationen zur Anreise und Eintrittspreise können der Veranstaltungswebseite entnommen werden [6].
Aktuelle Conteste
9. bis 10. Dezember: ARRL 10 m Contest, TRC Digi Contest und International Naval Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 12/23 auf S. 60
Der Funkwetterbericht vom 5. Dezember, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Zunächst der Rückblick vom 28. November bis 5. Dezember:
Zum Monatswechsel fiel der solare Fluxindex von 182 auf 139 Einheiten [7]. Bis zu 10 Sonnenflecken entwickelten hauptsächlich C-Flare-Aktivität und je zwei M-Flares am 28. November und 1. Dezember sowie einen M-Flare am 5. Dezember. Das geomagnetische Feld war bis zum Monatsende sehr ruhig. Am 1. und 2. Dezember überlagerten sich intensiver Sonnenwind aus einem großen koronalen Loch und die Ankunft einer Plasmawolke, die bei einer Halo-CME in der Nähe des M9.8-Flares vom 28. November ins All geschleudert wurde. Mit Beginn des 1. Dezember begann ein geomagnetischer Sturm, der bis zum Morgen des nächsten Tages dauerte. Das Maximum war mittags, sodass über Asien das Zentrum der Radioaurora lag.
Die Ionosphäre war in gutem Zustand. Alle oberen Bänder öffneten tagsüber weltweit. Winterliche Ausbreitungsbedingungen mit niedriger Dämpfung trafen wir selten auf allen unteren Bändern an. Beispielsweise war am 29. November gegen 15:30 UTC auf 80 m in CW N7UA von der US-Westküste zu arbeiten. 4W8X erzeugte laute Signale auf 160, 80 und 60 m. Langperiodisches Fading war fast immer präsent.
Vorhersage bis 12. Dezember:
Der solare Fluxindex bleibt zwischen 130 und 140 Einheiten. Weitere M-Flares sind zu 30 Prozent wahrscheinlich. Wir erwarten vergleichbare Ausbreitungsbedingungen wie in der Vorwoche. Die Brauchbarkeit der oberen Kurzwellenbänder kann man am kommenden Wochenende beim ARRL 10-m-Contest prüfen. Da seit dem Herbstanfang geomagnetisch gestörte und ruhige Phasen häufiger wechseln, sind Vorhersagen zum Zustand des Erdmagnetfeldes ziemlich unzuverlässig. Es bleibt eher unruhig. Die für 3000 km Sprungentfernung geltende MuF2 liegt nachts zwischen 6 und 7 MHz, morgens zum Sonnenaufgang bei 18 MHz, zwei Stunden später über 30 MHz, mittags bei 35 MHz und bei Sonnenuntergang bei 27 MHz. Sie fällt danach kontinuierlich. Zwei Stunden später beträgt sie noch 20 MHz [8].
Am 1. Dezember hat das SWPC die Grafiken zur Entwicklung des 25. Sonnenfleckenzyklus aktualisiert. Da auch der vergangene Elfjahreszyklus mit dargestellt ist, sieht man, dass der gegenwärtige Zyklus höher sein wird [9].
Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 16:54; Melbourne/Ostaustralien 18:51; Perth/Westaustralien 21:03; Singapur/Republik Singapur 22:53; Anchorage/Alaska 18:50; Johannesburg/Südafrika 03:07; Tokio/Japan 21:34; Honolulu/Hawaii 16:54; San Francisco/Kalifornien 15:10; Port Stanley/Falklandinseln 07:34; Berlin/Deutschland 06:59.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:28; San Francisco/Kalifornien 00:51; Sao Paulo/Brasilien 21:42; Port Stanley/Falklandinseln 00:01; Honolulu/Hawaii 03:48; Anchorage/Alaska 00:43; Johannesburg/Südafrika 16:49; Melbourne/Ostaustralien 09:29;
Auckland/Neuseeland 07:27; Berlin/Deutschland 14:54.
Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion@darc.de. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie hierfür Ihr Passwort stets griffbereit auf!
Dies war der letzte offizielle Deutschland-Rundspruch für das Jahr 2023. Am Donnerstag, den 14. Dezember, wird es noch einen Weihnachtsrundspruch geben. Der erste Deutschland-Rundspruch im neuen Jahr wird am 4. Januar 2024 gesendet.
Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!
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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Schleswig-Holstein-Magazin,shmag111250.html
[2] www.heavens-above.com
[3] www.iaru-r1.org/wp-content/uploads/2023/11/R-REC-M.2164-0-202311-IPDF-E.pdf
[4] spotthestation.nasa.gov
[5] www.darc.de/der-club/referate/ajw/yota/
[6 amateurfunkmarkt.de
[7] www.solen.info/solar
[8] lgdc.uml.edu/common/DIDBYearListForStation
[9] www.swpc.noaa.gov/products/solar-cycle-progression
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste