Laut Informationen der IUZ Sternwarte Bochum ist das Startfenster am Donnerstag von 21:46 bis 23:29 Uhr MEZ geöffnet. Am heutigen Montag findet ein so genannter „Static Fire“-Test der Triebwerke statt. Die Falcon 9-Rakete wird zur Startrampe gebracht, jedoch ohne Satellitennutzlast, und betankt. Danach wird die Rakete wieder enttankt und zurück in den Hangar gebracht, um Es'hail-2 auf die Rakete zu montieren. Wenn dieser Test erfolgreich verläuft, kann der Start wie geplant ablaufen. Von SpaceX war bislang jedoch noch keine offizielle Bestätigung zu erfahren.
"Nach erfolgreichem Start hoffen wir, das Kommando über den Transponder nach der Positionierung von Es'hail-2 innerhalb der nächsten Monate zu übernehmen", heißt es in der Pressemitteilung der IUZ Sternwarte Bochum weiter. Die Anlagen dazu sind bereits in Bochum installiert – in der Sternwarte ist die Bodenstation der AMSAT-DL untergebracht.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit von Es'hailSat (The Qatar Satellite Company, die der Sponsor ist), der Qatar Amateur Radio Society (QARS) und der AMSAT-Deutschland e.V., welche von Anfang an maßgeblich in das Konzept, die Spezifikation und die Realisierung involviert war. Die AMSAT-DL hat seit 2014 ihren Sitz an der Sternwarte Bochum. Nach der Inbetriebnahme und anschliessenden Tests wird der Amateurfunktransponder interkontinentale Verbindungen innerhalb eines Gebiets zwischen Brasilien, Europa und Afrika bis nach Thailand ermöglichen.
Bochum baut Weltraumstandort weiter aus
Das Radom der Sternwarte Bochum ist seit 2008 in die Stereo-Missionen der USA eingebunden, empfängt mit der 20-Meter-Parabolantenne Sonnendaten und übermittelt diese direkt an die NASA. Mit dem nun sich abzeichnenden Kommandobetrieb kann der „Raumfahrtstandort Bochum“ sein Portfolio um einen wichtigen Baustein erweitern: Zukünftig können also Bildungsangebote und Forschungsprojekte unter anderem des ESERO-Büros Deutschland von Bochum aus über den halben Globus verbreitet werden. Seit Mai 2018 hat das „Europäische Weltraum-Bildungsbüro (ESERO) für Deutschland der europäischen Weltraumagentur ESA seinen Sitz in Bochum. In Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum sind die Sternwarte Bochum, die AMSAT-DL und weitere Partner Gründungsmitglieder dieses Bildungs- und Wissenschaftskonsortiums. Kernziel ist es, die Weltraumforschung in Schulangebote zu integrieren und so das Interesse und die Kompetenzen von Schüler/innen in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu fördern. Das Team von Sternwarte und AMSAT-DL wird den Start der Rakete am Donnerstagabend, den 15. November ab 21 Uhr im Radom der Sternwarte Bochum verfolgen.
Weitere Infos findet man unter: www.amsat-dl.org