Durch wissenschaftliche Fledermausmarkierung mit Unterarmklammern sind gegenwärtig Wanderungen über Entfernungen bis annähernd 2000 km bekannt. Um erstmals systematische Fledermausdaten von ziehenden Arten zu erhalten, wurde das Monitoring Fledermauszug in Deutschland ins Leben gerufen (www.fledermaus-aksa.de/aktuelle-fundmeldungen/fledermauszug).
Spezielle Aussagen zum Zugverhalten und Nachweise vernetzter Vorkommen zwischen Sommerhabitaten und Überwinterungsgebieten sind für den Schutz wandernden Fledermausarten von hoher Bedeutung. Migrierende Fledermäuse sind auf intakte Sommer- und Winterquartiere, überregionale Nahrungsgebiete und Tagesquartiere als Trittsteine während des Zuges angewiesen.
Der Fledermausspezialist Jörn Horn übernimmt die Markierung der migrierenden Fledermausarten im Nationalpark. Drei Rauhautfledermäuse aus dem Nationalparkgebiet werden in diesem Jahr kurz vor ihrer Abwanderung am 30.08.2015 in die Überwinterungsgebiete nach Südwesteuropa zusätzlich mit einem UKW-Sender auf 150 MHz (Radiomarkierung) ausgestattet. Diese Tiere sollen den Fledermausforschern die Wanderwege der Art über Deutschland aufzeigen.
Hilfe erhoffen sich die Fledermausforscher von den Funkamateuren in Deutschland: Wer sich an dem Projekt beteiligen und die Sendefrequenzen erhalten möchte, kann sich an den Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V. wenden: www.fledermaus-aksa.de oder fledermauszug(at)gmail.com
Die Tiere werden am 30. August 2015 bei Schwedt/Oder mit folgenden Frequenzen auf die „Reise“ geschickt:
• 150,090 MHz
• 150,125 MHz
• 150,165 MHz
• 150,200 MHz
Das Sendesignal besteht aus drei aufeinanderfolgenden Pieptönen, danach einer Pause und dann wieder Pieptönen, usw. Eine entsprechende Klangdatei wird zeitnah ins Netz gestellt und ist unter www.fledermaus-aksa.de hörbar.