Den Auftakt der Vortragsreihe bestritt Thilo Elsner, DJ5YM, dessen Beitrag einen Überblick zu dem am 16. Mai in Bochum eröffneten ESERO-Büro Deutschland gab. ESERO steht für „European Space Education Resource Office“. Ziel der Initiative ist es, Raumfahrt im Rahmen der MINT-Fächer spannend und innovativ in die Klassenzimmer zu bringen. Nach einem längeren Auswahlverfahren wurde Bochum als Standort für Deutschland ausgewählt. In Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum sind die Sternwarte Bochum, die AMSAT-DL und weitere Partner Gründungsmitglieder dieses Bildungs- und Wissenschaftskonsortiums.
Anschließend referierten AMSAT-DL-Präsident Peter Gülzow, DB2OS, und Achim Vollhardt, DH2VA, über den aktuellen Stand bei Es'hail-2 (AMSAT-intern P4-A genannt), dessen Start laut Betreiberfirma Es’hailSat noch im vierten Quartal 2018 erfolgen soll. Ein konkretes Startdatum liegt allerdings immer noch nicht vor. Erst kürzlich hat die AMSAT-DL die einzelnen Komponenten für die Es’hail-2-Bodenstation in Doha/Katar fertiggestellt und final getestet. „Letzte Woche haben wir die Arbeiten beendet und das Equipment versandfertig gemacht“, berichtete DB2OS. Die Bauteile sollen demnächst in Katar installiert werden. Eine weitere Anlage wird bei der Qatar Amateur Radio Society (QARS) in Doha als Backup stehen. Eine dritte Bodenstation wird bei der AMSAT-DL in der Sternwarte Bochum installiert. Zwei Transponder stehen auf dem Satelliten für Amateurfunk zur Verfügung: Ein Schmalband- sowie ein Breitbandtransponder, der für DATV-Aussendungen genutzt werden soll. „Wir hoffen, bei der nächsten HAM RADIO vom 21. bis 23. Juni 2019 Live-Übertragungen in DATV präsentieren zu können“, zeigte sich Gülzow optimistisch.
Wie Satellitenfunk auch zur erfolgreichen Nachwuchsgewinnung beitragen kann, zeigte das MEGINASAT-Team um Projektleiter Thomas Leister, DG2PU. Das Projekt war aus einem ISS-Kontakt des Megina Gymnasiums Mayen im Jahr 2012 und einem Stratosphärenballonstart im Jahr 2016 entstanden. Konkret handelt es sich bei MEGINASAT um den ersten CubeSat von einem deutschen Gymnasium. Die Schüler Florian Jüngermann, Max von Wolff (Physik-Bundessieger bei Jugend forscht) und Max Schild stellten das Projekt vor und verfolgen ehrgeizige Ziele: Der CubeSat soll zur Erdbeobachtung dienen und seine Bilddaten per Lichtübertragung zur Erde senden. Auch Sponsorengelder in fünfstelliger Höhe wurden bereits gesammelt, nun sucht das Team nur noch nach einer Mitfluggelegenheit.
Einen ausführlichen Nachbericht über das Symposium lesen Sie in der nächsten Ausgabe der CQ DL.