Während der „SoFi“ erwarten wir, dass die D-Schicht – das ist die unterste Schicht der Ionosphäre in 50…80 km Höhe – durch die stark verminderte UV-Strahlung wieder abnimmt. Die D-Schicht fehlt bekanntlich nachts, und wir erkennen es daran, dass auf den unteren Kurzwellenbändern und auf Mittelwelle weit entfernte Stationen nur dann laut empfangbar sind, wenn der größte Teil des Übertragungsweges im Dunkeln liegt.
Nach Sonnenaufgang wird sich die D-Schicht sofort aufbauen, das dauert max. eine halbe Stunde und wenn die Sonnenfinsternis gegen 9.45 Uhr beginnt, wird die D-Schicht langsam wieder schwächer. Das hat zur Folge, dass die entfernten Stationen auf den unteren Kurzwellenbändern 160, 80 und 40 m aber auch der Mittelwelle nicht mehr gedämpft werden und von der viel höher liegenden E-Schicht reflektiert werden können. Für Funkamateure ergeben sich vornehmlich zwei Experimentierfelder.
1. Man kann vor Sonnenaufgang einen westeuropäischen Mittelwellensender einstellen, den man gut hört. Achten Sie darauf, dass es in Deutschland leider keine mehr gibt. Beobachten Sie alle halbe Stunde bis 12 Uhr die Signalstärke. Nach Sonnenaufgang wird das Signal leiser oder verschwindet. Während der Sonnenfinsternis wird es wieder lauter.
2. Man kann die automatischen Skimmer im Reverse Beacon Network beobachten, die Webseite lautet: www.reversebeacon.net/dxsd1/dxsd1.php?f=17. Dort werden die CQ rufenden Stationen mit Rufzeichen und deren Signalstärke angezeigt. Es gibt die Skimmer im RBN Netz weltweit und wenn z.B. eine deutsche Station CQ ruft, sieht man, wie laut sie in Island oder Nordamerika ankommt. 160 und 80 m schließen für DX gegen 8 Uhr, aber vielleicht geht das ab 10 Uhr wieder. DL1VDL hat sich dazu extra Urlaub genommen, um das zu probieren.